Donnerstag, 28. März 2024
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Ein Deutscher in Florida: Maximilian Sperl fordert beim Clash Miami Lionel Sanders und Co. heraus

Amani binHaider Maximilian Sperl geht selbstbewusst in das Rennen beim Clash Miami.

Showtime. Der Clash Miami am Freitag auf dem Homestead-Miami Speedway hat nicht nur eine besondere Location zu bieten, sondern auch zwei gut gespickte Elitestartfelder. Dabei nutzen einige Athletinnen und Athleten die modifizierte Mitteldistanz über 1.700 Meter Schwimmen, 62,7 Kilometer Radfahren und 16,9 Kilometer Laufen zu einer ersten Standortbestimmung nach der Saisonvorbereitung. Unter ihnen: Maximilian Sperl, der nach der coronabedingten Absage von Ruben Zepuntke als einziger deutscher Starter ins Rennen gehen wird. Sperl hat vier Jahre lang in den USA studiert, zwei Jahre davon in Fort Lauderdale, nur eine Autostunde vom Homestead Speedway entfernt. „Von daher kenne ich mich in Florida aus, kann die Bedingungen ganz gut einschätzen und fühle mich in dieser Gegend relativ wohl“, erklärt der 1,92 Meter große Athlet. Wir blicken mit dem 28-Jährigen auf das Event im Sunshine State an der US-Ostküste.

Sperl pendelt zwischen Mittel- und Kurzdistanz

Vor Maximilian Sperl, der in der 1. Bundesliga für das Ejot Team Buschhütten startet, liegt eine abwechslungsreiche Saison. „Nach dem Clash Miami werde ich mich ab dem Frühjahr bis zumindest August wieder auf die Kurzdistanz konzentrieren. Ich möchte vor allem bei den Arena Games ein Rennen absolvieren und noch ein paar World-Triathlon- und Bundesliga-Rennen bestreiten“, sagt Sperl. „Es wird ein Mix aus Strecken. Man sieht jetzt vermehrt, dass es auf jeden Fall möglich ist. Ich befinde mich aktuell in einer Zwischenphase, dass ich durchaus Mitteldistanzen oder Rennen über die 100-Kilometer-Distanz mache. Ich werde allerdings auf keinen Fall die Kurzdistanz aus den Augen verlieren.“

„Ich bin nie schüchtern, gut besetzte Rennen auszusuchen.“

Maximilian Sperl
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Ein Saisonhöhepunkt für den 28-Jährigen bildet am Wochenende des 26. und 27. August die Ironman-70.3-WM im finnischen Lahti. Für die hatte sich der gebürtige Regensburger mit einem dritten Platz beim Ironman 70.3 Bahrain im Dezember 2022 qualifiziert. „Ich bin daher erst seit sechs Wochen wieder richtig im Training“, sagt Sperl. „Aber die Vorbereitung lief bisher sehr gut, wenn sie auch kurz war.“ Sein Ziel: möglichst viele Punkte im Ranking der Professional Triathletes Organisation (PTO) zu sammeln. „Dann werde ich es hoffentlich gegen Ende des Jahres in eines der späten PTO-Tour-Rennen schaffen“, so Sperl. Je besser ein Wettkampf besetzt ist, desto mehr Punkte gibt es im PTO-Ranking. „Das war ein Grund, warum ich mich für den Clash Miami entschieden habe. Ich bin nie schüchtern, Rennen auszusuchen, die gut besetzt sind. Dann weiß man am Ende auch, wo man steht“, bekräftigt Sperl. Das Rennen auf dem Homestead Speedway ist schließlich sehr gut besetzt.

Die Strecke

Mehr Rennfeeling geht fast nicht: Der Wettkampf findet auf dem Homestead-Miami Speedway statt, einem Rennoval mit Historie, auf dem berühmte Motorsportklassen regelmäßig zu Gast sind. In der Mitte der in sich geschlossenen Rennstrecke befindet sich ein See, in dem die 1,7 Kilometer der ersten Disziplin über zwei Runden absolviert werden. Nach dem ersten Wechsel geht es auf einer technisch durchaus anspruchsvollen Radstrecke mit mehreren Kurven im Infield und Oval des Speedways über 17 Runden und insgesamt 62,7 Kilometer. Dort wird es immer wieder zu Bremsmanövern kommen, um anschließend aus den Kurven herauszubeschleunigen. Die 16,9 Kilometer Laufkilometer werden über sieben Runden absolviert.

Die Startfelder beim Clash Miami

Frauen: Sara Perez Sala (ESP), Haley Chura (USA), Lucy Byram (GBR), Pâmella Oliveira (BRA), Grace Alexander (USA), Olivia Mitchell (GBR), Brianna Troksa (USA), Brittany Higgins (USA), Bruna Stolf (BRA), Sif Madsen (DEN), Rebecca Marrou (USA), Ella Hnatyshyn (CAN), Gabrielle Suver (USA), Olivia Dietzel (USA), Erin Horil (USA), Kayla Pokorny (USA), Holly Smith (USA), Kaylee Slade (USA).
Männer: Sam Long (USA), Lionel Sanders (CAN), Vincent Luis (FRA), Daniel Bækkegård (DEN), Jason West (USA), Youri Keulen, (NED), Matthew Sharpe (CAN), David McNamee (GBR), Samuel Appleton (AUS), Thomas Bishop (GBR), James Teagle (GBR), Andrew Starykowicz (USA), Jesper Svensson (SWE), Kieran Lindars (GBR), Marty Andrie (USA), David Mendoza Sanchez (MEX), Luis Ortiz (USA), Domenico Passuello (ITA), Ivan Tutukin (KAZ), Ted Treise (USA), Jørgen Gundersen (NOR), Maximilian Sperl (GER), Casimir Moine (FRA), Justin Riele (USA), Yunior Rosete (USA), Harvey Nelson (USA), Kristoffer Visti Graae (DEN).

Die Favoritinnen

Das Startfeld der Frauen ist zwar stark, aber insgesamt nicht hochklassig besetzt. Vorjahressiegerin Ashleigh Gentle nimmt nicht am Rennen teil. Mitfavoritin Jackie Hering, die 2021 an gleicher Stelle, damals noch als Challenge Miami ausgetragen, auf dem dritten Platz landete, hat ihren Start kurzfristig abgesagt.

José Luis Hourcade Stürzte 2022 als Führende und musste das Rennen beenden: Sara Perez Sala.

Pâmella Oliveira wird sich nach dem Schwimmen und Radfahren vermutlich weit vorn befinden und muss versuchen, die starken Läuferinnen in Schach zu halten. Die Brasilianerin kam im vergangenen Jahr in Miami als Zweite ins Ziel. Keine allzu guten Erinnerungen hat Sara Perez Sala an das Rennen in Florida. Im vergangenen Jahr fuhr Spanierin in Führung liegend in eine Pylone und stürzte. Die starke Schwimmerin wird sicherlich versuchen, das Tempo in der ersten Disziplin zu bestimmen und nach dem Rad mit einem komfortablen Vorsprung auf die Laufstrecke zu gehen. Im Wasser dürfte sie Begleitung von Haley Chura bekommen, die zu den stärksten Schwimmerinnen im Feld zählt. Ob sie Perez‘ Speed auf dem Rad mitgehen kann, wird sich zeigen.

Die Favoriten

Wenn Lionel Sanders, Sam Long, Vincent Luis und Daniel Bækkegård auf der Startliste stehen, kann man das Starterfeld als hochkarätig bezeichnen. Vorjahressieger Sam Long bestreitet sein erstes Rennen der Saison unter Neucoach Dan Plews, der schon Chelsea Sodaro zum Ironman-WM-Titel geführt hat. In einem Interview mit tri-mag.de hat der US-Amerikaner über seine Vorbereitung und den Clash Miami gesprochen. Long wird vermutlich als Jäger auf die Radstrecke gehen und rechnet mit einer späten Entscheidung auf der Laufstrecke. Als Nachzügler hat Lionel Sanders erst zu Wochenbeginn seine Meldung für Miami bekannt gegeben. Der Kanadier hat zuletzt über die Supersprintdistanz bei den Arena Games der Super League Triathlon in Montreal für Furore gesorgt, als er den Streckenrekord über vier Kilometer knackte und auf Rang sechs ins Ziel kam. In Miami landete Sanders im Jahr 2021 hinter Jan Frodeno auf dem zweiten Platz. Wie bei Long wird auch bei Sanders nach dem Schwimmen davon auszugehen sein, dass er die Verfolgung der Spitzengruppe aufnehmen muss, ohne selbst Teil dieser zu sein.

CLASHEndurance Titelverteidiger Sam Long trifft unter anderem auf Lionel Sanders und Vincent Luis.

Dort dürfte sich eher Vincent Luis aufhalten. Der Franzose reist mit der Empfehlung der Siege beim Clash Daytona und beim Ironman 70.3 Bahrain im Dezember nach Florida, belegte zuletzt beim WTCS-Auftakt in Abu Dhabi Rang vier. Damit wird es erneut zum Duell mit Lokalmatador Jason West kommen, der in Daytona Rang drei belegte.
Für Maximilian Sperl ist das Teilnehmerfeld keineswegs ein Grund, in Ehrfurcht zu erstarren. „Jeder von denen kann das Rennen gewinnen“, sagt der Bayer – und fügt selbstbewusst hinzu: „An einem guten Tag kann ich vorn mitmischen, um den Sieg, oder auf jeden Fall um das Podium. Das ist mein Ziel.“

Der Rennverlauf

Maximilian Sperl wagt eine Prognose: „Ich denke, es wird ein schnelles Schwimmen und hoffe, dass wir mit einer kleinen Gruppe vorn wegkommen, um ein bisschen Abstand zu Sam Long und Lionel Sanders herrauszuschwimmen. Dann gilt es, kontrolliert Rad zu fahren und schnell zu laufen. Da muss man dann ganz bei sich bleiben.“

Die Übertragung und die Startzeiten bei dem Event

In den vergangenen Jahren gab es von Clash Endurance Livestreams der Rennen bei Facebook und YouTube. Für den diesjährigen Clash Miami weicht der Veranstalter davon ab. Die Eliterennen werden nicht übertragen. Stattdessen soll es eine Zusammenfassung nach dem Wettkampf geben. Das Startsignal bei den Frauen ertönt laut Zeitplan am Freitag um 8:30 Uhr Ortszeit (14:30 Uhr deutscher Zeit), die Männer gehen High Noon, also um 12 Uhr (18 Uhr deutscher Zeit) ins Rennen.

Die Bedingungen beim Rennen

Die Wettervorhersage für den Homestead-Miami Speedway zeigt für Freitag 28 Grad Celsius bei teilweiser Bewölkung an. Was die Athleten erwarten wird, ordnet Maximilian Sperl aus seinen Erfahrungen so ein: „Es wird sehr hart. Es wird warm und die Luftfeuchtigkeit wird sehr hoch sein.“ 56 Prozent steht im Wetterbericht. Dafür wird es immerhin trocken bleiben: Die Niederschlagswahrscheinlichkeit wird derzeit auf null Prozent beziffert.

Die Belohnung

Die Athleten kämpfen um ein Gesamtpreisgeld von insgesamt 50.000 US-Dollar, das sich auf die jeweils besten Acht im Gesamtklassement verteilt.
1. Platz: 7.500 US-Dollar
2. Platz: 5.000 US-Dollar
3. Platz: 3.750 US-Dollar
4. Platz: 3.000 US-Dollar
5. Platz: 2.000 US-Dollar
6. Platz: 1.500 US-Dollar
7. Platz: 1.250 US-Dollar
8. Platz: 1.000 US-Dollar

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4 Kommentare

  1. „Das Startfeld der Frauen ist zwar stark, aber insgesamt nicht hochklassig besetzt.“ (Quelle: tri-mag.de)
    Die Aussage finde ich etwas widersprüchlich. Ich kenne kaum eine der Athletinnen, die da antreten und selbst die bekannteren Namen wie Chura oder Perez Sala sind jetzt nicht absolute Weltspitze, sondern füllen in wirklich hochklassigen Rennen (Kategorie WM) die hinteren Positionen auf.

    Das Männerrennen ist dagegen wirklich klasse besetzt und schade, dass dies nicht live übertragen wird. 18 Uhr wäre für Deutschland auch ein toller Startzeitpunkt.

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Bengt Lüdke
Bengt Lüdke
Bengt-Jendrik Lüdke ist Redakteur bei triathlon. Der Sportwissenschaftler volontierte nach seinem Studium bei einem der größten Verlage in Norddeutschland und arbeitete dort vor seinem Wechsel zu spomedis elf Jahre im Sportressort. In seiner Freizeit trifft man ihn in Laufschuhen an der Alster, auf dem Rad an der Elbe – oder sogar manchmal im Schwimmbecken.

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