In der Rennwoche der London T100 nehmen wir eine der letzten Schlüsseleinheiten im Laufen von Mitfavoritin Lucy Charles-Barclay unter die Lupe.

Für Lucy Charles-Barclay hat das anstehende T100-Rennen in London am Samstag aus doppelter Hinsicht eine besondere Bedeutung. Für die Britin ist der Wettkampf ein emotional aufgeladenes Heimrennen, zusätzlich hat die Ironman-Weltmeisterin von 2023 nach ihrem verletzungsbedingten DNF im vergangenen Jahr noch eine Rechnung mit dem Event offen. Am Wochenende trifft Charles-Barclay über die 100 Kilometer unter anderem auf Taylor Knibb, Julie Derron, Kate Waugh, Jessica Learmonth und Ashleigh Gentle. In diesem Weltklasse-Feld stürzt sich die 31-Jährige erneut in den engen Kampf um eine Podiumsplatzierung. Die bisherige Saisonbilanz der Ironman-70.3-Weltmeisterin von 2021 kann sich sehen lassen: Nach Platz drei beim Saisoneinstieg im Rahmen des T100-Rennens in Singapur gewann Charles-Barclay sowohl den Ironman Lanzarote als auch den Ironman 70.3 Eagleman. Beim letzten T100-Rennen in Vancouver lief sie auf Rang vier ein.
Im Laufe der vergangenen Jahre änderte sich die Renndynamik für Charles-Barclay erheblich – zumindest bei der T100 Triathlon World Tour. Die Ausnahmeschwimmerin kommt nicht mehr in so hoher Frequenz als alleinige Führende aus dem Wasser. Durch ihre Radstärke waren zuvor die Rennverläufe zumeist als Aufholjagd für ihre direkte Konkurrenz vorgezeichnet gewesen. Viele Wettkämpfe drehten sich stets um die Frage, ob Charles-Barclay überhaupt eingeholt wird oder ihr ein weiterer Start-Ziel-Sieg gelingt. Durch die steigende Leistungsdichte in jüngster Vergangenheit und neue Athletinnen auf der Bühne der T100-Serie hat sich diese Rolle verändert. Im Radfahren bekommt die viermalige Hawaii-Zweite regelmäßig mehrere Minuten Rückstand aufgebrummt und muss ihre Führungsposition immer häufig schon kurz nach dem Radaufstieg abgeben.