Freitag, 20. Juni 2025

Zielsprintdrama, Sekundenentscheidungen und Comeback: So spektakulär war das Triathlon-Wochenende

Beim Bundesliga-Auftakt im Kraichgau fällt die Entscheidung erst auf den letzten Metern – mit überraschenden Siegern. In Samarkand sorgt ein deutscher Athlet für Jubel, während in China ein Event in den Rennkalender zurückkehrt.

Jan Papenfuss Alles muss raus: Ben Bettin lässt seiner Freude über den knappen Sieg für Berlin zum Bundesliga-Auftakt freien Lauf.

Historische Siege für Berlin und Bonn zum Bundesliga-Start

Mit zwei Überraschungssiegern startete die 1. Triathlon-Bundesliga am Samstagabend in ihre neue Saison. In der 2×2-Paarstaffel setzten sich bei den Frauen das SSF Bonn Triathlon Team und bei den Männern das Team Berlin durch – es war jeweils der erste Bundesliga-Sieg der Vereinsgeschichte.

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Die Bonnerinnen gewannen in 56:40 Minuten hauchdünn vor dem favorisierten Titelverteidiger PV Triathlon TG Witten (56:48 Minuten) und Triathlon Potsdam (57:19 Minuten). Entscheidenden Anteil am Sieg hatte Lilly-Marie Overberg, die in ihrem ersten Bundesliga-Rennen den Vorsprung im Duell mit der erfahrenen Olympionikin Rachel Klamer ins Ziel gerettet hatte. Mit Rang zwei gelang Witten ein solider Saisonauftakt, und auch für die junge Potsdamer Mannschaft war der dritte Platz ein gelungener Einstand.

Jan Papenfuss Sieg gerettet: Bonns Lilly-Marie Overberg jubelt über Platz eins.

Noch dramatischer war das Männer-Rennen verlaufen: Das Team Berlin setzte sich nach packendem Finish knapp gegen das favorisierte Hylo Team Saar und das Metallart Team AST Süßen durch. Matchwinner war Ben Bettin, der auf der Zielgeraden Saarbrückens Johannes Vogel eingeholt und dessen Teamkollegen Valentin Wernz im Schlusssprint bezwungen hatte. „Es ist ein besonderer Moment“, freute sich Bettin nach dem Rennen.

Der Auftakt war im Format der 2×2-Paarstaffel ausgetragen worden: Je vier Teammitglieder, aufgeteilt in zwei Pärchen, absolvieren bei diesem Format jeweils 375 Meter Schwimmen, 10 Kilometer Radfahren und 2,5 Kilometer Laufen. Gewertet wird das Team, das zuerst drei Athletinnen beziehungsweise Athleten ins Ziel bringt.

Die Ergebnisse findest du im Portal der Triathlon-Bundesliga.

Weltcup-Sieg für Paratriathlet Valentin Hanzer

Beim Triathlon-Weltcup im usbekischen Samarkand zeigten die deutschen Athletinnen und Athleten solide Leistungen über die Olympische Distanz (1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren, 10 km Laufen). Chris Ziehmer belegte bei den Männern einen starken 13. Platz. Der Saarbrücker überquerte die Ziellinie nach 1:48:38 Stunden und verpasste die Top Ten nur um rund 20 Sekunden. Das Rennen gewann der Franzose Maxime Hueber-Moosbrugger in 1:46:43 Stunden, gefolgt vom Ungarn Márton Kropkó (1:46:58) und dem Kanadier Mathis Beaulieu (1:47:08).

Bei den Frauen erreichte Julia Bröcker mit einer Zeit von 2:03:35 Stunden den 15. Rang. Die Medaillengewinnerin der Supertri E World Triathlon Championships in London zeigte ein engagiertes Rennen, blieb aber knapp eine Minute hinter den Top Ten. Den Sieg sicherte sich Diana Isakova (individuell neutrale Athletin) in 1:59:54 Stunden vor der Französin Lea Coninx (2:00:24) und der Italienerin Costanza Arpinelli (2:00:26).

Du möchtest die Ergebnisse im Detail nachverfolgen? Dann klicke hier.

Für ein erstes Highlight hatte Valentin Hanzer bereits vor den Elite-Rennen in den Para-Wettkämpfen gesorgt. In der Startklasse PTS3 gewann er über die Paralympische Distanz in 1:06:11 Stunden und feierte damit seinen zweiten Weltcupsieg. Hanzer stand damit auch im dritten Weltcup-Rennen seiner Karriere erneut auf dem Podium und bestätigte seine starke Form eindrucksvoll.

Alle Ergebnisse gibt es hier im Überblick.

Max Studer dominiert Mitteldistanz in Shanghai

Der Ironman 70.3 Shanghai Chongming feierte am Wochenende sein Comeback in China – erstmals seit 2019 gab es ihn wieder als Profi-Rennen auf dem Festland. Die Sieger hießen Max Studer (Schweiz) und Nicole van der Kaay (Neuseeland), die beide bei ihrem Ironman-70.3-Debüt triumphierten.

Studer dominierte das Männerfeld in 3:38:03 Stunden und distanzierte den zweitplatzierten Australier Nicholas Free um fast sechs Minuten. Dritter wurde der US-Amerikaner Justin Metzler. Nach einem guten Schwimmen hatte sich Studer zur Rennmitte auf dem Rad an die Spitze gesetzt, hielt sich in der Führungsgruppe und nutzte schließlich seine Laufstärke, um das Rennen klar für sich zu entscheiden. Er zeigte sich im Ziel hochzufrieden: „Es war ein großartiges Rennen, das Finish war ein toller Moment.“

Bei den Frauen hatte van der Kaay von Beginn an keinen Zweifel daran gelassen, wer das Rennen gewinnen würde. Sie kam mit deutlichem Vorsprung aus dem Wasser, baute diesen auf dem Rad kontinuierlich aus und ließ auch beim Laufen nichts anbrennen. Nach 4:06:10 Stunden überquerte sie mit über sieben Minuten Vorsprung auf Nina Derron (SUI) die Ziellinie. Dritte wurde Cassie Heaslip (AUS).

Die kompletten Ergebnisse findest du hier.

Zwei Deutsche auf dem Podium bei Europacup

Sekundenkrimi in Polen: Beim Europacup in Olsztyn haben Franka Rust und Jonas Osterholt zwei starke dritte Plätze für das deutsche Team eingefahren. Auf der klassischen Sprintdistanz (750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Rad, 5 Kilometer Laufen) hatten hauchdünne Abstände über die Medaillen entschieden.

Bei den Frauen setzte sich die Italienerin Carlotta Missaglia in 58:41 Minuten knapp vor der Britin Sophie Alden (58:43) durch. Franka Rust überzeugte mit einem couragierten Auftritt und landete nur 14 Sekunden hinter der Siegerin (58:57) auf Rang drei. Finja Schierl (15.) und Lara Thekla Ungewickell (32.) komplettierten das deutsche Ergebnis.

Das Männerrennen war ebenso spannend: Oliver Conway (GBR) gewann in 53:48 Minuten vor Landsmann Michael Gar (53:59). Jonas Osterholt lieferte sich einen packenden Schlusssprint mit den Konkurrenten und rettete in 54:01 Minuten einen Ein-Sekunden-Vorsprung und Rang drei vor dem Italiener Pietro Giovannini ins Ziel. Das restliche DTU-Team schlug sich solide: Fabian Schönke (14.), Janne Büttel (19.), Till Kramp (21.), Justus Töpper (27.), Linus Lehnen (35.) und Philipp Mack (52.) rundeten das deutsche Ergebnis ab.

Hier findest du alle Ergebnisse.

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Redaktion triathlon
Redaktion triathlonhttps://tri-mag.de
Die Redaktion der Zeitschrift triathlon und von tri-mag.de sitzt in Deutschlands Triathlonhauptstadt Hamburg im Stadtteil Altona. Das rund zehnköpfige Journalistenteam liebt und lebt den Austausch, die täglichen Diskussionen und den Triathlonsport sowieso. So sind beispielsweise die mittäglichen Lauftreffs legendär. Kaum ein Strava-Segment zwischen Alster und Elbe, bei dem sich nicht der eine oder andere spomedis-Mitarbeiter in den Top Ten findet ...

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