Mit dem Ironman Südafrika geht am kommenden Sonntag die erste Langdistanz der Ironman Pro Series über die Bühne. Ein Überblick über die Topstars und ihre Chancen, die Strecken sowie die Optionen zum Mitfiebern.
Der Ironman Südafrika markiert traditionell eines der frühen Highlights im Ironman-Rennkalender. Das Event in Nelson Mandela Bay (in unmittelbarer Nähe von Gqeberha) ist die erste Langdistanz der diesjährigen Ironman Pro Series und zudem die afrikanische Kontinentalmeisterschaft. Dieser Status sorgt für große Profifelder und viele zu vergebende Slots für die Ironman-Weltmeisterschaften. Jeweils fünf Profiathletinnen und -athleten können sich einen der begehrten Plätze sichern. Zudem wird ein Preisgeld von insgesamt 175.000 US-Dollar ausgeschüttet.
Erster Saisonsieg für Ditlev?
Bei den Männern gibt es in Person von Magnus Ditlev einen Topfavoriten. Der Däne fokussiert sich in diesem Jahr auf die Ironman Pro Series, verzichtet dafür auf die T100 Triathlon World Tour. Nach dem Ironman Südafrika plant er unter anderem noch mit dem Ironman Frankfurt, die WM-Quali dürfte er unter normalen Umständen jedoch bereits am kommenden Wochenende sicher haben. Möglicherweise steht auch direkt der erste Saisonsieg zu Buche. Geschenkt bekommt Ditlev diesen jedoch nicht. Nicht nur Vorjahressieger Rasmus Svenningsson steht mit ihm an der Startlinie, sondern auch Marten Van Riel. Dass dem Belgier die WM-Qualifikation noch fehlt, ist einem Sturz beim Ironman Cozumel im vergangenen Jahr geschuldet. Van Riel hatte in diesem Rennen dennoch den sechsten Platz belegt, inklusive des schnellsten Marathons des Tages. Der Franzose Léon Chevalier gehört ebenfalls zu den Athleten, die im Kampf um die vorderen Platzierungen ein entscheidendes Wörtchen mitreden können.
Aus deutscher Sicht werden insbesondere die Auftritte von Jonas Hoffmann, Jonas Schomburg und Florian Angert interessant. Zudem sind noch Timo Schaffeld, Sven Wies und Lukas Schnödewind am Start.
Reischmann mit Siegchancen
Das Feld der Frauen ist etwas kleiner als das der Männer und umfasst 20 Namen. Unter den sechs deutschen Teilnehmerinnen ist die eine oder andere dabei, die es weit nach vorn schaffen kann. Anne Reischmann könnte sich ihren zweiten Ironman-Sieg sichern. Den ersten machte sie erst im vergangenen Jahr beim Ironman Cozumel klar und sicherte sich damit auch bereits den Slot für die Weltmeisterschaft. Konkurrenz bekommt sie aus internationaler Sicht insbesondere durch die Vorjahressiegerin Marta Sanchez (ESP), Maja Stage Nielsen (DEN), Els Visser (NED) und Anna Bergsten (SWE). Auch die Britin Ruth Astle kehrt nach einer Verletzung ins Renngeschehen zurück.
Nach einem schweren Radunfall im vergangenen Jahr steht auch Svenja Thoes vor ihrem sportlichen Comeback. Aus Deutschland sind außerdem noch Laura Jansen, Henrike Güber, Jana Uderstadt und Johanna Ahrens am Start.
Äußere Bedingungen können zur Herausforderung werden
Die 3,8 Kilometer der ersten Disziplin beginnen mit einem Landstart am Hobie Beach. Anschließend werden zwei Runden eines rechteckigen Kurses geschwommen, unterbrochen von einem Australian Exit. Die äußeren Bedingungen könnten beim Ironman Südafrika vor allem beim Schwimmen problematisch werden. Wegen des starken Wellengangs war die erste Disziplin in der Vergangenheit bereits mehrfach verkürzt worden.
Beim Radfahren sind drei Runden zu absolvieren, um auf die 180 Kilometer zu kommen. Flachstücke gibt es kaum, mit gut 1.100 Höhenmetern ist die Höhenzunahme jedoch überschaubar. Pro Runde gibt es einen längeren Anstieg (gut zehn Kilometer), gefolgt von einer schnellen Abfahrt. Danach geht es wellig weiter, bevor eine weitere knackige Abfahrt sowie eine größtenteils flache Passage zurück zum Ausgangspunkt führt. Weite Teile des Kurses führen an der Küste entlang, auch hier könnte der Wind eine Rolle spielen.
Der abschließende Marathon ist mit nur 200 Höhenmetern weitgehend flach, lediglich einige Spitzen sind enthalten. Der Kurs besteht aus einer Wendepunktstrecke, die insgesamt viermal gelaufen werden muss.
Livestream für Frühaufsteher
Wie jedes Rennen der Ironman Pro Series wird auch der Ironman Südafrika live übertragen. Einen Stream gibt es sowohl auf der Website der Pro Series, als auch bei YouTube und DAZN. Wer das Rennen verfolgen will, muss zwar keine Zeitverschiebung berücksichtigen, frühes Aufstehen ist dennoch angesagt: Der Startschuss fällt für die Männer um 6:30 Uhr, die Frauen werden fünf Minuten später auf die Strecke geschickt.