Bei Agegroupern muss das Training zum Alltag passen, nicht andersherum. Beruf, Familie und sonstige Verpflichtungen sind gelegentlich Gründe dafür, dass verfügbare Zeit umverteilt werden muss. Diese Anpassungen sind je nach Trainingstyp unterschiedlich.
Irgendwas ist immer. Es gibt wohl wenige Triathletinnen und Triathleten, die ihren Trainingsplan zu einhundert Prozent so abarbeiten können, wie er vom Coach vorgesehen ist, selbst wenn es mit diesem individuelle Absprachen gibt. Mal kommt eine Erkältung oder ein Wehwehchen dazwischen, mal dauert das Meeting länger als gedacht und die eigene Tagesplanung gerät durcheinander. Die Gründe für ausgefallene oder verkürzte Trainingseinheiten sind mannigfaltig. Doch was ist, wenn die Struktur des Alltags dauerhaft dafür sorgt, dass eine Anpassung des Plans notwendig ist?
Das Beste in jeder Situation
Ziel ist es, dass du dein Zeitbudget besser einschätzen und das Beste aus der jeweiligen Situation machen kannst – mit Effizienz im Training sowie bei der Regeneration. Bei allen hier vorgestellten Trainingstypen bemühen wir uns um eine gewisse Allgemeingültigkeit, sicherlich kannst du die Tipps auch auf individuelle Themen anwenden. Spoiler: Das Körpergefühl ist entscheidend, wenn das Training nicht so umgesetzt werden kann, wie es auf dem Papier eigentlich optimal wäre.
„Es gibt keine bestimmten Trainingseinheiten, die weniger wichtig sind als andere“, sagt Triathloncoach Björn Geesmann. Eine 45-minütige G1-Einheit könne als aktive Erholung ebenso relevant sein wie die harten Intervalle in der vorangegangenen Belastungswoche. „Im Zweifel würde ich immer empfehlen, einen weniger umfangreichen Plan zu wählen und diesen gegebenenfalls zu ergänzen. Das ist auf jeden Fall sinnvoller, als das Training regelmäßig zu kürzen oder Einheiten zu streichen“, so Geesmann. Wenn einmal eine von zwei Trainingseinheiten einem unerwartet straffen Zeitplan zum Opfer fallen muss, ist die Periodisierung relativ einfach: Absolviere das Training, das am besten in deinen Tagesablauf passt und mit wenig Stress verbunden ist. „Es geht nicht darum, das Training um jeden Preis durchzuziehen, obwohl es nicht gut in den Alltag passt, zumindest nicht als Dauerlösung“, sagt der Coach. Chronischer Stress oder schlechter Schlaf führen langfristig dazu, dass die Trainingsreize nicht optimal umgesetzt werden können.