Hitze, Nervosität und letzte Fragen: Für Coach Mario Schmidt-Wendling ist der Ironman Frankfurt ein Kraftakt – auch hinter den Kulissen. Seine Tipps für die heißen Tage, Insights vom Streckenrand und warum ehrlicher Support so wichtig ist.

Die letzten Tage vor der Mainova Ironman Frankfurt European Championship sind für viele Athletinnen und Athleten ein Wechselbad der Gefühle: zwischen Vorfreude, Nervosität und dem obligatorischen Blick auf den Wetterbericht. Für den Frankfurter Coach Mario Schmidt-Wendling bedeuten sie vor allem eins: Organisation auf höchstem Level – für 28 Athleten, die er gemeinsam mit seinem Kollegen Dennis März und seinem Institut „Sisu Training“ betreut, darunter die beiden Profis Wilhelm Hirsch und Marc Eggeling.
„Frankfurt ist mein Heimrennen, da ist immer ein bisschen mehr Feuer im Tank“, sagt Schmidt-Wendling. Schon einige Tage vor dem Startschuss lädt er zum lockeren Get-together in sein Büro ein. Es gibt Gummibärchen, Brezeln und jede Menge offene Ohren. „Viele kommen nochmal vorbei, lassen das Rad checken oder haben letzte Fragen. Ich halte keinen Vortrag, aber wenn jemand ein Gespräch sucht, bin ich da.“
Der Kopf entscheidet – nicht das Thermometer
2025 erwartet die Teilnehmenden beim Ironman Frankfurt ein Rennen bei hochsommerlichen Bedingungen. Temperaturen jenseits der 30 Grad sind angesagt, die Hitze wird also eine zentrale Rolle spielen. „Es gibt Athleten, denen das weniger ausmacht – aber die meisten sind gut beraten, ihr Ego hinten anzustellen und sich realistische Ziele zu setzen“, sagt der Coach. Sein wichtigster Tipp: frühzeitig kühlen.
„Nicht erst bei Kilometer 130 auf dem Rad anfangen, sondern direkt bei der ersten Verpflegung Wasser über den Kopf kippen“, rät er. Auch die Natriumzufuhr sei entscheidend: „Wer nur Wasser trinkt, riskiert eine Hyponatriämie. Ich empfehle rund 800 bis 1.000 Milligramm Natrium pro Stunde, aber das ist natürlich individuell. Wichtig ist: Wer auf die angebotene Verpflegung setzt, sollte gezielt nachbessern und mehr Natrium extern zuführen.“
Was Mario nicht empfiehlt: in letzter Minute neue Ausrüstung ausprobieren. „Ich bin kein Fan davon, am Samstag noch panisch auf der Messe irgendwas zu kaufen. Alles, was du am Sonntag einsetzt, solltest du vorher getestet haben.“ Wer sich jedoch Sorgen angesichts der hohen Temperaturen mache, könne mit einem speziellen Kühl-Stirnband wenig falsch machen.