Starke Aufholjagd: Alex Yee ist Kurzdistanz-Weltmeister

Der aktuelle Olympiasieger aus Großbritannien feierte beim WTCS-Finale den großen Triumph. Dabei hatte es zwischenzeitlich so ausgesehen, als ob eine Überraschung möglich wäre. Das Rennen im spanischen Torremolinos gewann Hayden Wilde.

World Triathlon / Janos M Schmidt Am Ziel: Alex Yee sicherte sich den Weltmeistertitel der World Triathlon Championship Series.

Aufatmen im Ziel: Rang drei beim Saisonfinale im spanischen Torremolinos reichte Alex Yee, um sich den Weltmeistertitel der World Triathlon Championship Series (WTCS) zu sichern. Nach 1:43:50 Stunden lief der Brite entkräftet, aber glücklich, über die Ziellinie. Erster Gratulant: Hayden Wilde. Der Neuseeländer und einer der größten Konkurrenten Yees hatte das Rennen in 1:42:22 Stunden gewonnen und mit einem couragierten Auftritt alles versucht, um seine Chancen auf die Weltmeisterschaft zu wahren. Am Ende reichte es für den Neuseeländer hinter Yee (4.070 Punkte) zu Rang drei im Gesamtklassement (3.726 Punkte). Silber ging im Rennen in Torremolinos an Léo Bergère. Der Franzose drückte dem Rennen neben Wilde lange seinen Stempel auf, eher er beim Laufen abgehängt wurde und nach 1:43:24 Stunden im Ziel eintraf. Damit lag Bergère am Ende mit 3.728 Zählern lediglich zwei Punkte vor Wilde. Der Deutsche Tim Hellwig landete beim Saisonfinale auf Platz 23 (1:46:00 Stunden), Teamkollege Eric Diener kam als 39. ins Ziel (1:48:13 Stunden).

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Ruhige Bedingungen beim Schwimmen

Bei ruhigen Wasserbedingungen hatte sich das Feld auf die 1,5 Kilometer lange Schwimmstrecke gemacht. Der Australier Matthew Hauser führte das Feld nach 9:29 Minuten und Landgang in die zweite Runde. Léo Bergère folgte sieben Sekunden später. Hayden Wilde reihte sich nach 14 Sekunden ein. Alex Yee ging mit einem Rückstand von 17 Sekunden auf die zweiten 750 Meter. Als Erster machte sich nach 1,5 Kilometern der Portugiese Miguel Tiago Silva nach 19:10 Minuten auf den Weg zum ersten Wechsel. Bergère ging zehn Sekunden später aus dem Wasser, Hayden Wilde war drei Sekunden später auf Tuchfühlung – und auch Alex Yee folgte 21 Sekunden nach dem Führenden in Schlagdistanz.

Wilde und Bergère ziehen davon

Es ging für den Briten darum, die Konkurrenten auf dem Rad nicht davonziehen zu lassen. Schnell allerdings schickten sich fünf Athleten an, das Tempo hochzuhalten und eine Lücke zum Verfolgerfeld zu reißen: Bergère, Wilde, der Franzose Vincent Luis, der Schweizer Simon Westermann und der Neuseeländer Tayler Reid. Nach der ersten von acht Runden lagen bereits 14 Sekunden zwischen dem Quintett und der Verfolgergruppe um Alex Yee, mit goldenem Helm, und dem Deutschen Tim Hellwig. Der Rückstand für den Führenden in der Gesamtwertung wuchs im weiteren Rennverlauf an. Nach 20 Kilometern hatte die Führungsgruppe den ersten Verfolgern bereits knapp eine Minute aufgebrummt.

Yee hat Rang sechs im Blick

Für Yee allerdings noch kein Rückstand, der ihm im Kampf um den WM-Titel angesichts seiner Laufstärke allzu viele Sorgen bereiten musste. Allerdings: Der Brite musste mindestens Sechster werden, um unabhängig von den anderen Athleten triumphieren zu können.

Kopie von WTCS 2024 | Männer

Endstand nach sieben von sieben Rennen
PlatzNameLandPunkte
1Alex YeeGBR4.070
2Léo BergèreFRA3.728
3Hayden WildeNZL3.726
4Pierre Le CorreFRA3.025
5Csongor LehmannHUN2.811
6Luke WillianAUS2.532
7Vincent LuisFRA2.528
8Matthew HauserAUS2.301
9Miguel HidalgoBRA2.215
10Alberto Gonzalez GarciaESP2.137

Wilde wollte nichts dem Zufall überlassen und bog nach 1:12:33 Stunden als Erster in die zweite Wechselzone ein. Zusammen mit Bergère drückte er nach dem Wechsel direkt aufs Tempo. Die Verfolger um Alex Yee wechselten erst 1:38 Minuten später in die Laufschuhe. Der Brite nahm zunächst in einem großen Pulk die Aufholjagd in Angriff, sorgte aber schnell für klare Verhältnisse. Er setzte sich ab und lief so genau auf der Position, die ihm den WM-Titel garantieren würde.

Wilde marschiert vorneweg

Vorn demonstrierte Wilde seine Laufstärke und distanzierte Léo Bergère auf der ersten Runde bereits um acht Sekunden. Westermann, Luis und Reid hatten schon früh nicht mehr folgen können und beendeten die ersten 2,5 von zehn Kilometern 30 Sekunden später. Und Yee? Der hielt den Rückstand, der sich auf dem Rad aufgebaut hatte, zunächst. Das hieß aber auch, dass er die Lücke zu dem Trio direkt vor sich auf eine Minute verkürzt hatte. An dieser Situation änderte sich in der folgenden Runde nichts. Wilde marschierte vorneweg, Léo Bergère lag zur Halbzeit des Laufs 28 Sekunden dahinter, das Trio 1:12 Minute. Yee schloss Meter um Meter auf Westermann, Reid und Luis auf, lag zu dem Zeitpunkt nur noch 30 Sekunden hinter ihnen – und räumte schließlich alle Zweifel daran aus, ob er Weltmeister werden würde. Mit jedem Platz, den er nach vorn lief, wurde der Titel sicherer.

Bergère kurz vor dem Ziel noch von Rang zwei verdrängt

Nach 1:35 Stunden Rennzeit hatte sich der Ausnahmeathlet bereits auf Podiumsrang drei vorgearbeitet – und schickte sich sogar an, Léo Bergère noch in Bedrängnis zu bringen. Vorn allerdings lief unbeeindruckt Hayden Wilde sein Rennen und dem Sieg entgegen. Bergère rettete Rang zwei vor Yee ins Ziel – und damit Platz zwei in der Gesamtwertung hinter dem Briten und vor Wilde.

WTCS-Finale Kurzdistanz 2024 | Männer

20. Oktober 2024 | Torremolinos (Spanien)
PlatzNameLandGesamt1,5 km Swim40 km Bike10 km Run
1Hayden WildeNZL1:42:2219:2352:0429:29
2Léo BergèreFRA1:43:2419:2052:0730:31
3Alex YeeGBR1:43:5019:3153:3929:17
4Dorian ConinxFRA1:44:0319:1853:4729:31
5Pierre Le CorreFRA1:44:0419:2453:4729:29
6Csongor LehmannHUN1:44:0819:2153:4329:35
7Tayler ReidNZL1:44:1219:1852:1131:17
8Vincent LuisFRA1:44:2219:1952:1031:28
9Tyler MislawchukCAN1:44:2619:2253:4229:49
10Hugo MilnerGBR1:44:3119:3254:4028:47
23Tim HellwigGER1;46:0019:2353:4331:26
39Eric dienerGER1:48:1320:3854:4831:18

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Bengt Lüdke
Bengt Lüdke
Bengt-Jendrik Lüdke ist Redakteur bei triathlon. Der Sportwissenschaftler volontierte nach seinem Studium bei einem der größten Verlage in Norddeutschland und arbeitete dort vor seinem Wechsel zu spomedis elf Jahre im Sportressort. In seiner Freizeit trifft man ihn in Laufschuhen an der Alster, auf dem Rad an der Elbe – oder sogar manchmal im Schwimmbecken.

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