2018 und 2019 hat es bei der Challenge Kaiserwinkl-Walchsee für Frederic Funk jeweils für Platz zwei gereicht, dieses Mal steht der 23-Jährige ganz oben auf dem Treppchen: Im Rahmen der Mitteldistanz-Europameisterschaften der Europäischen Triathlon Union sicherte sich Funk bei warmen Temperatur im österreichischen Walchsee den Titel und setzte sich mit starker Gesamtleistung und einem erneut offensiven Radfahren gegen seine Konkurrenz durch.
Funk setzt sich nach Schwimmen ab, Zepuntke fährt nach vorn
Beim Schwimmen war es zunächst der belgische Kurzdistanzler Christophe De Keyser, der alleine mit einigen Sekunden Vorsprung nach 24:27 Minuten aus dem Wasser kam. In der ersten größeren Gruppe gut zehn Sekunden dahinter fanden sich unter anderem Frederic Funk, Gregory Barnaby und Giulio Molinari aus Italien, die Deutschen Nicolas Mann und Luca Heerdt sowie Lukas Kocar (CZE) und Martin Bader aus Österreich wieder. Die Mitfavoriten Thomas Steger und Bart Aernouts bekamen rund eineinhalb und gut vier Minuten im Wasser aufgebrummt.
Erwartungsgemäß versuchte Frederic Funk – wie schon bei seiner langen Solofahrt im Rahmen der Challenge St. Pölten – auf dem Rad seine enorme Stärke auszuspielen. Nachdem er anfangs einige Kilometer zusammen mit dem Italiener Molinari absolvierte, setzte er sich alleine an die Spitze. Dort baute er seinen Vorsprung auf die Verfolger stetig aus – mit einer Ausnahme: Der ehemalige Radprofi Ruben Zepuntke war der einzige Athlet, der noch schneller fuhr als Funk und nach einer knappen Minute Rückstand nach dem Schwimmen erfolgreich die Aufholjagd nach vorne startete. Nach rund 70 Kilometer holte Zepuntke Funk ein und das Duo bestritt die verbleibenden Kilometer gemeinsam. Das Ergebnis: mit Zeiten von 1:54:32 (Zepuntke) und 1:55:44 Stunden (Funk) die zwei schnellsten Radsplits des Tages auf der profilierten Strecke. Beide gingen mit rund vier Minuten Vorsprung vor Molinari, sechs Minuten vor Steger und acht Minuten vor Aernouts auf den abschließenden Halbmarathon.
Funk läuft zum Sieg, Steger und Aernouts mit schnellsten Halbmarathons aufs Podium
Auf dem Laufkurs setzte sich Funk schnell von Zepuntke ab, war allerdings langsamer unterwegs als Steger und Aernouts, die beide für ihre Laufstärke bekannt sind. Doch auch Funk zeigte eine solide Laufleistung, absolvierte den Halbmarathon in 1:13:38 Stunden und ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen. Nach 3:36:56 Stunden überquerte er als Erster die Ziellinie und sicherte sich damit erstmals den Titel des Europameisters. Einmal mehr beeindruckte Thomas Steger mit seiner Leistung in der dritten Disziplin: Der Österreicher flog förmlich über die Strecke und brachte den Halbmarathon auf der nicht gerade einfachen Strecken in 1:08:35 Stunden hinter sich. Damit schob sich Steger noch auf Platz zwei vor und kam 1:55 Minuten hinter Funk nach 3:38:51 Stunden ins Ziel.
Bart Aernouts verdrängte nach ebenfalls starker Laufleistung im Zielsprint noch Ruben Zepuntke vom Podium und erkämpfte sich Platz drei mit 5:09 Minuten Rückstand. Zepuntke kam vier Sekunden hinter dem Belgier als Vierter ins Kiel. Mitfavorit Molinari beendete das Rennen auf Rang sechs, die Deutschen Julian Erhardt und Nicolas Mann schafften den Sprung in die Top 10 und wurden Achter und Neunter. Jonas Hoffmann, Luca Heerdt, Andreas Jung, Simon Huckestein, Fabian Eisenlauer und Malte Plappert kamen auf Platz zwölf, 15, 18, 21, 23 und 25 ins Ziel.
Challenge Kaiserwinkl-Walchsee 2021 | EM Profi-Männer
27. Juni 2021 | Walchsee, ÖsterreichPlatz | Name | Land | Gesamt | 1,9 km Swim | 80 km Bike | 21,1 km Run |
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1 | Frederic Funk | GER | 3:36:56 | 24:38 | 1:55:44 | 1:13:38 |
2 | Thomas Steger | AUT | 3:38:51 | 26:06 | 2:01:00 | 1:08:35 |
3 | Bart Aernouts | BEL | 3:42:05 | 28:53 | 1:59:40 | 1:10:34 |
4 | Ruben Zepuntke | GER | 3:42:09 | 25:20 | 1:54:32 | 1:18:54 |
5 | Gregory Barnaby | ITA | 3:43:38 | 24:30 | 2:02:56 | 1:13:13 |
6 | Guilio Molinari | ITA | 3:44:57 | 24:42 | 1:59:06 | 1:17:56 |
7 | Lukas Kocar | CZE | 3:46:02 | 25:41 | 2:03:37 | 1:13:59 |
8 | Julian Erhardt | GER | 3:46:19 | 26:02 | 2:05:58 | 1:11:25 |
9 | Nicolas Mann | GER | 3:46:26 | 24:38 | 2:03:01 | 1:15:26 |
10 | Alexey Kalistratov | RUS | 3:46:57 | 26:05 | 2:05:19 | 1:12:23 |
12 | Jonas Hoffmann | GER | 3:47:28 | 25:29 | 2:05:22 | 1:12:31 |
15 | Luca Heerdt | GER | 3:50:23 | 24:42 | 2:04:02 | 1:18:47 |
18 | Andreas Jung | GER | 3:54:02 | 26:09 | 2:03:36 | 1:21:16 |
21 | Simon Huckestein | GER | 3:55:25 | 32:11 | 2:08:54 | 1:11:04 |
23 | Fabian Eisenlauer | GER | 3:55:50 | 29:32 | 2:09:18 | 1:13:53 |
25 | Malte Plappert | GER | 3:58:04 | 25:03 | 2:04:17 | 1:25:23 |
30 | Lasse Ibert | GER | 4:01:23 | 29:30 | 2:07:55 | 1:20:30 |
33 | Marc Unger | GER | 4:07:56 | 28:52 | 2:20:32 | 1:15:27 |
In der Tabelle sollte beim Radsplit „80 Km Bike“ stehen. Das setzt die Zeiten auf dem profilierten Kurs dann auch besser in Relation. Ein Teil der Radstrecke wurde meines Wissens wegen Straßenarbeiten/Corona weg gelassen.
Diese 10 Km haben Zepuntke eventuell auf Aernouts für das Podium gefehlt, auch wenn dieser auch ein sehr guter Radfahrer ist.