Josh Amberger beendet nach mehr als einer Dekade seine Triathlonkarriere – und verabschiedet sich auf genau die Art, die zu ihm passt: mit einem letzten, wilden Ritt beim Patagonman.
Josh Amberger sagt „Danke“ – und „Goodbye“. Der Australier, seit Jahren einer der prägenden Charaktere der Lang- und Mitteldistanz, hat seinen Rücktritt vom Profisport verkündet. Beim Patagonman bestreitet der 36-Jährige an diesem Wochenende sein letztes Rennen. Ein Schlusskapitel, das genauso unkonventionell ist wie seine gesamte Karriere.
In 18 Jahren als Profi hat er nicht nur Rennen gewonnen, sondern einen Stil geprägt: aggressives Schwimmen, mutige Solo-Ausreißversuche, ehrliche Worte vor und nach jedem Wettkampf – und eine gehörige Portion Selbstironie.
In seiner Abschiedserklärung wird schnell klar, dass dieser Schritt kein trauriger ist. „Ich bin den Tränen nahe, aber nicht aus Traurigkeit, sondern aus Freude“, schreibt Amberger. Er habe den Sport „in vollen Zügen erlebt“, sein Talent ausgeschöpft und die Welt bereist. Der Triathlon habe ihm nicht nur eine Karriere, sondern auch Freundschaften fürs Leben und die Ehe mit seiner Frau Ashleigh Gentle ermöglicht.
Ein letzter Start beim Patagonman
Dass sein letztes Rennen ausgerechnet ein Extremtriathlon ist, passt ins Bild. Amberger will noch einmal 226 Kilometer abreißen – rau, wild, archaisch. „Ich könnte mir keinen passenderen Weg vorstellen, um mich zu verabschieden“, sagt er.
Sportlich hinterlässt Amberger Spuren als einer der besten Schwimmer des Langdistanz-Zirkus und als Athlet, der großen Rennen früh seinen Stempel aufdrücken konnte. Legendär sind seine Auftritte beim Ironman Hawaii, wo er mehrfach als Erster aus dem Wasser stieg. Auch als Persönlichkeit wird er fehlen: Amberger war nie ein Athlet, der sich versteckte – weder im Rennen noch mit seiner Meinung.