Der Brite hat sich vor dem Finale am 20. Oktober im spanischen Torremolinos ein ordentliches Punktepolster erarbeitet. Die Vergangenheit hat aber gezeigt, dass sich Athleten nicht zu sicher sein dürfen. Ein gutes Omen für Léo Bergère, Hayden Wilde und Co. Es gilt: Expect the unexpected.

Am kommenden Wochenende kommt es zum Showdown: Alex Yee gegen die Konkurrenz. Der Brite liegt vor dem Finale der World Triathlon Championship Series am 20. Oktober (17 Uhr) im spanischen Torremolinos an der Spitze des Gesamtrankings. Mit einem ordentlichen Punktepolster führt er das Feld nach den Wertungsrennen in Yokohama, Cagliari, Hamburg, Paris (Olympische Spiele) und Weihai ins Kurzdistanz-Finale. Zu sicher sein sollte sich der aktuelle Olympiasieger von Paris aber nicht. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass oft genug das Unerwartete eingetreten ist und am Ende einer der Verfolger des jeweiligen Spitzenreiters jubeln durfte. Drei Rennergebnisse plus das Finale zählen für die endgültige Punktezahl. Es gilt: Expect the unexpected.
Hervorragende Ausgangsposition
Mit drei Siegen in drei Rennen über die Kurzdistanz, inklusive der Olympischen Spiele, thront Alex Lee mit der maximalen Ausbeute von 3.000 Punkten auf Rang eins des Gesamtrankings. 425 Punkte hinter dem Briten rangiert der Franzose Lèo Bergère auf Position zwei. Mit einer Hypothek von 525 Zählern auf die Spitze liegt Hayden Wilde, der Silbermedaillengewinner von Paris, auf Rang drei im Ranking. Eine hervorragende Ausgangsposition für Yee, von der er sich nicht täuschen lassen sollte. Im vergangenen Jahr verspielte er einen 511 Punkte großen Vorsprung auf den Franzosen Dorian Coninx, der das Sprintfinale um Gold und letztlich den Weltmeistertitel gewann. 2022 ging Wilde als Führender ins letzte Rennen, wurde aber auf dem Weg zum WM-Titel von Bergère eingeholt, der ursprünglich 357 Punkte zurückgelegen hatte.
Wilde und Bergère mit theoretischen Chancen
Dennoch ist die Ausgangslage für Yee komfortabel. Er kann es sich leisten, unter den ersten Sechs zu landen – und würde so trotzdem den WM-Titel erringen. Sollte aber Bergère das Rennen gewinnen und Yee auf Platz sieben oder dahinter einlaufen, wäre es der zweite Weltmeistertitel für den Franzosen. Und wie schon 2022 wäre es außerdem der erste Sieg überhaupt in diesem Jahr auf der WTCS-Tour für Bergère. Er könnte ebenfalls den großen Triumph feiern, wenn er Zweiter wird, Wilde gewinnt und Yee bestenfalls auf Platz acht landet – in dem Fall würde Bergère am Ende einen Punkt vor dem Neuseeländer liegen. Der wiederum darf ebenfalls noch auf den WM-Titel schielen. Dafür müsste er gewinnen. Yee dürfte maximal Rang acht erreichen, Bergère höchstens Dritter werden.
Für die weiteren Athleten müsste das Rennen ein spektakuläres Finale bereithalten, wenn sie den WM-Titel noch erringen wollen. Matthew Hauser, Luke Willian (beide Australien), Pierre Le Corre (Frankreich), Csongor Lehmann (Ungarn) und Miguel Hidalgo (Brasilien) müssten allesamt gewinnen – und die jeweils vor ihnen liegenden Athleten abgeschlagen ins Ziel trudeln.
WM-Titel ist gut dotiert
Ein Sieg beim WTCS-Finalrennen lohnt sich allemal. Gold ist ein Preisgeld von 30.000 US-Dollar wert, Silber bringt dem Athleten 20.000 US-Dollar, Bronze wird mit 15.000 US-Dollar vergütet. Der Weltmeistertitel ist zudem mit 70.000 US-Dollar dotiert. Der Zweitplatzierte der Serie erhält 40.000 US-Dollar und der Drittplatzierte 26.000 US-Dollar.