175 Tage nach ihrem zweiten Platz bei der Challenge Daytona, bei der sich die Anne Haug nach ihrer Zeitstrafe durch eine fulminante Aufholjagd noch den Platz auf dem Podium sicherte, will Haug am 30. Mai in St. Pölten wieder an der Startlinie eines Triathlonwettkampfs stehen. Den geplanten Start bei der Challenge Miami im März hatte sie aufgrund ihrer Coronaerkrankung zwei Tage vor dem Wettkampf absagen müssen. Die 38-Jährige hatte einen milden Verlauf, bei dem der Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns die größten Einschränkungen waren. „Ich habe die Krankheit trotzdem sehr ernst genommen und während der Quarantäne und der Infektionszeit gar nicht trainiert. Zu Hause angekommen stand erst einmal ein kompletter sportmedizinischer Check an der Berliner Charité an. Nach gut zwei Wochen bin ich dann wieder ganz langsam ins Training eingestiegen“, sagt Haug gegenüber tri-mag.de. Bei der ausführlichen Untersuchung hätten die Experten glücklicherweise keine schwerwiegenden Folgeerkrankungen festgestellt. „Außer mangelnder Fitness war alles in bester Ordnung“, sagt Haug.
Behutsamer Formaufbau im Trainingslager
Für den Formaufbau standen im April anschließend drei Wochen Trainingslager auf Fuerteventura und Lanzarote an. Zu Beginn des Trainingslagers habe der Fokus dabei erst einmal darauf gelegen, wieder auf Umfänge zu kommen. „Mit der Intensität habe ich wirklich sehr lange gewartet. Intensive Einheiten baue ich erst seit zwei Wochen wieder behutsam ins Training ein“, sagt Haug. Mit welcher Form sie in rund zwei Wochen bei der Mitteldistanz in Österreich an den Start gehe, sei momentan noch schwer absehbar. „Natürlich können drei Wochen Trainingslager keine vier Wochen Zwangspause kompensieren. Aber ich denke von Tag zu Tag, arbeite so gut, wie ich kann und bin sehr dankbar, dass ich mit einem blauen Auge davon gekommen bin“, sagt Haug.
Stark besetzte Profifelder in St. Pölten
Bei der Challenge St. Pölten, die in diesem Jahr zum ersten Mal unter dem Label der Challenge-Family ausgetragen wird, geht die amtierende Ironman-Weltmeisterin bei einem gut besetzten Wettkampf an den Start. Unter anderem bekommt Haug von Sarissa de Vries, Lisa Nordén, Imogen Simmonds, Maja Stage Nielsen, Alexandra Tondeur, Chantal Cummings, Lucy Hall, Laura Siddall und India Lee Konkurrenz. Aus Deutschland stehen zudem noch Lena Berlinger, Mareen Hufe, Anna-Lena Best-Pohl, Anne Reischmann, Laura Zimmermann und Lina-Kristin Schink auf der vorläufigen Startliste.
Bei den Männern sind unter anderem Sebastian Kienle, Andreas Böcherer, Maurice Clavel, Franz Löschke, Frederic Funk, Michael Raelert, Thomas Steger, Pieter Heemeryck, Nicholas Kastelein, Alessandro Degaspari, Paul Ruttmann, Ruedi Wild und Michael Weiss gemeldet.