Henry Graf feiert in Karlsbad seinen ersten WTCS-Sieg, Lisa Tertsch läuft aufs Podium, und bei der Langdistanz-EM in Almere gibt es einen britischen Doppelsieg. Außerdem: deutsche Top-Resultate beim Ötillö auf Rügen, ein australisches Podest beim Ironman 70.3 Sunshine Coast und der Saisonabschluss beim Ironman 70.3 Erkner.

Henry Graf feiert ersten WTCS-Sieg
Das dürfte der Höhepunkt seiner bisher starken Saison gewesen sein. Henry Graf hat beim Rennen im tschechischen Karlovy Vary (Karlsbad) seinen ersten Sieg in der World Triathlon Champions Series (WTCS) gefeiert. Der 23-Jährige, dessen bisher bestes Ergebnis auf der Tour Rang vier gewesen war, setzte sich beim sechsten von acht Saisonrennen über 1,5 Kilometer Schwimmen, 40,8 Kilometer Radfahren und 10 Kilometer Laufen in 1:49:21 Stunden vor dem Brasilianer Miguel Hildalgo (1:49:30 Stunden) und dem Ungarn Csongor Lehmann (1:49:46 Stunden) durch. „Es ist unglaublich, ich kann es nicht fassen. Es wird ein paar Tage dauern, das zu verarbeiten“, sagte Graf. Der 23-Jährige hatte zuvor in dieser Saison bereits seinen ersten Weltcup-Sieg und seinen ersten Deutschen Meistertitel in der Elite gefeiert. Zudem hat Graf als Vierter des WM-Klassements (2.325,68 Punkte) weiterhin eine Chance auf das Podium. Dritter ist derzeit der Portugiese Vasco Vilaça (2.775,00 Zähler). Chris Ziehmer (1:50:50 Stunden) belegte bei seinem WTCS-Debüt Rang 13, einen Rang dahinter kam Valentin Wernz (1:51:01 Stunden) ins Ziel. Eric Diener erreichte Position 24 (1:52:19 Stunden) und Jonas Osterholt wurde 33. (1:56:18 Stunden).
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Lisa Tertsch läuft auf das Podium
Bei den Frauen kam Lisa Tertsch beim WTCS-Rennen im tschechischen Karlovy Vary (Karlsbad) über 1,5 Kilometer Schwimmen, 40,8 Kilometer Radfahren und 10 Kilometer Laufen auf Rang drei ins Ziel (2:03:25 Stunden). Die 26-Jährige musste sich nur der Britin Beth Potter (2:02:12 Stunden) und der US-Amerikanerin Taylor Spivey (2:02:25 Stunden) geschlagen geben. „Ich habe versucht, nach den letzten WTCS-Rennen, die nicht ganz optimal verliefen, positiv zu bleiben. Das ist mir gelungen“, sagte Tertsch. Damit liegt die Darmstädterin weiterhin im Rennen um einen Podestplatz in der WM-Serie. Mit 2.461,26 Punkten hat sie als Fünfte des Klassements rund 250 Zähler Rückstand auf die derzeit Drittplatzierte Jeanne Lehair aus Luxemburg (2.716,45 Punkte). Annika Koch (2:06:22) schaffte in Karlsbad mit Rang zwölf ihr zweitbestes WTCS-Resultat der Saison. Einen Rang dahinter platzierte sich Franka Rust (2:06:27). Für die gebürtige Lüneburgerin war es die beste WTCS-Platzierung ihrer Karriere.
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Britischer Doppelsieg bei Langdistanz-EM
Flach und windanfällig – so lässt sich die Strecke der Challenge Almere am besten beschreiben. Beim Rennen vor den Toren Amsterdams wurde die Langdistanzmeisterschaft der Europäischen Triathlon Union (ETU) ausgetragen. Die Bedingungen waren dabei mit zum Teil strömendem Regen äußerst ungemütlich. Gleich zweimal wurde die britische Flagge auf dem obersten Podestplatz gehisst. Will Draper gewann das Rennen der Männer denkbar knapp in 7:41:40 Stunden. Nur acht Sekunden später folgte der Niederländer Tristan Olij auf Platz zwei, Drapers Namensvetter und Landsmann Will Grace komplettierte das Podium nach 7:49:26 Stunden.
Deutlicher fiel die Entscheidung bei den Frauen aus. Daisy Davies erreichte das Ziel mit einer knappen Viertelstunde Vorsprung nach 8:30:15 Stunden als Siegerin. Interessant: In allen drei Disziplinen erzielte sie „nur“ den zweitschnellsten Split, dafür war keine andere Athletin in den Wechselzonen schneller. Els Visser (NED) belegte in der Endabrechnung Platz zwei (8:44:39 Stunden), Marta Lagownik aus Polen wurde Dritte (8:47:27 Stunden). Die Deutsche Antonia Milowsky erzielte als Fünfte (8:59:19 Stunden) ebenfalls eine Top-Platzierung.
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Jenny Jendryschik und die Raelert-Brüder finishen Ötillö auf Rügen
Erstmals wurde der Ötillö-Swimrun auf Rügen ausgetragen. Triathlon-Profi Jenny Jendryschik aus Hamburg gewann mit ihrem Partner Christian Nitschke die Mixed-Wertung der World Series. Für die Distanz von 36,2 Kilometern Laufen und 7,4 Kilometern Schwimmen benötigte das Duo 5:03:24 Stunden. Das Rennen der Frauen entschied mit Sabine Kost und Jessica Tamms (6:23:07 Stunden) ebenfalls ein deutsches Team für sich. Beim Männer-Sieg der Schweden Johan Skårbratt und Martin Flinta (4:55:27 Stunden) liefen Andreas Raelert und Jelger Westendorf als Vierte ins Ziel in Binz (6:12:36 Stunden). Michael Raelert legte die Strecke allein zurück und wurde in der Solo-Wertung in 4:50:48 Stunden Dritter.
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Australier unter sich
Fast ausschließlich einheimische Profis waren beim Ironman 70.3 Sunshine Coast im australischen Busselton am Start. Gewonnen haben am Ende Ellie Salthouse und Jake Birtwhistle. Salthouse setzte sich bei den Frauen mit einer Gesamtzeit von 4:05:10 Stunden durch. Nach 27:14 Minuten im Wasser und einer starken Radleistung von 2:13:13 Stunden machte sie auf dem abschließenden Halbmarathon (1:22:12 Stunden) ihren Sieg klar. Zweite wurde die Niederländerin Lotte Wilms in 4:10:17 Stunden vor Penny Slater (AUS), die nach 4:12:37 Stunden das Podium komplettierte.
Bei den Männern feierte Jake Birtwhistle einen eindrucksvollen Sieg. Der frühere Kurzdistanzprofi zeigte mit einer Radzeit von 2:00:29 Stunden und einem überragenden Halbmarathon in 1:09:18 Stunden seine Klasse und gewann in 3:38:29 Stunden. Josh Ferris belegte nach 3:40:37 Stunden Rang zwei, Dritter wurde der Australier Yoann Colin in 3:41:59 Stunden.
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Großer Saisonabschluss vor den Toren der Hauptstadt
Das war es für dieses Jahr: Beim Ironman 70.3 Erkner hat der weltgrößte Rennveranstalter seinen Saisonabschluss in Deutschland gefeiert. Das Event fand ohne Profibeteiligung statt. Dafür machten sich rund 3.000 Agegrouper auf den Weg nach Brandenburg, eine S-Bahn-Fahrt von Berlin entfernt. Felix Berger gewann die Mitteldistanz in 3:49:39 Stunden vor dem Niederländer Bram Koppenaal (3:51:43 Stunden), Leif Bleisch wurde Dritter (3:52:33 Stunden). Bei den Frauen fiel die Entscheidung deutlich knapper aus. Marie Hauer war mit 4:26:05 am schnellsten, die Plätze zwei und drei gingen an Laura Natalie Berkenberg (4:26:37 Stunden) und Sarah Etter (4:27:35 Stunden).









