Ebenso wie Laura Philipp vor knapp einem Monat gewinnt auch Patrick Lange nach seinem furiosen Ironman-Weltmeistertitel die Wahl zum Professional Triathletes Organisation (PTO) Athleten des Monats.
Der 38-Jährige trotzte den Favoriten des Rennens und brach den zwei Jahre alten Streckenrekord, um seinen dritten Titel in Kona zu sichern. Mit sechs Jahren Pausen nach seinem letzten Gewinn auf Big Island hat der nun dreifache Hawaii-Champion mit der längsten Pause zwischen zwei Ironman-Weltmeistertitlen Triathlongeschichte geschrieben.
Zweite Auszeichnung zum Athleten des Monats
In 7:35:53 Stunden beendete er die 226 Kilometer vom Ironman Hawaii in Rekordzeit und steht nun nach Jan Frodeno als zweiter Deutscher überhaupt mit einem Titel-Hattrick auf Hawaii da. Für die Wahl des Athleten des Monats überzeugte seine herausragende Leistung. Nach der Auszeichnung zum „Sportler des Monats“ der Stiftung Deutsche Sporthilfe darf sich Patrick Lange auch über die Auszeichnung „Athlete of the Month“ der PTO freuen. Damit folgt Patrick Lange nur einen Monat nach Laura Philipp, die nach ihrem Sieg bei der Ironman-Weltmeisterschaft in Nizza anschließend ebenso zum „Athlete of the Month“ der PTO gewählt worden war.
Hawaii-Sieg für die Mutter
Patrick Lange hat bei der Wahl zum Athleten des Monats jedoch nicht nur mit sportlichen Höchstleistungen überzeugt, sondern auch mit seiner bewegenden persönlichen Geschichte. In einem denkwürdigen Interview nach dem Rennen widmete er seinen Sieg seiner verstorbenen Mutter und sagte: „Ich habe immer gesagt, dass mein bester Tag noch bevorsteht und niemand hat an mich geglaubt, aber heute war der Tag, es war der absolut perfekte Tag. Das ist für meine Mum.“
Lange offenbarte, dass ihm die Idee, das Rennen seiner Mutter zu widmen, spontan kam, als er den berühmten Alii Drive entlanglief: „Etwa fünf Kilometer nach dem Start wurde es mir klar. Ich bekam eine Gänsehaut am ganzen Körper, auch wenn mir wirklich heiß war. Und das war der Moment, in dem ich sie definitiv gespürt habe.“
Langes Mutter war 2020 an Krebs verstorben, was ihn emotional und mental stark geprägt hat. In der April-Episode der PTO-Serie „Beyond Human“ sprach er zum ersten Mal öffentlich über ihre Krankheit und den Einfluss, den dies auf ihn hatte: „Ich hatte in der Nacht vor einem Rennen in Vietnam erfahren, dass sie Krebs hatte. Es war ein schwerer Schlag. Was ich tat, bedeutete ihr so viel. Ich wollte nicht öffentlich darüber sprechen, warum ich bei Rennen so schlecht war.“
Seine Frau Julia betonte in derselben Episode die tiefgreifende Veränderung, die der Verlust in ihrem Leben bewirkte: „Sobald man merkt, dass man nicht mehr viel Zeit mit seiner Mutter verbringen kann, ändert das die Dinge.“
Patrick Langes Entschlossenheit und sein emotionaler Antrieb machen ihn zu einem mehr als würdigen Gewinner des „Athlete of the Month“. Sein Erfolg und seine persönliche Geschichte inspirieren Fans und Athleten gleichermaßen – ein wahres Vorbild für den Sport und darüber hinaus.
Gegen starke Konkurrenz
Im Kampf um die Auszeichnung „Athlete of the Month“ setzte sich Lange gegen starke Konkurrenten durch. Zur Wahl standen Julie Derron, die sich mit konstant starken Leistungen – darunter ein weiterer zweiter Platz in der T100-Series in Las Vegas – als eine der besten Mittelstrecklerinnen etabliert hat. Taylor Knibb, die bei ihrem dritten Rennen innerhalb der T100-Series ihren dritten Sieg einfuhr und damit weiterhin eine makellose Weste bei den T100-Rennen behält. Jelle Geens, der bei seinem Debüt in der T100-Serie seinen Durchbruch auf der Langstrecke feierte und den bislang ungeschlagenen Marten Van Riel besiegte.
So wird gewählt
Die Auszeichnung zum „PTO Athlete of the Month“ ehrt seit dem Jahr 2023 monatlich einen Athleten oder eine Athletin, die herausragende Rennleistungen gebracht, bedeutende Fortschritte in der PTO-Rangliste geschafft oder besondere Herausforderungen bewältigt haben. Sie werden gewählt von einer Jury aus Triathlon-Medien, darunter Global Triathlon Network (GTN), Triathlete, Triathlon Magazine Canada und tri-mag.de.