Der Siegerin und dem Sieger von Ironman-Weltmeisterschaften kommt bei der offiziellen Zeremonie eine besondere Ehre zuteil: Sie dürfen eine Rede halten. Die von Patrick Lange nach seinem dritten WM-Titel auf Hawaii war emotional.
Eine große Bühne bereitet Ironman den besten Sportlerinnen und Sportlern der Weltmeisterschaften. Auf dem Parkplatz des King Kamehamea Kona Beach Hotels, weniger Meter Luftlinie vom Start am Dig Me Beach und Zieleinlauf auf dem Alii Drive, steht sie – bereit für die Siegerehrung der besten Fünf jeder Agegroup, der Top 10 der Profis. Und bereit für die Siegerrede, die Victory Speech, des Schnellsten. Das sagte Patrick Lange am Sonntagabend in Kailua-Kona.
Vielen Dank, dass ihr alle hier seid. Ich weiß das wirklich zu schätzen. Mahalo!
Heute stehe ich schweren Herzens vor euch. Ich denke über eine unvergessliche Reise nach. Einen dritten Weltmeistertitel zu erreichen. Es ist mehr, als ich jemals gewünscht habe, dass es möglich wäre. Ich habe alles von mir in diesen Sport geworfen, und dieser Moment fühlt sich an, als ob ich den Gipfel eines Berges erreicht habe, von dessen Erklimmen ich nie geträumt habe.
Ich habe mich Herausforderungen und Zweifeln gestellt. Es gab Momente, in denen ich mich fragte, ob ich weitermachen könnte. Und jetzt spüre ich dieselben Zweifel noch einmal. Jetzt, wo ich auf diesem Gipfel stehe, fühle ich mich sowohl aufgeregt als auch demütig.
Ihr wundert euch vielleicht, ob das bedeutet, dass es Zeit ist, zurückzutreten, während ich immer noch auf dem Gipfel bin. Ich erlebe Herausforderungen und Ängste auf dem Weg. Momente, die mich fragen lassen, ob ich weitermachen könnte. Und jetzt fühle ich die gleichen Ängste nochmals.
Es gibt ein Gedicht, das mich kürzlich tief bewegt hat. Es erzeugt diese Momente der Angst, diese Stimmen in uns, die sagen, dass wir nicht gut genug sind. Das es Zeit ist, aufzuhören. Ich möchte dieses Gedicht mit euch teilen:
Ihr werdet euch nicht an meinen Namen erinnern.
Dies ist das letzte Mal, dass ihr mich an der Spitze seht.
Meine Zweifel werden meine Träume zerstören.
Je mehr ich lerne, desto mehr scheine ich zu verlieren.
Ich möchte weitermachen, aber nicht heute.
Das ist der Punkt, an dem ich aufgebe.
Wenn man es so liest, klingt es wie ein Ende, oder? Aber Leben und Sport haben überraschende Zwischenfälle. Und dann lese ich dieses Gedicht rückwärts. Von hinten nach vorn. Es erzählt eine ganz andere Geschichte. Es wird zu einem Zeugnis der Widerstandsfähigkeit, des Durchhaltens, des Niemals-Loslassens seiner Träume (Jubel im Publikum). Lasst es mich euch vorlesen. Das Gedicht in umgekehrter Richtung.
Das ist der Punkt, an dem ich aufgebe.
aber nicht heute. Ich will weitermachen.
Je mehr ich zu verlieren scheine, desto mehr lerne ich.
Meine Träume werden meine Zweifel zerstören.
Ihr werdet mich an der Spitze sehen.
Dies ist das letzte Mal, dass ihr euch nicht an meinen Namen erinnern werdet.
Los geht’s, verdammt noch mal! Dieses Gedicht hat mich daran erinnert, warum ich überhaupt mit allem begonnen habe. Die Reise ist vielleicht mit Höhen und Tiefen verbunden. Aber der Traum, die Passion, sie sind noch lebendig. Und ich möchte, dass ihr alle wisst, dass ich hier, auf dem Gipfel, nicht das letzte Mal bin! Ich trete nicht zurück. Ich gehe weiter! Danke, dass ihr Teil meiner Reise seid. Zusammen werden wir sehen, was die Zukunft bringt!
Ein großes Dankeschön an meine Familie, meine Freunde, mein Team, meine Sponsoren, Ironman, die Community, unsere Sponsoren. Ihr seid einfach die Größten. Ich liebe euch! Danke, Mahalo – und bis zum nächsten Mal!