Die Forerunner-Familie kriegt Zuwachs. Gut zwei Jahre hat es gedauert, bis Garmin den Nachfolger der allseits beliebten Garmin Forerunner 935 vorstellt: die Garmin Forerunner 945. Dabei hat der Hersteller einige Features in das neue Spitzenmodell integriert, die es zuvor in der Forerunner-Reihe zum Teil noch gar nicht gegeben hat. Die Forerunner 945 soll bereits in der kommenden Woche erhältlich sein.
Die neuen Funktion: Garmin Music, Garmin Pay, Navigation
Neben einigen kleinen Änderungen in der Optik und grafischen Darstellung bringt die Forerunner 945 auch mehrere neue Funktionen mit sich, die die Uhr nun aus vielerlei Hinsicht noch effizienter und nutzerfreundlicher machen sollen. Mehrere von ihnen hat es bei der Forerunner 935, dem Vorgängermodell, noch gar nicht gegeben, während andere Features weiterentwickelt wurden. Zu den neuen Funktionen gehören beispielsweise „Garmin Music“ und „Garmin Pay“. Mit Garmin Music ist es möglich, Playlists des genutzten Streaming-Dienstes mit der Uhr zu synchronisieren, ohne dass beim Hören während der Aktivität das Handy benötigt wird. Die Uhr muss lediglich mit einem Kopfhörer (Bluetooth) gekoppelt werden und im Anschluss kann sofort werbefrei auf die synchronisierten Inhalte wie Musik, Hörbücher oder Podcasts zugegriffen werden.
Mit Garmin Pay ist eine kontaktlose Bezahlmöglichkeit in die Uhr integriert, welche es ermöglicht, beim Radfahren oder Laufen sein Portemonnaie oder Bankkarten zuhause lassen zu können. Es wird mit dem Bildschirm der Uhr gezahlt, welcher nur vor den Sensor am Kartenlesegerät gehalten werden muss, wenn die Funktion bei der Forerunner aktiviert ist. Eine weitere Funktion, die es vorher noch bei keiner Forerunner gegeben hat, ist die Navigation. Auf der Forerunner 945 ist standardmäßig eine Europakarte vorinstalliert und sowohl beim Radfahren als auch beim Laufen ist die Navigation nach Einstellung einer ausgewählten oder selbst erstellten Route nun möglich.
Neue Analysemöglichkeiten: von Blutsauerstoffmessung bis Akklimatisierung
Auch bei den Analysemöglichkeiten des Trainings und der Berechnung der physiologischen Parameter wurde aufgestockt. Beispielsweise besitzt die Forerunner 945 erstmals die Möglichkeit einer Blutsauerstoffmessung, welche von Garmin „PulseOx-Funktion“ genannt wird. Des Weiteren bringt die Uhr die Fähigkeit mit, die VO2max und den Belastungszustand sowie die Erholungszeiten unter Berücksichtigung des Klimas und der Höhe zu berechnen. Dadurch soll unter anderem Aufschluss über Höhen- und Hitzeakklimatisierung gegeben werden. Außerdem gibt es als neue Funktion die Möglichkeit der Trainingseffekt-Analyse, die nun auch in Angabe des Trainingloads der jeweiligen Einheit stattfindet. Für die Messung der Herzfrequenz am Handgelenk wurde außerdem eine neue Generation des Herzfrequenzsensors genutzt.
Unser Testeindruck des Prototypen
Für einen ersten Testeindruck haben wir einen Prototypen der Forerunner 945 von Garmin erhalten, bei dem einige Funktion allerdings noch eingeschränkt waren. Wir haben die Uhr beim Schwimmen und Laufen benutzt. Die Standardfunktionen wie GPS und Bahnenzählen funktionierten dabei einwandfrei und auffällig war das neue Design auf den Trainingsseiten, in der Auswertung und im Menü, was uns persönlich gut gefallen hat. Positiv aufgefallen ist ebenfalls, dass die Uhr blitzschnell ein GPS-Signal gefunden hat und die Aufzeichnung bereits nach wenigen Sekunden einsatzbereit war. Die Menüführung ist sehr übersichtlich und intuitiv. Das Koppeln mit Bluetooth-Kopfhörern klappte ohne Probleme, was die Nutzung von voreingestellten Songs bei Garmin Music möglich machte. Eine bequeme und praktikable Lösung für alle, die sonst ein zusätzliches Gerät brauchen, um Musik, Hörbücher oder Podcasts beim Training zu hören. Auch die Herzfrequenzmessung am Handgelenk lieferte trotz teilweise hoher Intensität, bei der dieses Messverfahren häufiger Probleme offenbart, plausible Werte. Grund dafür könnte die bereits erwähnte neue Generation des Herzfrequenz-Sensors sein, die in der Forerunner 945 verbaut wurde. Dies werden wir allerdings genauer testen, sobald uns ein Serienmodell zur Verfügung steht.
Die neue Navigationsfunktion haben wir für mehrere ausgewählte Punkte in der Umgebung mit unterschiedlichen Distanzen ausprobiert. Die Routenführung funktionierte tadellos und die Darstellung auf dem Display stellte sich als sehr übersichtlich heraus. Das Garmin-Pay-Feature war bei unserem Vor-Serienmodell noch nicht verfügbar, genauso wie die Kopplung mit dem Smartphone. Ein ausführlicher Test der Forerunner 945 mit einem Fazit und Überblick zu allen Funktionen folgt online und im Magazin, sobald erste Serienmodelle erhältlich sind. Mit einem Preis von 599 Euro liegt die Forerunner 945 relativ deutlich über der UVP des Vorgängermodells (449 Euro), was allerdings durch die Vielzahl der neuen Funktionen wie Garmin Music, Garmin Pay, der Navigation und integrierten Karten gerechtfertigt werden kann. Fazit zu diesem Zeitpunkt: die sinnvolle Weiterentwicklung eines Klassikers, der durch den Zuwachs an neuen und durchgedachten Funktionen sicherlich einen Anreiz für viele Athleten bieten wird.
Details der Garmin Forerunner 945 im Überblick
- Preis: 599 Euro
- Preis im Bundle mit Schwimm-Herzfrequenzgurt, Triathlon-Herzfrequenzgurt, Schnellwechselhalterung, Ersatzarmband und blauem Wechselarmband: 749,99 Euro
- Gewicht: 50 Gramm
- Akkulaufzeit: zwei Wochen im Smartwatch-Modus, 10 Stunden im GPS-Modus mit Musik, 36 Stunden im GPS-Modus
- Displaygröße: 1,2″ / 30,4 mm
- Wasserdicht: 5 ATM
- Neue Features: Garmin Music, Garmin Pay, Navigation (inklusive vorinstallierte Europakarte), längere Akkulaufzeit, Analyse und Informationen zur Hitze- und Höhenakklimatisierung, Blutsauerstoffmessung (PulsOx)
Wann gibt’s denn den ausführlichen Test des Forerunner 945
Den gab es in der triathlon 171 (Juli 2019).