Samstag, 26. April 2025

Eloi Adjavon aus Togo und die Mission, nicht überrundet zu werden

Auf der Triathlonlandkarte vermisst man das westafrikanische Land Togo bisher. Eloi Adjavon wird daran beim Olympia-Triathlon nicht viel ändern können. Seine Mission ist, das Rennen von Paris zu finishen.

Frank Wechsel / spomedis Eloi Adjavon ist der erste Triathlet aus Togo, der bei Olympia antritt.

Was ist das für ein Gefühl, in Paris bei den Olympischen Spielen zu sein?

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Es ist ein sehr großes Gefühl von Stolz und Aufregung, weil es das erste Mal für mich ist. Es ist das erste Mal für mein Land Togo. Es ist das erste Mal, dass wir einen Triathleten bei den Spielen haben. Und ja, es ist verrückt, hier mit den Jungs zu sein, die ich sonst nur im Fernsehen sehe und gegen die ich bald an der Startlinie stehen werde.

Wann wusstest du, dass du hier antreten würdest?

Ich wusste es am allerletzten Tag des Qualifikationszeitraums, am 27. Mai. Davor war ich auf der Jagd nach Punkten, um unter die besten 180 im Olympic Ranking zu kommen und einen Platz zu bekommen. Das ist mir auch gelungen und ich habe dann einfach bis zur endgültigen Bestätigung gewartet.

Warst du bei der Eröffnungsfeier?

Ja, war ich. Und ich hatte das Glück, auch der Fahnenträger für Togo sein zu dürfen. Das war eine sehr aufregende Erfahrung. Wir wurden zwar etwas nass, aber es hat sehr viel Spaß gemacht. Das war es wert!

Was erwartest du für den Renntag?

Ich hoffe, dass wir bei guten Bedingungen schwimmen können. Ich hoffe, ich schaffe es, durch die Seine durchzukommen. Schwimmen ist meine schwächste Disziplin. Mein Ziel ist es also, irgendwie dabei zu bleiben. Auf dem Rad will ich dann sehen, was passiert, und dann so gut wie möglich ins Ziel kommen.

Bist du nervös wegen der Strömung?

Ein bisschen! Ich freue mich auf den Hinweg, denn der wird schnell sein. Aber der Rückweg … Wenn ich dann alleine bin, wird ziemlich schwierig. Mein Ziel ist es also, bis zur Boje bei allen zu bleiben und dann auf dem Rückweg sicher zu sein.

Wenn du auf dem Rad überrundet wirst, bist du raus.

Ja, das ist ein großes Risiko. Das ist also meine Mission. Mission Nummer eins ist es, das nicht geschehen zu lassen. Was auch immer passiert, mein Ziel ist es, im Rennen zu bleiben und zu finishen.

Wenn du selbst nicht um den Sieg mitkämpfst: Wer wird denn Olympiasieger?

Es gibt so viele starke Jungs. Eine Menge Jungs haben in letzter Zeit starke Rennen gemacht. Ich würde sagen, dass meine französische Hälfte auf einen französischen Athleten hofft, wobei es mir egal ist, ob wir einen, zwei oder drei aufs Podium schaffen. Und wenn ich es irgendwie schaffe, ganz nach vorn zu kommen, wäre das auch ein Traum. Es wird ein harter Kampf werden.

Und was ist dein Plan nach dem Triathlon? Bleibst du hier und schaust dir andere Wettbewerbe an?

Ja, ich hoffe, ich kann eine Weile hier bleiben und einfach alles aufsaugen, so viel wie möglich sehen, so viele Leute wie möglich treffen und einfach versuchen, die olympische Stimmung so lange wie möglich zu leben.

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Frank Wechsel
Frank Wechsel
Frank Wechsel ist Herausgeber der Zeitschriften SWIM und triathlon. Schon während seines Medizinstudiums gründete er im Oktober 2000 zusammen mit Silke Insel den spomedis-Verlag. Frank Wechsel ist zehnfacher Langdistanz-Finisher im Triathlon – 1996 absolvierte er erfolgreich den Ironman auf Hawaii.

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