Der Ironman Lake Placid ist die vorletzte Möglichkeit, um sich als Profi für die Weltmeisterschaften in Nizza und Kona zu qualifizieren. Die Aufmerksamkeit liegt besonders auf zwei Athleten, die bisher leer ausgegangen sind – oder bereits seit zwei Jahren keine Langdistanz mehr absolviert haben.

Der Countdown läuft. Gut zwei beziehungsweise drei Monate sind es noch bis zur Ironman-WM der Frauen in Nizza (22. September) und den Titelkämpfen der Männer auf Hawaii (26. Oktober). Für Profis schwinden jedoch die Optionen, sich für das jeweilige Rennen zu qualifizieren. Der Ironman Lake Placid im US-Bundesstaat New York am kommenden Wochenende ist das letzte Rennen, an dem weibliche und männliche Profis teilnehmen werden. Der Wettkampf feiert in diesem Jahr sein 25. Jubiläum.
Pro Geschlecht stehen vier WM-Tickets zur Verfügung. Viele Athletinnen und Athleten, die in Lake Placid auf der Meldeliste stehen, haben ihren Slot bereits sicher – gute Voraussetzungen für diejenigen, die es bisher vergeblich oder noch gar nicht versucht haben. Um sich zu qualifizieren, muss man mindestens auf Platz vier landen. Rein theoretisch könnte jedoch auch Platz 13 ausreichen, da pro Geschlecht bereits neun Personen auf der Starterliste nicht mehr um die WM-Slots kämpfen. Der Qualifikationszeitraum endet für Profifrauen mit dem Ironman Kalmar (17. August) und für Profimänner mit dem Ironman Frankfurt (18. August).
Sanders kehrt zurück
Ein besonderes Augenmerk liegt auf Lionel Sanders. Der Kanadier hat der Langdistanz in den vergangenen Jahren den Rücken gekehrt, sein letztes Rennen über die 226 Kilometer war der Ironman Hawaii 2022, wo er Platz 34 belegte. Auf der Mitteldistanz konnte der 36-Jährige stets überzeugen. Er landete fast immer auf dem Podium, in diesem Jahr kann er bereits zwei Siege aus zwei Rennen vorweisen.
Auch Joe Skipper greift die Quali noch einmal an. Im Gegensatz zu Lionel Sander hat der Brite in diesem Jahr allerdings bereits mehrere Versuche hinter sich. Beim Ironman Texas kam er nicht ins Ziel, beim Ironman Cairns verpasste er mit Platz sechs einen Slot. Den Ironman 70.3 Swansea beendete er als Vierter.
Weitere Athleten, die Sanders und Skipper Konkurrenz um Platzierungen und Slots machen können, sind Thor Bendix Madsen (DEN), Bart Aernouts (BEL), Josh Amberger (AUS) und Jackson Laundry (CAN). Aus Deutschland steht Markus Thomschke auf der Starterliste und könnte sich, je nach Rennszenario, ebenfalls ein Hawaii-Ticket holen.
Athleten, die bei der Siegerehrung, jedoch nicht bei der Slotvergabe eine Rolle spielen können sind unter anderem der Neuseeländer Braden Currie und der US-Amerikaner Matt Hanson.
True als Favoritin
Bei den Frauen zeigt sich ein ähnliches Bild, denn die meisten Favoritinnen sind bereits für die Weltmeisterschaft in Nizza qualifiziert. Dazu gehören unter anderem die US-Amerikanerinnen Jackie Hering und Danielle Lewis, Lotte Wilms (NED) und Penny Slater (AUS). Die Britin Ruth Astle hatte ursprünglich ebenfalls für das Rennen in Lake Placid gemeldet, sich jedoch bereits am vergangenen Wochenende mit Platz zwei beim Ironman Vitoria-Gasteiz einen WM-Slot gesichert. Gute Chancen, um nachzuziehen, haben in New York nun beispielsweise Sarah True (USA), die Italienerin Giorgia Priarone oder die Schweizerin Nina Derron.
Strecke, Startzeit und Liveübertragung
Geschwommen werden zwei Runden eines rechteckigen Kurses im Mirror Lake. Der Austragungsort Lake Placid liegt im Norden des Bundesstaats New York, unweit der kanadischen Grenze. Die anspruchsvolle Radstrecke besteht ebenfalls aus zwei Runden. Gut 2.000 Höhenmeter müssen überwunden werden, der Kurs kennzeichnet sich durch lange Anstiege und verhältnismäßig kurze Abfahrten. Auch der abschließende Marathon hat es mit knapp 400 Höhenmetern in sich. Gelaufen werden zwei Runden auf einer Wendepunktstrecke.
Da es sich beim Ironman Lake Placid um ein Rennen der Pro Series handelt, wird er live bei YouTube sowie auf der Homepage der Ironman Pro Series übertragen. Die Männer starten um 6:18 Uhr Ortszeit (12:18 Uhr deutscher Zeit), die Frauen beginnen ihren Wettkampf vier Minuten später.