Samstag, 27. April 2024

T100-Premiere: Magnus Ditlev gewinnt PTO-Rennen in Miami

Der Auftakt zur neuen T100 Triathlon World Tour verlief spannend und abwechslungsreich. Magnus Ditlev ließ am Ende in 3:09:08 Stunden alle hinter sich. Sam Long lieferte eine überragende Aufholjagd. Rico Bogen liefert einen couragierten Auftritt, verpasste aber die Top10.

That Cameraman Der Däne Magnus Ditlev zeigte beim T100-Auftakt eine starke Gesamtleistung und gewann das Rennen in Miami.

100 Kilometer Vollgas. Das ist der Gedanke hinter den zwei Kilometern Schwimmen, 80 Kilometern Radfahren und 18 Kilometern Laufen bei der T100 Triathlon World Tour der Professional Triathletes Organisation (PTO). Zur Premiere der neuen Rennserie imponierte der Däne Magnus Ditlev und gewann den Auftakt auf dem Homestead-Miami Speedway im US-amerikanischen Bundesstaat Florida in 3:09:08 Stunden. Damit setzte er sich in der Weltmeisterschaftsserie mit 35 Punkten an die Spitze und kassierte 25.000 US-Dollar Prämie. Nach einem über weite Strecken spannenden und abwechslungsreichen Rennen komplettierten Sam Long (3:09:43 Stunden) und Mathis Margirier (3:10:08 Stunden.) das Podest. Der US-Amerikaner wurde für seinen Einsatz mit 28 Zählern und 16.000 US-Dollar Preisgeld entlohnt. Der Franzose erhielt 25 Punkte und 12.000 US-Dollar. Der einzige deutsche Athlet, Rico Bogen, landete bei herausfordernden Bedingungen mit 29 Grad Lufttemperatur und teilweise böigem Wind nach einem couragierten Auftritt und zwischenzeitlicher Führung in 3:21:32 Stunden auf Position zwölf. Das brachte ihm immerhin 12 Punkte im WM-Klassement ein und spülte 2.500 US-Dollar in die Kasse.

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Sam Laidlow bestimmt das Tempo

Nach einem etwas hektischen Start vom Ponton hatten die schnellen Schwimmer sofort das Tempo angezogen. So diktierte der Franzose Sam Laidlow zunächst das Geschehen. Der deutsche Ironman-70.3-Weltmeister Rico Bogen sortierte sich direkt vorn mit ein und hielt die Füße des Franzosen. Das Feld reihte sich auf wie an einer Schnur. Nach der Hälfte der zwei Kilometer hatte sich eine elfköpfige Spitzengruppe mit Laidlow, Aaron Royle, Bogen, Brownlee, Ben Kanute und Jason West ein wenig abgesetzt. Mitfavorit Magnus Ditlev hatte zu diesem Zeitpunkt ein wenig abreißen lassen müssen und steckte bei den Verfolgern mit einem Rückstand von 20 Sekunden fest. Auf der zweiten Hälfte der ersten Disziplin setzte sich Royle an die Spitze und zog das Feld weiter auseinander. Die Verfolgergruppe verlor an Boden, während sich Rico Bogen kurz vor dem Schwimmausstieg an die Spitze setzte und das Feld zum ersten Wechsel und auf die Radstrecke führte.

Das Feld fliegt über den Speedway

Dort setzte sich der Franzose Mathis Margirier mit seiner aggressiven Fahrweise vor den Deutschen, der sich innerhalb einer fünfköpfigen Spitzengruppe etablierte. Unter den fünf Athleten befanden sich auch Brownlee, Royle und der Niederländer Youri Keulen. Margirier brachte Druck auf das Pedal und setzte sich sukzessive ab. Bogen konnte nicht ganz folgen, musste ebenfalls Brownlee passieren lassen. Das Führungsduo distanzierte die Konkurrenz. Das Feld flog förmlich mit einem Durchschnittstempo von knapp 50 Kilometern pro Stunde über den Kurs und machten der Bezeichnung „Speedway“ alle Ehre. Laidlow kämpfte sich derweil weiter nach vorn. Dort tauchte nach rund 50 Minuten Rennzeit direkt hinter dem Franzosen auch Magnus Ditlev auf, der seinen Schwimmrückstand von rund einer Minute sukzessive wettgemacht hatte.

Führungsduo diktiert das Geschehen

Nach einer Stunde dominierten Margirier und Brownlee weiterhin das Rennen. Dahinter folgte nun Laidlow. Der Ironman-Weltmeister hatte einen Rückstand von 53 Sekunden. Hinter ihm lag Rico Bogen mit 55 Sekunden Abstand zu den Führenden auf Platz drei, vor Youri Keulen (58 Sekunden zurück), Royle (1:01 Minuten Abstand) und Ditlev (1:03 Minuten hinter der Spitze). Erst 30 Sekunden später passierte Daniel Bækkegård die Zeitmessung mit dem weiteren Verfolgerfeld.

Magnus Ditlev fährt nach vorn

Nach 34 Radkilometern war Ditlev bereits auf Platz drei vorgefahren. Ditlev drückte weiter aufs Tempo. Laidlow hielt das Hinterrad, während Rico Bogen abreißen lassen musste. Im hinteren Feld kämpfte sich Sam Long vor auf Rang elf, hielt den Abstand, den er beim Schwimmen aufgebrummt bekommen hatte, bei konstant 3:30 Minuten. Der laufstarke Jason West fuhr bereits mit knapp fünf Minuten Rückstand hinterher. 15 Kilometer vor T2 deutete alles darauf hin, dass es bis zum zweiten Wechsel zu einem Zusammenschluss der beiden Führenden und des Verfolgerduos kommen würde, das nur noch rund 20 Sekunden zurücklag. Rund zehn Kilometer später war es so weit. Bogen, Bækkegård und Keulen folgten mit knapp zwei Minuten Rückstand. 1:30 Minute dahinter fuhr Sam Long bereits auf Rang acht.

Sam Laidlow wechselt am schnellsten

Nach 80 Kilometern auf dem Rad ging Margirier als Erster des Führungsquartetts in die Wechselzone. Sein Landsmann Sam Laidlow wechselte jedoch am schnellsten und lieferte sich mit Brownlee zu Beginn der dritten Disziplin ein Duell auf Schritt und Tritt. Margirier und Ditlev, die auf dem Rad richtig gearbeitet hatten, wirkten vor den abschließenden 18 Kilometern wenig frisch. Rico Bogen hielt nach dem Wechsel in die Laufschuhe zunächst Rang fünf.

Alistair Brownlee zieht davon

Brownlee zog in der Folge davon, während richtig Bewegung in das Feld hinter dem Briten kam. Laidlow konnte das Tempo nicht mehr mitgehen, stattdessen zog Ditlev mit seinen typischen langen Schritten vorbei auf Platz zwei. In seinem Schlepptau ließ auch Margirier seinen Landsmann stehen, der in der Folge weiter durchgereicht wurde. Sam Long hatte sich zur Halbzeit der dritten Disziplin mit drei Minuten Rückstand auf Rang fünf vorgeschoben und schickte sich an, das Podest ins Visier zu nehmen. Rico Bogen kämpfte in der Hitze und Luftfeuchtigkeit unterdessen darum, seine Position in den Top10 zu sichern.

Probleme auf den letzten Kilometern

Sieben Kilometer vor dem Ziel offenbarte Brownlee Probleme, fasste sich immer wieder in die Magengegend und schaute sich um, wo die Konkurrenz bleibt. Hinter dem Briten näherte sich Ditlev mit riesigen Schritten. Dahinter spürte Margirier mit einem Vorsprung von einer Minute bereits den Atem von Sam Long. Fünf Kilometer waren noch zu laufen, da übernahm Ditlev die Führung. Im Verfolgerfeld sprintete Long nahezu heran, bewegte sich eine Minute hinter der Spitze und nur noch 20 Sekunden hinter Rang drei, den er zwei Kilometer vor dem Ziel erreichte. Der US-Amerikaner wollte aber mehr: Er kassierte wenige Sekunden später sogar noch Alistair Brownlee, der auch noch von Margirier überholt wurde, und setzte Ditlev unter Druck. Rico Bogen war mittlerweile mit neun Minuten Rückstand auf Platz zwölf zurückgefallen. Magnus Ditlev rettete letztlich den Sieg ins Ziel und gewann in 3:09:08 Stunden. Sam Long, der nach dem Schwimmen noch weit entfernt vom Podium war, durfte sich über Rang zwei freuen (3:09:43 Stunden). Das Podium komplettierte Mathis Margirier in 3:10:08 Stunden. „Es war ein großartiges Rennen für mich. Man weiß nie, was im ersten Rennen passiert“, sagte Ditlev nach dem Rennen. „Beim Schwimmen musste ich die Gruppe ziehen lassen, habe aber auf dem Rad gemerkt, dass ich gute Beine hatte.“

That Cameraman Sam Longs Aufholjagd wird mit Platz 2 belohnt.

T100 Triathlon World Tour | Profi-Männer

9. März 2024 | Homestead-Miami Speedway, Miami (USA)
PlatzNameLandGesamt2 km Swim80 km Bike18 km Run
1Magnus DitlevDEN3:09:0824:271:41:441:00:54
2Sam LongUSA3:09:4326:541:42:090:58:43
3Mathis MargirierFRA3:10:0823:431:42:291:01:58
4Youri KeulenNED3:10:4723:441:45:001:00:11
5Alistair BrownleeGBR3:11:4323:381:42:381:03:37
6Menno KoolhaasNED3:11:5523:401:47:070:59:28
7Jason WestUSA3:13:1523:451:49:550:57:53
8Daniel BækkegårdDEN3:13:5123:431:44:461:03:14
9Sam LaidlowFRA3:14:3623:351:42:291:06:38
10Aaron RoyleAUS3:16:5423:321:47:411:03:46
11Rudy von BergUSA3:18:0224:231:45:371:06:13
12Rico BogenGER3:21:3223:291:45:041:11:05
13Léon ChevalierFRA3:24:0326:561:52:191:02:38
14Ben KanuteUSA3:27:1423:391:50:261:11:19
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Bengt Lüdke
Bengt Lüdke
Bengt-Jendrik Lüdke ist Redakteur bei triathlon. Der Sportwissenschaftler volontierte nach seinem Studium bei einem der größten Verlage in Norddeutschland und arbeitete dort vor seinem Wechsel zu spomedis elf Jahre im Sportressort. In seiner Freizeit trifft man ihn in Laufschuhen an der Alster, auf dem Rad an der Elbe – oder sogar manchmal im Schwimmbecken.

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