Rund vier Monate vor dem Renntag am 6. Juli sind die Personalien für die Challenge Roth geklärt, zumindest vorläufig. Knapp 30 Namen stehen auf den Starterlisten der Profis, die Favoritenrollen sind dabei nicht klar verteilt – auch aufgrund von Abwesenheiten bisheriger Sieger.
Ein Weltmeister, viele Rookies
Mit der Verkündung des Starts von Ironman-Weltmeister Sam Laidlow ist das Line-up für die Challenge Roth am 6. Juli 2025 vorerst komplett. In diesem Jahr hatten sich die Veranstalter dazu entschieden, jede Profiteilnahme einzeln bekanntzugeben anstatt wie bisher in einem großen Rundumschlag.
Beim Feld der Männer fällt auf, dass es keinen klaren Topfavoriten gibt. Das liegt nicht nur daran, dass die Sieger der vergangenen Jahre, Magnus Ditlev und Patrick Lange, fehlen, sondern auch an der insgesamt hohen Leistungsdichte im Feld. Gleich mehrere Athleten sind dabei, die theoretisch gewinnen können, aber aufgrund ihrer noch geringen oder gänzlich fehlenden Langdistanzerfahrung schwer einzuschätzen sind.
Für Jan Stratmann war das Podium im vergangenen Jahr bereits auf Platz vier in Reichweite. Nun will er möglichst weit nach oben klettern. Der Vorjahreszweite Tom Bishop möchte seine Platzierung mindestens wiederholen. Aus Deutschland gehört Frederic Funk zum Kreis der Rookies. Der 27-Jährige gibt in Roth sein Debüt über 226 Kilometer und erwartet nach eigener Aussage „alles zwischen Sieg und komplettem Blow-up beim Marathon“. Ähnlich dürfte es den (ehemaligen) Kurzdistanzlern Vincent Luis, Henri Schoeman und Aaron Royle gehen. Sie alle haben bereits gute Leistungen auf der Mitteldistanz gezeigt, haben jedoch noch keine Erfahrung über die doppelte Streckenlänge. Noch extremer wird es für Martin Schulz. Der 34-Jährige kann drei Paralympics-Medaillen sein Eigen nennen (Gold in Rio de Janeiro und Tokio, Bronze in Paris), hat jedoch noch nie eine längere Distanz absolviert. Bei seiner ersten Langdistanz in Roth wird er nun als erster Paratriathlet überhaupt im Profifeld starten. Gesellschaft bekommt er dabei vom Chinesen Wang Jiachao, der als Parasportler den Wechsel vom Schwimmen zum Triathlon vollzogen hat.
Klare Favoritin
Bei den Frauen scheinen die Rollen etwas klarer verteilt. Anne Haug ist als Vorjahressiegerin und Inhaberin der Weltbestzeit nicht dabei. Als amtierende Ironman-Weltmeisterin hat also Laura Philipp die Zielscheibe auf dem Rücken. Bei ihren bisher zwei Roth-Teilnahmen belegte sie die Plätze drei und zwei, die oberste Stufe des Podests fehlt der 37-Jährigen noch. Den Sieg wird sie sich von keiner Athletin streitig machen lassen wollen. Ihre stärkste Konkurrentin im Feld ist die Britin Fenella Langridge. Sie kann bereits auf drei Starts in Roth zurückblicken (2021, 2022, 2023) und erzielte dabei mit den Plätzen drei, zwei und vier ebenfalls starke Resultate. Für eine Überraschung sorgen könnte die Schweizerin Alanis Siffert. Die erst 23-Jährige wurde in diesem Jahr bei ihrem Langdistanz-Debüt beim Ironman Neuseeland Sechste und kann zahlreiche Mitteldistanz-Siege vorweisen.
Nachmeldungen möglich
In den vergangenen Jahren war es bei der Challenge Roth stets üblich, dass auch kurz vor dem Rennen noch hochkarätige Nachzügler im Profifeld meldeten – zuletzt besonders eindrucksvoll Anne Haug im Jahr 2024, die sich sehr kurzfristig für einen Start entschieden hatte und eine neue Weltbestzeit ablieferte. Auch für die nächste Austragung ist damit zu rechnen, dass noch weitere Namen die Starterlisten füllen werden.
„Im Hintergrund laufen noch einige Gespräche“, teilte Renndirektor Felix Walchshöfer in einem aktuellen YouTube-Video mit. Man darf also gespannt sein, welcher Überraschungsgast möglicherweise noch kurzfristig aus dem Hut gezaubert wird.
Diese Profis sind dabei
Frauen
- Laura Philipp (GER)
- Fenella Langridge (GBR)
- Alanis Siffert (SUI)
- Nikki Bartlett (GBR)
- Laura Siddall (GBR)
- Grace Thek (AUS)
- Justine Mathieux (FRA)
- Magda Niewoudt (RSA)
- Angela Naeth (USA)
- Dieuwertje Bax (NED)
- Marlene De Boer (NED)
- Margrit Elfers (GER)
- Camilla Elofsson (SWE)
- Danielle Fauteux (CAN)
- Laura Kessler (GER)
- Vanessa Pereira (POR)
- Kayla Pokorny (USA)
- Emely Ravn (DEN)
- Tara Rooney (USA)
- Katharina Wolff (GER)
- Stephanie Wunderle (GER)
Männer
- Sam Laidlow (FRA)
- Jan Stratmann (GER)
- Frederic Funk (GER)
- Tom Bishop (GBR)
- Menno Koolhaas (NED)
- Maximilian Sperl (GER)
- Matt Hanson (USA)
- Pieter Heemeryck (BEL)
- Aaron Royle (AUS)
- Jesper Svensson (SWE)
- Andreas Dreitz (GER)
- Jack Moody (NZL)
- Arthur Horseau (FRA)
- Denis Chevrot (FRA)
- Maurice Clavel (GER)
- Bart Aernouts (BEL)
- Henri Schoeman (RSA)
- Vincent Luis (FRA)
- Martin Schulz (GER)
- Wang Jiachao (CHN)
- Felix Hentschel (GER)
- Lukasz Wojt (GER)