Comeback von Faris Al-Sultan, Bianca Bogen in einer eigenen Liga beim Rennen in Tschechien und Sebastian Neef zum Dritten. Der Ticker zum Wochenende.
Kult im Allgäu
Das Allgäu hat seinen Status als deutsches Triathlon-Festival an diesem Wochenende eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Mit der Premiere der 1. Triathlon-Bundesliga am Freitag und dem legendären 43. Allgäu Triathlon am Sonntag erlebte die Region ein Sportfest der Superlative. Über 40.000 Zuschauer verwandelten Immenstadt und die Strecken rund um den Alpsee in einen Hexenkessel und feuerten die insgesamt 3.200 Athletinnen und Athleten an.
Zum Auftakt am Freitag säumten Tausende Zuschauer den berüchtigten Kuhsteig, die Atmosphäre erinnerte an die Tour de France. Bei den Männern setzte sich Aurelien Jem (Neckarsulm; 54:32 Minuten) knapp vor Lasse Nygaard Priester (Saar; 54:38 Minuten) und Nathan Grayel (Trier; 55:07 Minuten) durch. Das HYLO Team Saar gewann und hält damit das Titelrennen spannend. Bei den Frauen war Kölns Fanni Szalai nicht zu schlagen, sie siegte in 1:02:52 Stunden vor Robin Dreyling (Lüneburg; 1:03:29 Stunden) und Rachel Klamer (Witten; 1:03:58 Stunden). Das PV Triathlon Team Witten baute mit dem dritten Saisonsieg seine Tabellenführung aus.
Am Sonntag folgte dann der Kult-Klassiker: der 43. Allgäu Triathlon. Frederic Funk triumphierte auf der Classic-Wertung (etwas abgewandelte Mitteldistanz) vor Jannik Stoll und Julian Großkopf. Bei den Frauen gab es mit Els Visser (NED), Stephanie Wunderle und Corina Bello (SUI) ein internationales Podium. Katharina Krüger sicherte sich nach dem Teamsieg am Freitag in der Bundesliga auch noch die olympische Distanz vor Madlen Kappeler und Saskia Haug. Bei den Männern war es Maximilian Krüger, der mit über sieben Minuten Vorsprung deutlich die Nase vorn hatte. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Florin Parfuss (SUI) und Constantin Krüger. Der ehemalige Hawaii-Sieger Faris Al-Sultan feierte zehn Jahre nach seinem Karriereende ein emotionales Comeback für den guten Zweck und finishte auf dem sechsten Platz.
Sebastian Neef: Offroad zum dritten Triumph
Auch die Xterra O-See Challenge bot internationale Spitzenklasse. Dort wurden anlässlich des 25. Jubiläums die 16. Xterra-Europameisterschaften ausgetragen. Mit mehr als tausend Athletinnen und Athleten und einer mitreißenden Kulisse am Olbersdorfer See im Landkreis Görlitz in Sachsen war das Event ein echtes Offroad-Fest. Bei den Eliterennen triumphierten Solenne Billouin (FRA; 3:08:54 Stunden) und Jens Emil Sloth Nielsen (DEN; 2:37:47 Stunden). Sebastian Neef sicherte sich als Gesamtsiebter (2:48:31 Stunden) zum dritten Mal in Folge den Deutschen Meistertitel, während Lorena Erl mit Rang 16 deutsche Meisterin bei den Frauen wurde.
Deutsches Doppelpodium in Tschechien
Einen großen Erfolg aus deutscher Sicht gab es in Tschechien: Bianca Bogen gewann den Ironman 70.3 Hradec Králové souverän in 4:01:30 Stunden und distanzierte die Konkurrenz klar. Dahinter folgten Lisa-Maria Dornauer (AUT; 4:11:40 Stunden) und Sarah Schönfelder (GER; 4:12:55). Bei den Männern siegte Michele Bortolamedi (ITA; 3:37:19 Stunden) vor Joran Driesen (BEL; 3:37:50 Stunden) und Damien Le Mesnager (FRA; 3:39:12 Stunden).
Inferno am Schilthorn
Schweizer Hochgefühle gab es beim Inferno Triathlon. Der Lokalmatador Samuel Hürzeler gewann zum neunten Mal und erreichte nach drei Kilometern Schwimmen, 97 Kilometern auf dem Rennrad, 30 Kilometern mit dem Mountainbike und einem 25 Kilometer langen Berglauf in 8:59:20 Stunden das Ziel am 2.970 Meter hohen Schilthorn. Zweiter wurde Benjamin Ueltschi (9:14:19), den dritten Rang sicherte sich souverän der Deutsche Andreas Lenz in 9:16:11 Stunden. Bei den Frauen gab es einen Schweizer Dreifachtriumph durch Petra Eggenschwiler (9:59:29 Stunden), Alexandra Zürcher und Barbara Bracher.
Merle Brunnée Dritte beim Embrunman
Louis Richard (FRA) sicherte sich mit einer unfassbaren Aufholjagd den Sieg in 9:17:39 Stunden, blieb nur 3:20 Minuten hinter dem Kursrekord von 2023 im französischen Embrun. Thomas Steger aus Österreich folgte sieben Minuten später. Jordi Montraveta (ESP) komplettierte das Podium. Bei den Frauen pulverisierte Alanis Siffert (SUI) den bisherigen Rekord mit 10:28:19 Stunden und blieb bei diesem Extremtriathlon als erste Frau unter 10:30 Stunden. Direkt dahinter folgte Landsfrau Nina Derron, Bronze ging an die Deutsche Merle Brunnée. Dieses Trio wird auch auf Hawaii bei der Ironman-Weltmeisterschaft am Start sein.