Der zweimalige Olympiasieger investiert nach seiner Karriere in die Zukunft des Triathlons und hofft damit nicht nur Verbesserungen im Profisport, sondern auch bei den Agegroupern erreichen zu können.
Eine der spannendsten Innovationen der vergangenen Jahre neben der Sitzposition vieler Profis war die Entwicklung des neuseeländischen Start-ups RaceRanger. Das Unternehmen hat sich auf die Entwicklung einer Technologie zur Erkennung und Vermeidung von Windschattenfahren spezialisiert. Mit dem zweimaligen Olympiasieger Alistair Brownlee als neuem Investor und Unterstützer setzt RaceRanger einen weiteren Schritt in der Professionalisierung und Fairness des Sports.
Alistair Brownlee, der kürzlich seinen Rücktritt vom Profisport bekannt gegeben hatte, ist von der Technologie begeistert: „Ich habe das System seit Ibiza im letzten Jahr mehrfach genutzt und bin beeindruckt. Auch ich habe in zwei Rennen der T100-Tour jeweils eine Strafe kassiert. Aber RaceRanger nimmt viel von der bisherigen Unklarheit und schafft ein gerechteres Spielfeld. Besonders spannend finde ich die geplanten Erweiterungen für Agegrouper. Von Live-Tracking über Athletenmanagement bis hin zur Datenanalyse nach dem Rennen. Ich glaube, dass RaceRanger das Potenzial hat, unseren Sport besser, beliebter und unterhaltsamer zu machen.“
Die Begeisterung ist auf beiden Seiten groß. James Elvery, Mitgründer und CEO von RaceRanger, beschreibt das Jahr 2024 als das bisher erfolgreichste Jahr des Unternehmens. RaceRanger kam bei 37 der weltweit größten Non-Drafting-Triathlons zum Einsatz, darunter die Paralympics in Paris, die Ironman Pro Series und Challenge Roth. „Dass Alistair Teil unseres Teams wird, ist ein riesiges Vertrauensvotum. Er bringt nicht nur die Perspektive eines Nutzers ein, sondern auch viel Know-how aus seiner Arbeit mit anderen Sporttechnologie-Start-ups. Unser Fokus liegt nun darauf, RaceRanger für Altersklassen-Athleten weiterzuentwickeln und skalierbar zu machen.“
Was ist RaceRanger und wie funktioniert es?
RaceRanger ist ein weltweit einzigartiges System, das speziell für Non-Drafting-Triathlons entwickelt wurde, um das Windschattenproblem im Radsegment zu lösen. Zwei ehemalige Profitriathleten aus Neuseeland haben die Technologie entwickelt, die den Abstand zwischen den Athleten präzise misst. Das System besteht aus einem visuellen Signal, das hinten am Fahrrad des Athleten angebracht ist (mit dazugehörigem Sensor) sowie aus Daten, die den Wettkampfverlauf dokumentieren. Die Athleten erhalten je nach Abstand verschiedene Signale.
- 0–12 Meter: Ein blinkendes rotes Licht signalisiert, dass sich der folgende Athlet im Windschatten befindet.
- 12–14 Meter: Ein durchgehendes blaues Licht warnt, dass der Athlet kurz vor der erlaubten Zone ist.
- 14–17 Meter: Ein durchgehendes orangefarbenes Licht zeigt die sichere Zone an.
Neben der Anzeige für die Athleten sammelt RaceRanger Daten, die den Offiziellen zur Verfügung stehen, um Entscheidungen zu unterstützen. Strafen werden weiterhin von den Kampfrichtern ausgesprochen, aber RaceRanger eliminiert die bisherige Subjektivität bei der Bewertung von Abständen, die oft nur mit dem bloßen Auge beurteilt wurden. Die Technologie sorgt somit für mehr Fairness und Transparenz im Wettkampf.
Zunächst wurde RaceRanger ausschließlich im Profibereich eingesetzt. Nun arbeitet das Unternehmen daran, das System um Funktionen wie Live-Tracking zu erweitern und es für Agegrouper attraktiver zu machen. Ziel ist es, nicht nur die Fairness und Sicherheit zu verbessern, sondern auch den Wettkampf für Zuschauer und Teilnehmer spannender zu gestalten. Mit Alistair Brownlee an Bord und einer weiteren Finanzierungsrunde in vollem Gange blickt RaceRanger optimistisch in die Zukunft. Die Technologie hat das Potenzial, den Triathlonsport nachhaltig zu verändern und ihn sowohl für Profis als auch für Hobbysportler gerechter und spannender zu machen. Bei den diesjährigen triathlon-Awards wurde RaceRanger von der Community auf Platz zwei der Gadgets des Jahres gewählt.