Lang genug musste man in diesem Jahr auf Rennaction warten. Die ITU-WM in Hamburg über die Sprintdistanz am vergangenen Wochenende machte Lust auf mehr. Nur eine Woche später folgt nicht nur mehr, sondern gleich doppelt so viel. Jedenfalls was die Distanzen angeht. Erstmals in diesem Jahr trifft eine Vielzahl von Weltklasse-Kurzstrecklern über die olympische Distanz aufeinander – am Sonntag beim ITU-Weltcup im tschechischen Karlovy Vary. Während die Männer am Sonntag um 10 Uhr starten, geht es für die Frauen fünf Stunden später los.
Weltmeister Luis gegen starke Konkurrenz
Als einziger französischer Starter bei den Männern geht der alte und neue Weltmeister Vincent Luis ins Rennen. Der 31-Jährige, der in Vorbereitung auf die WM in Hamburg sechs Wochen in der Höhe trainierte, bewies in der Vergangenheit unter anderem durch zwei WTS-Grand-Final-Siege, dass ihm auch die olympische Distanz hervorragend liegt. Gejagt wird der Weltmeister unter anderem vom norwegischen Duo Kristian Blummenfelt und Gustav Iden, die ihre Stärken beide mehr auf der olympischen Distanz als auf der Sprintdistanz haben. Zum weiteren Favoritenkreis zählen ebenfalls Routinier Richard Murray, Jelle Geens aus Belgien, der junge Ungar Bence Bicsák und die beiden US-Amerikaner Matthew McElroy und Morgan Pearson.
Während McElroy im vergangenen Herbst drei dominante Weltcup-Siege einfuhr, zwei davon über die olympische Distanz, ist Teamkollege Pearson aktuell bei vielen ein noch eher unbeschriebenes Blatt. Der ehemalige Läufer aus Boulder, der unter anderem eine 5-km-Bestzeit von 13:36 Minuten aus 2015 vorzuweisen hat, landete am vergangenen Wochenende in Hamburg mit der zweitschnellsten Laufzeit des Tages auf Rang acht. Sollte es in Tschechien auf eine Laufentscheidung ankommen oder Pearson nach dem Radfahren auf dem anspruchsvollen und profilierten Kurs noch vorn mit dabei sein, sollte man ihn definitiv nicht unterschätzen. Auch der junge Vizeweltmeister aus Portugal, Vasco Vilaca, ist in Karlovy Vary gemeldet. Aus Deutschland gehen Jonas Schomburg, Valentin Wernz, Jonas Breinlinger und Jannik Schaufler an den Start.
[yop_poll id=“7″]

Lindemann gegen Taylor-Brown, Zaferes, Duffy und Learmonth
Im Frauenfeld ist das Niveau mindestens genauso hoch. In Person von Georgia Taylor-Brown (GBR) ist auch hier die Weltmeisterin aus Hamburg mit dabei und kann beweisen, dass sie über die doppelte Distanz ebenfalls nach ganz vorn gehört. Durchsetzen muss sie sich dafür unter anderem gegen die Vizeweltmeisterin Flora Duffy (BER) und Laura Lindemann, die vergangenen Samstag in der Heimat WM-Bronze gewann. Auch bei Lindemann wird spannend zu sehen sein, inwieweit sie ihre Form von der Sprintdistanz auf das längere Format übertragen kann. Um den Sieg mitkämpfen dürften außerdem die Kurzdistanz-Weltmeisterin von 2019, Katie Zaferes (USA), Jessica Learmonth (GBR) und die Niederländerin Rachel Klamer. Für Deutschland gehen neben Laura Lindemann außerdem noch Lisa Tertsch, Marlene-Gomez Islinger, Caroline Pohle und Annika Koch ins Rennen.
[yop_poll id=“8″]
