Vor der Küste Hawaiis sind Haie allgegenwärtig, doch wie gefährlich sind sie wirklich? Und wie sollte ich mich im Wasser verhalten, wenn ich ihnen begegne? Wir haben nachgeforscht.
Spätestens seit Steven Spielbergs Film „Der weiße Hai“ aus dem Jahr 1975 gehen Urlauber und Wassersportler mit gemischten Gefühlen ins Meer, denn die Bilder von alles verschlingenden Bestien haben sich einfach zu fest ins Gedächtnis eingebrannt. Haie lösen oft Angst und Faszination zugleich aus. Sie lebten bereits zu Urzeiten auf unserem Planeten. Heute gibt es rund 500 Haiarten. Etwa 40 davon leben um Hawaii. Die größte Population sind die Tigerhaie. Sie werden etwa fünf Meter lang und sind durch ihr typisches Muster leicht zu erkennen.
Gefürchtet und gefährdet
Haie sind durch ihre gesamte Physiologie geborene Jäger und können sich im Wasser extrem schnell fortbewegen. Selbst wenn du Leistungsschwimmer bist und bei Wettkämpfen als Erster aus dem Wasser kommst – Haie sind schneller. Makohaie können Geschwindigkeiten von bis zu 75 Kilometer pro Stunde erreichen und lassen damit auch Topschwimmer wie Lucy Charles-Barclay und Sam Laidlow wie Bleienten aussehen. Eine besondere Schuppenstruktur der Haie, sogenannte Placoidschuppen, und ein torpedoförmiger Kopf sorgen für eine perfekte Hydrodynamik, leiten das Wasser über die Haut und verringern den Widerstand. Zudem besteht das Skelett von Haien nicht aus Knochen, sondern aus Knorpel, wodurch sie trotz ihrer Größe relativ wenig wiegen. Besonders bedrohlich erscheinen vor allem die Zähne der Haie. Davon verlieren sie in ihrem Leben sage und schreibe bis zu 30.000 Stück, die sie einzeln ersetzen. Nur der Zigarrenhai tauscht seinen kompletten Unterkiefer auf einmal aus. Die Fische haben jedoch nicht nur viele Zähne, sondern auch mehrere Zahnreihen, mit denen sie ihre Beute zu fassen bekommen. Hauptsächlich fressen Haie kleinere Fische oder Robben. Einige Haiarten sind jedoch Allesfresser. Vor allem Tigerhaie sind bei der Gestaltung ihres Speiseplans nicht sehr wählerisch. In ihren Mägen wurden bereits Autoreifen, Fahrzeugteile und vieles mehr gefunden. Als einzige Haiart machen Tigerhaie auch Jagd auf Meeresschildkröten, deren Panzer sie mit ihren scharfen und gezackten Zähnen problemlos zermalmen können.
Haie sind allerdings nicht nur Jäger, sondern auch Gejagte. Einige Populationen sind um bis zu 70 Prozent geschrumpft, was verheerende Folgen mit sich bringt. Haie stabilisieren durch ihre Fressgewohnheiten die Fischbestände der Ozeane entlang der Nahrungskette. Ein Ungleichgewicht führt wiederum zur Zerstörung des gesamten Ökosystems. Laut Greenpeace werden jedes Jahr etwa 100 Millionen Haie getötet, hauptsächlich wegen ihrer Flossen. Diese werden vorrangig in Asien zu hohen Preisen verkauft oder zu Suppe verarbeitet. Haifischflossensuppe gilt in China als Delikatesse und deren Verzehr als Statussymbol.