Samstag, 14. Dezember 2024

Typische Verletzungen: So gelingt der Wiedereinsteig ins Training

Triathlon ist ein intensiver Sport. Falsche Trainingssteuerung, überzogene Ambitionen oder einfach nur Pech können in Verletzungen münden. Einige davon zeigen sich auffallend regelmäßig unter Athleten. Wir blicken auf typische Verletzungen und zeigen einen geeigneten Weg aus der Misere.

(c) Pixologic | Dreamstime.com

Versucht man, Studien zur Häufigkeit von Verletzungen im Triathlon ausfindig zu machen, erlangt man schnell die Erkenntnis: Die vorhandenen Erhebungen sind oft mehrere Jahre alt. Das hat einen Grund. „In vielen Sportarten verändern sich Verletzungsmuster nicht relevant“, erklärt Dr. Casper Grim, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Sportmedizin am Osnabrücker Zentrum für muskuloskelettale Chirurgie und leitender Verbandsarzt der Deutschen Triathlon Union (DTU). „Wenn wir daran etwas ändern wollen, müssen wir feststellen, woher eine Verletzung kommt, worin das Kernproblem liegt und ob es modifizierbare Risikofaktoren gibt. Daraus können wir eine Präventionsmaßnahme einleiten – und prüfen, ob sie tatsächlich greift. Da steht Triathlon im Vergleich zu anderen Sportarten wie Fußball noch weit am Anfang.“

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In ihrer im Jahr 2022 im „Journal of Human Kinetics“ veröffentlichten Studie „A Systematic Review of Long-Distance Triathlon Musculoskeletal Injuries“ haben John-Henry Rhind, Debashis Dass, Andrew Barnett und Michael Carmont die vorhandene Literatur zur Epidemiologie von muskuloskelettalen Verletzungen bei Langdistanztriathleten untersucht. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass Triathleten vor allem von Überlastungsbeschwerden betroffen sind. Die Inzidenz lag in den Arbeiten zwischen 37 und 91 Prozent. Diese Erkenntnisse stimmten mit Befunden aus Studien zu kürzeren Distanzen überein. Am häufigsten betroffen: das Knie. Daneben sind der Knöchel und der Fuß besonders gefährdete Körperpartien.

Einfluss von Erfahrung und Qualität

Dass es einen Unterschied in der Verletzungsinzidenz zwischen weniger betroffenen Elite- und häufiger verletzten Amateursportlern gebe, werten die Autoren der Studie als Zeichen, dass Faktoren wie Erfahrung und Trainingsqualität Einfluss nehmen könnten.

Keine Überraschung: Beim Laufen und Radfahren besteht das größte Verletzungsrisiko. Wir erklären die häufigsten Probleme und zeigen einen Weg aus der Misere. Dabei klammern wir akute Probleme durch Radstürze oder Umknicktraumata beim Laufen aus. „Diesen Verletzungen liegt kein trainingsmethodisches Problem zugrunde. Aber natürlich sollten Triathleten überlegen, inwiefern es Sinn ergibt, Fahrtechnik auf dem Rad zu trainieren oder ob die eigene Leistungsfähigkeit und damit die Konzentration zum Beispiel für einen Trailrun ausreichen“, betont Dr. Grim. In jedem Fall empfiehlt sich bei körperlichen Beschwerden die Vorstellung beim Facharzt. Nur so lassen sich korrekte Diagnosen stellen, schwerwiegendere Folgen ausschließen und eine zielgerichtete Therapie planen.

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Bengt Lüdke
Bengt Lüdke
Bengt-Jendrik Lüdke ist Redakteur bei triathlon. Der Sportwissenschaftler volontierte nach seinem Studium bei einem der größten Verlage in Norddeutschland und arbeitete dort vor seinem Wechsel zu spomedis elf Jahre im Sportressort. In seiner Freizeit trifft man ihn in Laufschuhen an der Alster, auf dem Rad an der Elbe – oder sogar manchmal im Schwimmbecken.

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