Der „längste Tag des Jahres“ wird im Jahr 2021 kürzer ausfallen. Denn der unter diesem Slogan firmierende Ironman Frankfurt kann wegen der Coronapandemie nicht wie geplant im Hochsommer am 27. Juni stattfinden, sondern wird erst am 15. August ausgetragen. Auch der Klassiker in Klagenfurt und die Premiere des Ironman Switzerland am neuen Rennort Thun finden später statt, wie Ironman heute verkündete: Klagenfurt wandert vom 4. Juli auf dem 19. September, Thun vom 11. Juli auf den 5. September.
„Wir bedauern die Verschiebung des Rennens aufgrund höherer Gewalt sehr“, sagt Pascal Morillon, Renndirektor der Ironman-EM Frankfurt. „Wir glauben jedoch, dass eine Austragung des Events im August unter besseren Voraussetzungen stattfinden kann, und wollten sicherstellen, dass unsere Athletinnen und Athleten, Partner und Volunteers so früh wie möglich Bescheid wissen. Wir werden auch weiterhin alles dafür geben, in Zukunft wieder außergewöhnliche Rennerlebnisse möglich zu machen.“
Kona-Quali nur in Frankfurt?
Die Ironman-Europameisterschaft in Frankfurt ist nach dem aktuellen Stand das einzige Rennen im deutschsprachigen Raum, bei dem sich die Agegrouper noch für die Weltmeisterschaften am 9. Oktober auf Hawaii qualifizieren können. Auf der Ironman-Website heißt es beispielsweise für den zuvor bereits auf den 29. August verschobenen Ironman Hamburg: „Der Ironman Hamburg 2021 bietet Qualifikationsslots für die Ironman-Weltmeisterschaft 2022 in Kailua-Kona, Hawaii.“ Damit werden auch die Rennen in Thun und Klagenfurt wohl erst für das Jahr 2022 gewertet.
Ironman hatte zuvor den Qualifikationszeitraum für die Profis bis Ende August verlängert, nun aber wohl die Entscheidung vertagt: In der Rennübersicht für die Profis ist derzeit für alle Events nach dem Ironman Lake Placid am 25. Juli offen, wie viele Slots für die WM vergeben werden. Hamburg war ursprünglich als Profirennen nur für die Frauen ausgeschrieben – mit dem ebenfalls in den September verschobenen Event in Nizza als Gegenpart für die männlichen Pros.
Westfriesland erst Ende September
Als letzte Änderung im Wettkampfkalender hatte Ironman zuvor die Verlegung des Ironman 70.3 Westfriesland in den Niederlanden verkündet. Die Premiere des Rennens, die bereits im Vorjahr hätte stattfinden sollen, wurde vom Juni auf den 26. September 2021 verschoben.
Verschiebungen von Ironman-Rennen 2021
Region Europe, Middle-East & AfricaRennen | Land | Alter Termin | Neuer Termin |
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Ironman Lanzarote | Spanien | 03.07.2021 | |
Ironman 70.3 Staffordshire | Großbritannien | 18.07.2021 | |
Ironman 70.3 Rapperswil | Schweiz | 08.08.2021 | |
Ironman 70.3 Graz | Österreich | 15.08.2021 | |
Ironman Frankfurt | Deutschland | 15.08.2021 | |
Ironman Hamburg | Deutschland | 29.08.2021 | |
Ironman 70.3 South Africa | Südafrika | 05.09.2021 | |
Ironman Thun | Schweiz | 05.09.2021 | |
Ironman Vitoria-Gasteiz | Spanien | 05.09.2021 | |
Ironman 70.3 Warschau | Polen | 05.09.2021 | |
Ironman 70.3 Luxembourg | Luxemburg | 11.09.2021 | |
Ironman Nice | Frankreich | 12.09.2021 | |
Ironman 70.3 Jönköping | Schweden | 18.09.2021 | |
Ironman 70.3 Aix-en-Provence | Frankreich | 19.09.2021 | |
Ironman 70.3 Marbella | Spanien | 19.09.2021 | |
Ironman Klagenfurt | Österreich | 19.09.2021 | |
Ironman 70.3 Venice-Jesolo | Italien | 26.09.2021 | |
Ironman 70.3 Westfriesland | Niederlande | 26.09.2021 | |
Ironman 70.3 Mallorca | Spanien | 10.10.2021 | |
Ironman Mallorca | Spanien | 16.10.2021 | |
Ironman South Africa | Südafrika | 21.11.2021 | |
Ironman 70.3 Kraichgau | Deutschland | 29.05.2022 | |
Ironman 70.3 Ireland | Irland | 13.08.2022 | |
Ironman Ireland | Irland | 14.08.2022 |
Kann man dann damit rechnen, dass es in Frankfurt MEHR Startplätze geben wird?
Thomas wie soll das gehen? Man kann froh sein, wenn nicht Startplätze reduziert werden. Aber ganz ehrlich, auch in dem Jahr wird Frankfurt nicht stattfinden, es ist doch schon wieder wie im letzten Jahr. Hoffen, verschieben, absagen. Wir können froh sein, wenn wir 2023! mal wieder eine Saison haben.
Genauso ist es. Leute hört auf, dieses Jahr von Wettkämpfen zu träumen….
Die es ja bereits gab…nur eben nicht hier.
ich weiß auch nicht was das Geschiebe von Wettkämpfen soll. Das bringt weder uns Athleten etwas, noch den Veranstaltern.
Es war absehbar, dass vor Hochsommer hier nichts geht. Im letzten Jahr war es ja nicht anders. Zu Weihnachten hat man doch schon gesehen, wo die Reise hingeht. Und wieder reagiert Ironman so spät. Es ist kein Konzert, wir trainieren, planen, auch Hotelzimmer fallen nicht vom Baum, oder in meinem Fall eine Ferienwohnung. Die im August schon ausgebucht ist.
Für mich hat sich Ironman erledigt. Siehe Roth dort hat man frühzeitig richtig reagiert.
Ob Frankfurt im August stattfindet, wage ich auch sehr zu bezweifeln.
Ich finde es einfach unmöglich, ja man kann auf die Politik schimpfen. Am Ende sind die Bösen aber diejenigen denen Regeln völlig egal sind, die einfach ihre Kontakte nicht reduzieren, nicht aufpassen. Mich macht so etwas sauer.
Die ,,Bösen“ sind sicher nicht so leicht zu definieren. Und was Ironman mit Kontaktverhalten junger Menschen zu tun haben soll versteh ich auch nicht. Aber man muss vermurlich auch nicht mehr alles verstehen in Deutschland 2021.
Kontaktverhalten junger Menschen?
Also beruflich kann ich dir sagen, dass sich junge Menschen zum Großteil sehr an die Regeln halten.
Nicht alles glauben, was in den Medien steht.
Reifere Menschen die einen Vorbildcharakter haben sollten, sind da nicht weniger auffallend.
Simone hat recht, die erste Welle hat doch gezeigt, dass sich viel mehr an Regeln gehalten haben. Ohne Mund-Nasen Schutz und Co. Man kann ja auch nicht jeden einzelnen kontrollieren, aber die Zahl der Unvernünftigen steigt. Leider aber auch das Chaos der Regeln.
Ich bin aber der Meinung, man kann wenn man möchte mit vernünftigen Konzepte Veranstaltungen durchführen. Testen bei Check-Inn, keine Zuschauer im Start und Zielbereich. Laufstrecken Publikumsarm verlegen. Das sind aber Dinge die sind zumindest in der Stadt in Frankfurt etwas schwierig umsetzbar.
Beim Wasserstart mit deutlich weniger Startern aber durchaus möglich.
Die Menschen sind zurecht müde von dem Maßnahmenchaos. Außerdem hat Simone einen Zusammenhang hergestellt zwischen Kontsktverhalten und Ironman, und da ist Ironman ja nicht verantwortlich. Genauer lesen.
Da hast du recht das Chaos macht müde. Absolut!
Aber zu Simone muss ich dir widersprechen, sie hat lediglich ihren Unmut pauschal geäußert, aber keinen Zusammenhang zu Ironman dargestellt. Ich interpretiere es so, würde sich mehr bei den Kontakten zurück nehmen, könnten wir wieder regulär an der Startlinie stehen.
Letztendlich hängt alles vom Fortschreiten der Impfungen ab. In England und Israel sieht man ja, dass die Neufälle stark zurückgegangen sind. Ich glaube, dass wir spätestens im Juli zuviel Impfstoff verfügbar haben. Kleinere Wettkämpfe, werden vermutlich schon im Juni stattfinden. Die zunehmende UV Strahlung hilft zusätzlich dabei die Ausbreitung der Viren zu reduzieren. Sollte natürlich eine neue Mutante auftreten, die gegen die bisherigen Impfstoffe resistent ist, fängt das Spiel wieder von vorne an. Also ich postuliere mal, wenn sich bis Mitte Juli genug Menschen in den Austragungsregionen geimpft haben (>60%) finden große Wettkämpfe wieder ab August statt.
Simone mit dem Thema Übernachtung kann ich mich dir nur anschließen. Auch wir haben eine Ferienwohnung gemietet, der Vermieter – ich kann es sogar verstehen, meint sie müssen nicht anreisen, aber eine Verschiebung von Ironman ist kein Grund, den er als Storno anerkennt, oder anerkennen muss. Somit schwups schon wieder Geld vernichtet. Seit dem letzten Jahr kosten einem Wettkämpfe Geld, ohne das man etwas davon hat. Auch Urlaube und alles umzuplanen, mein Boss macht da auch nicht mit. Gerade in den Sommermonaten bedarf es einer langfristigen Planung. Die Kollegen die in Roth starten hatten da mehr Glück, es wurde früher angekündigt, der Renntermin in einen besseren Termin gelegt. Ich bin mittlerweile auch sehr enttäuscht von Ironman und werde dort auch nicht mehr starten. Im letzten Jahr war ich noch gnädig und entschuldigte alles mit der neuen Situation, aber 2021 sollte man da besser, früher, zielgerichteter kommunizieren und handeln. Es geht ja nicht um eine Kurzdistanz, dann sind wir auch keine Profis, wir müssen Alltag, Training, Familie, Job alles unter einen Hut bekommen.
Ich rechnen in dem Jahr auch nicht mehr mit einem großen Rennen, zumindest nicht an Standorten wo sonst sehr viele Menschen an der Strecke standen und man gefühlt eine halbe Stadt lahmlegen müsste um Zuschauerfrei zu sein, auch im Hinblick auf das neue Gesetz ist ein Rennstart in einem Ballungsgebiet/Großstadt dann doch auch ein gewisses Risiko. Ich bin froh für den Herbst eine Mitteldistanz eingetütet zu haben, die hat im letzten Jahr schon vorbildlich funktioniert. Aber halt im Harz und da ist Zuschauerfreiheit und Abstand sehr gut umsetzbar. Aber Frankfurt, Hamburg, da habe ich mittlerweile große Zweifel. Ausser die Laufstrecke und das Ziel werden verlegt. Aber auch die Starterzahl muss weit nach unten geschraubt werden. Mir ist aber auch klar, dass eine neue Coronakonforme Strecke verdammt viel Zeit und Geld kosten würde. Bei den jetzt schon extrem hohen Startgebühren ist dann auch keine Luft mehr alles auf die Athleten abzuwälzen. Bereit wäre ich wie die Kosten für einen Selbsttest zu tragen, aber die sollten dann auch fair an den Athleten durchgereicht werden. Eines ist sicher, wer übernachten muss und einen Job hat, bei dem er nicht so einfach mal Urlaube verschieben kann, für den wird es einfach schwierig mit dem Hin- und Hergeschiebe von Startterminen. Somit heißt es für mich, mit großen Wettkämpfen warten, bis alles wieder etwas besser planbar ist und nicht immer alles ein Blick in die Glaskugel ist.