Sam Long vor dem Clash Miami: „Am Renntag wird abgerechnet“

Die eigene Vorbereitung, die Konkurrenz beim bevorstehenden Clash Miami und das nahende Duell mit Jan Frodeno in Oceanside – im Interview gibt Sam Long vor dem Saisonauftakt auf dem Homestead-Miami Speedway Auskunft über seine aktuelle Situation.

Im vergangenen Jahr jagte Sam Long nach einem durchwachsenen Schwimmen auf seinem „Pink Panther“ durchs Feld und gewann am Ende den Clash Miami.

Der Clash Miami am kommenden Freitag wird zur ersten großen Standortbestimmung für einige Athleten nach der Saisonvorbereitung. Der Veranstalter hat die Startfelder über die Mitteldistanz von 1,7 Kilometer Schwimmen, 62,7 Kilometer Radfahren und 16,9 Kilometer Laufen bekannt gegeben. Bei den Athletinnen stehen Jackie Hering, Sara Perez Sala, Haley Chura, Lucy Byram und Pâmella Oliveira ganz vorn in der Favoritinnenliste. Bei den Männern wird das Feld angeführt von Lionel Sanders, der seinen Start angekündigt hat, Vincent Luis, Daniel Bækkegård, Joe Skipper, Jason West – und Sam Long. Für den US-Amerikaner ist es die Generalprobe vor dem großen Aufeinandertreffen mit Jan Frodeno beim Ironman 70.3 Oceanside in Kalifornien am 1. April. Auf tri.mag.de blickt der Vorjahressieger des Clash-Rennens auf den Saisonauftakt, seine Vorbereitung und das bevorstehende Duell mit dem dreifachen Ironman-Weltmeister aus Deutschland.

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Sam Long, am 10. März startet für dich beim Clash Miami die Saison 2023. Wie zufrieden bist du mit der Vorbereitung, wo gab es Schwierigkeiten und was lief besonders gut?
Der schwierigste Teil der Saisonvorbereitung war die Rückkehr zum Schwimmen nach der Saisonpause. Es hat lange gedauert, dort nach drei Wochen mit minimalem Schwimmtraining wieder hineinzufinden. Glücklicherweise konnte ich aber Anfang Februar ein neues Level darin erreichen, als ich meinem Körper Ruhe gegönnt habe. Ich musste mich auch an einen neuen Trainingsplan gewöhnen und daran, viel mehr Daten zu erheben. Das ist aber letztlich eine positive Entwicklung. Der neue Trainingsplan lässt mich meinen Aufwand besser kontrollieren und ermöglicht es mir, konstanter zu sein. Letztlich war es eine sehr gute Wintervorbereitung.

Mit welchen Erwartungen gehst du nach der bisherigen Vorbereitung in das Rennen?
Die Vorbereitung sagt mir, dass ich auf einem höheren Niveau sein sollte, als ich es bisher in den Rennen war. Erwartungen und Hoffnungen bedeuten nichts ohne die richtige Vorbereitung. Am Renntag wird abgerechnet.

„Ich weiß, dass ich auf dem Rad in der Jägerrolle sein werde.“

Sam Long

Daniel Bækkedård, Lionel Sanders, Joe Skipper – die Startliste ist namhaft. Welche Athleten siehst du als Hauptkonkurrenten um den Sieg und wie schätzt du Vincent Luis ein?
Ich sehe mehrere Konkurrenten, die das Beste aus mir herausholen werden. Vincent ist ein interessanter Athlet, denn wir haben ihn noch nicht allzu oft bei Rennen über die Mitteldistanz gesehen. Aber ich werde ihn trotzdem nicht unterschätzen. Es ist ein sehr spannendes Feld.

Du kennst die Strecke, hast im vergangenen Jahr dort zum Saisonauftakt gewonnen: Was erwartest du für ein Rennen?
Die Strecke in Miami macht Spaß, ist aber auch sehr schwierig. Ich denke, es ist eine der härtesten Radstrecken der Welt. Denn sie erfordert einerseits die Fähigkeit für sehr gutes Zeitfahren, andererseits fordert sie vom Athleten, schlagkräftig zu sein und gut aus Kurven heraus beschleunigen zu können. Die Hitze ist normalerweise ein weiterer Faktor. Ich weiß, dass ich auf dem Rad in der Jägerrolle sein werde. Und ich vermute, dass es am Ende ein Drei- oder Vierkampf auf der Laufstrecke werden wird.

Wie wichtig ist der Clash Miami für dich als Generalprobe für das Rennen in Oceanside und das Duell gegen Jan Frodeno?
Ich würde nicht sagen, dass es super wichtig für mich ist. Ich bereite mich auf das Rennen gegen Frodo ebenfalls gezielt vor. Im Training habe ich bereits auf die Zeit nach dem Clash Miami geschaut, um auf diesen Kampf vorbereitet zu sein. Ein praktikabler Test, der mir zeigt, wo ich stehe, wäre nützlich. Es wäre vielleicht sogar besser, meine Fitness zu verstecken, falls es gut läuft. Aber im Allgemeinen handelt es sich beim Clash wirklich nur um einen Teil, der mich für das Jahr aufbaut. Die Trainingseinheiten, die ich absolviere, werden eher zum Erfolg führen als ein einzelnes Rennen. Ich freue mich auf jeden Fall sehr auf das Frodo-Rennen!

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Bengt Lüdke
Bengt Lüdke
Bengt-Jendrik Lüdke ist Redakteur bei triathlon. Der Sportwissenschaftler volontierte nach seinem Studium bei einem der größten Verlage in Norddeutschland und arbeitete dort vor seinem Wechsel zu spomedis elf Jahre im Sportressort. In seiner Freizeit trifft man ihn in Laufschuhen an der Alster, auf dem Rad an der Elbe – oder sogar manchmal im Schwimmbecken.

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