Samstag, 15. Februar 2025

WTCS-Finale: Wird Lisa Tertsch die erste deutsche Weltmeisterin auf der Kurzdistanz?

Am kommenden Samstag werden im spanischen Torremolinos die WM-Titel auf der Kurzdistanz vergeben. Während der Favorit bei den Männern eindeutig scheint, ist das Rennen der Frauen völlig offen.

Anna Bruder / spomedis Cassandre Beaugrand, Lisa Tertsch oder Beth Potter? Für alle drei ist ein Sieg bei der World Triathlon Championship Series realistisch.

Gelingt Cassandre Beaugrand der sportliche Doppelerfolg? Wie bereits Flora Duffy im Jahr 2021 könnte sich die Französin nach ihrem Olympiasieg in Paris auch den WM-Titel sichern. Einfach wird das am Samstag (Startschuss um 15:35 Uhr) in Torremolinos jedoch nicht, denn im stark besetzten Feld gibt es neben Beaugrand drei weitere Athletinnen, die im Ranking der World Triathlon Championship Series (WTCS) dicht beieinander liegen und eine realistische Chance auf den Titel haben. 

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Im vergangenen Jahr scheiterte Beaugrand denkbar knapp am Titel. Mit einem Vorsprung von nur 32 Punkten war sie in das Finale gegangen, bekam beim Laufen jedoch Krämpfe und die Britin Beth Potter wurde Weltmeisterin. Die bisherige Saison hätte für Cassandre Beaugrand kaum besser laufen können, was für ordentlichen Rückenwind sorgen dürfte. 

Knappe Abstände zwischen vier Athletinnen

Drei Rennen (inklusive der Olympischen Spiele) plus das Finalergebnis zahlen auf die Gesamtwertung ein. Da Beaugrand neben den WTCS-Rennen in Cagliari und Hamburg auch die Goldmedaille in Paris gewonnen hat, geht sie mit drei Siegen auf dem Konto als Führende mit 114 Punkten Vorsprung in das Finale. Zum Vergleich: Olympiasieger Alex Yee hat bei den Männern mehr als 400 Punkte Vorsprung, bei den Frauen liegen zwischen der Erst- und Viertplatzierten des Rankings lediglich 312 Punkte. Es muss also mehr denn je um jede Platzierung gekämpft werden.

So kann Tertsch Weltmeisterin werden

Cassandre Beaugrand benötigt mindestens einen zweiten Platz im Finale, um Weltmeisterin zu werden. Die amtierende Weltmeisterin Beth Potter (GBR) befindet sich in der direkten Verfolgung, muss allerdings gewinnen, um ihren Titel zu verteidigen. In aussichtsreicher Position ist auch Lisa Tertsch. Der jüngste Erfolg der 25-Jährigen, ein Sieg beim WTCS-Rennen in Weihai vor wenigen Wochen, krönte eine fantastische Saison. Die olympische Goldmedaille in der Mixed Relay sowie ein Top-Ten-Ergebnis im Einzelrennen (trotz Radsturz) stechen dabei heraus. Tertsch liegt nur 18 Punkte hinter Potter auf Rang drei des WM-Rankings. Wenn sie in Torremolinos gewinnt und Beaugrand gleichzeitig nicht über einen dritten Platz hinauskommt, wird die Deutsche Weltmeisterin.

Auch für Beaugrands Landsfrau Emma Lombardi, derzeit auf Rang vier des WTCS-Rankings, ist der Titel nicht außer Reichweite. Es müssten allerdings mehrere Szenarien eintreffen: Lombardi braucht einen Sieg, dabei dürften Beaugrand, Potter und Tertsch maximal die Plätze fünf, vier und drei belegen. Die Vergangenheit hat jedoch gezeigt, dass auf der Kurzdistanz alles passieren kann und ein solches Ergebnis keinesfalls nur in der Theorie eintreten kann.

Sieben deutsche Athletinnen

Neben den Favoritinnen auf den Seriensieg sind außerdem einige weitere Athletinnen in Torremolinos am Start, für die ein WM-Podium oder der Finalsieg möglich sind. Zu nennen sind hier vor allem die Britinnen Georgia Taylor-Brown und Kate Waugh, sowie Jeanne Lehair aus Luxemburg und die Französin Leonie Periault.

Nach Lisa Tertsch ist Nina Eim auf Platz zwölf des WTCS-Rankings die zweitbeste Deutsche in der WM-Serie. Sie kann im Finale weitere Punkte sammeln. Laura Lindemann (WTCS-Ranking Platz 15) geht dagegen nicht an den Start. Die Deutsche Triathlon Union ist im Eliterennen der Frauen dennoch zahlreich vertreten. Neben Lisa Tertsch und Nina Eim kämpfen Annika Koch, Tanja Neubert, Marlene Gomez-Göggel, Lena Meißner und Selina Klamt um ein Top-Ergebnis.

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Anna Bruder
Anna Bruder
Anna Bruder wurde bei triathlon zur Redakteurin ausgebildet. Die Frankfurterin zog nach dem Studium der Sportwissenschaft für das Volontariat nach Hamburg und fühlt sich dort sehr wohl. Nach vielen Jahren im Laufsport ist sie seit 2019 im Triathlon angekommen und hat 2023 beim Ironman Frankfurt ihre erste Langdistanz absolviert. Es war definitiv nicht die letzte.

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