Eine Triathlon-Langdistanz nördlich des Polarkreises mit Start unter der Mitternachtssonne: Wer dieses Natursportereignis auf seiner Bucket List hat, bekommt am 5. Juli 2025 zum letzten Mal die Chance.
Im Jahr 2025 wird der Laponia Triathlon 67°N zum letzten Mal veranstaltet. „Wir investieren viel und sind superaufgeregt, um diese Ausgabe zur besten unserer acht Veranstaltungen zu machen“, sagt Veranstalter Robert Johansson vom Verein Gällivare Endurance. „Wir hoffen, dass jeder, der unseren Wettkampf auf seiner Bucket List hatte, jetzt die Gelegenheit nutzt, hierherzukommen und die Erfahrung mit den vielen Laponia-Veteranen zu teilen, die zurückkehren werden.“ Nach der Absage für das Jahr 2024, als sich zu wenig Teilnehmer angemeldet hatten, soll es am 5. Juli 2025 zu einer Neuauflage kommen – danach ist Schluss und das Rennen für immer Geschichte.
Die Anmeldungen sind nun eröffnet, die Startgebühr beträgt bis zum 3. November 2.000 Schwedische Kronen (172 Euro), was exakt dem Betrag des Premierenjahres 2016 entspricht. Danach steigt der Preis auf 2.500 Kronen (215 Euro). Anmeldeschluss ist der 31. Dezember 2024. „Wir erwarten wesentlich mehr Teilnehmer als in den Vorjahren“, so Johansson. „Sollten wir wider Erwarten nicht genügend Teilnehmer erhalten, werden wir das Rennen absagen und dies Anfang Januar bekannt geben. In diesem Fall erstatten wir alle Anmeldegebühren.“
Schwimmen bei 15 bis 20 Grad
Die Schwimmstrecke ist ein Drei-Runden-Kurs mit jeweils kurzem Landgang im Vassara-See vor den Toren von Gällivare liegt. Da hier im Juli die Mitternachtssonne scheint, geht es unter dieser auch los – und zwar exakt um Mitternacht. Die Wassertemperaturen können stark schwanken, aber weniger als 15 Grad Celsius sind selten, mehr als 20 aber auch nicht.
Radfahren mit Rentieren und Lagerfeuer
Die Radstrecke besteht aus zwei Wendepunktteilen. Der erste Wendepunkt befindet sich im kleinen Dorf Tjautjas am See Tjautjasjaure, dort, wo „die Straße endet und die Berge beginnen“. Nach dem Umkehren geht es zurück nach Gällivare und weiter zum Dorf Nattavaara, einem der kältesten Orte Schwedens mit Wintertemperaturen von unter –40 °C. „Wir erwarten wärmeres Wetter während des Rennens“, freut sich Renndirektor Robert Johansson, „aber wir werden trotzdem ein wärmendes Feuer für die Athleten in Nattavaara bereitstellen, bevor es zurück nach Gällivare geht.“ Insgesamt enthält der Kurs 1.000 Höhenmeter, der Cut-off nach dem Radfahren liegt bei einer Gesamtzeit von bequemen elf Stunden. Mit viel Glück sieht man unterwegs einen Elch oder einen Bären, mit großer Wahrscheinlichkeit aber eine von Santas Rentierherden.
Laufen auf Singletrails mit grandioser Aussicht
Die Laufstrecke führt zunächst entlang des Flusses Vassara mit dem Berg Dundret in der Nähe und dann über 3,5 Kilometer die alte und enge Transportgasse Rallarstigen hinauf. „Falls man auf diesen engen Abschnitten auf einen Athleten trifft, muss man eventuell kurz anhalten und einen kurzen Schritt zur Seite machen, um einander überholen zu können“, erklärt Johansson diesen Streckenteil. Etwa bei der Halbmarathonmarke biegt die Strecke ab und es beginnt ein langer und anstrengender Anstieg hinauf zum Gipfel des Dundret. Die Athleten folgen einer kleinen asphaltierten Straße für 5,3 Kilometer, bevor es auf einem Schotterweg für die letzten 1,6 km bis zum 823 Meter hohen Gipfel geht – ein Gesamtanstieg von 440 Metern auf 6,9 Kilometern. Von oben kann man angeblich mit einem Rundumblick ein Elftel der Fläche Schwedens sehen, bevor es über 15 Kilometer größtenteils bergab ins Ziel geht. Auf der Laufstrecke sind insgesamt 800 Höhenmeter zu erklimmen.
Per Polarexpress zum Start
Auch wenn Gällivare einen kleinen Flughafen hat, bietet sich die Anreise per Bahn an. Aus Stockholm fährt ein Nachtzug täglich die 1.100 Kilometer lange Strecke in den hohen Norden, das größte Hotel des Wettkampforts ist nur 100 Meter vom Bahnhof entfernt. Mit rund 50 Triathletinnen und Triathleten über die Langdistanz gehört das Rennen zu einem der kleinsten weltweit.