Der Deutsche distanziert die Konkurrenz deutlich und sichert sich souverän den Sieg bei der Mitteldistanz in Österreich. Um Rang drei entbrennt ein spannendes Duell. Bei den Frauen rettet die Britin Chloe Sparrow den Sieg ins Ziel – trotz Problemen auf der Laufstrecke.

Eine kleine Pirouette in der letzten Kehre, dann folgten die finalen Meter zum Zieleinlauf: Mit einem beeindruckenden Auftritt hat Jannik Schaufler die Challenge St. Pölten für sich entschieden. Der Deutsche triumphierte nach 3:44:30 Stunden vor dem Briten Will Draper (3:48:31 Stunden) und Ondrej Kubo auf Rang drei (3:50:48 Stunden). Bei den Frauen gewann die Britin Chloe Sparrow (4:25:51 Stunden). Als Zweite kam die Österreicherin Anna Pabinger nach einer starken Aufholjagd ins Ziel (4:26:21 Stunden). Rang drei ging an ihre Landsfrau Gabriele Obmann (4:29:06 Stunden). Das Rennen hatte mit einer Anpassung an die Gegebenheiten begonnen. Sowohl Wasser- als auch Lufttemperaturen waren so niedrig, dass das Schwimmen 1.500 Meter statt der geplanten 1.900 Meter betrug.
Jannik Schaufler, Hannes Butters und Florian Angert vorn dabei
Bei den Männern hatte sich Schaufler bereits beim Schwimmen vorn einsortiert. Zusammen mit Landsmann Hannes Butters und dem Österreicher Martin Demuth bestimmte er das Tempo mit. Butters, der am Vortag noch den Schreck eines Radunfalls hatte verkraften müssen, zeigte sich unbeeindruckt von dem Ereignis. Er führte das Feld nach 20:23 Minuten aus dem Wasser. Vier Sekunden dahinter: Jannik Schaufler, der mit dem schnelleren Wechsel die Führung übernahm, und Martin Demuth. Hinter dem Italiener Michele Sarzilla und dem Belgier Christophe De Keyser folgte Florian Angert auf Rang sechs, 22 Sekunden hinter der Spitze. Als Neunter betrat Jannik Stoll mit einem Rückstand von 1:39 Minuten die Wechselzone, einen Platz vor dem Schweden Jesper Svensson.
Jannik Stoll zieht nach vorn
Nach wenigen Kilometern auf der Radstrecke schlossen die Verfolger um Angert bereits auf das Führungstrio auf. Auch Jannik Stoll schickte sich an, vorn mitzumischen. Nach 26 von 90 Kilometern in der zweiten Disziplin führte das Leaderboard Stoll auf Position eins, wenige Sekunden vor seinem Namensvetter Schaufler. Mit Hannes Butters und Florian Angert, die rund 20 Sekunden zurücklagen, bildete sich zeitweise ein deutsches Quartett auf den vorderen Plätzen.
Kein Zeichen von Erschöpfung
Stoll führte das Feld schließlich nach 2:31 Stunden in die zweite Wechselzone und auf die Halbmarathonstrecke. Zwölf Sekunden dahinter nahm Jannik Schaufler die 21,0975 Kilometer in Angriff. Auf Rang drei hatte sich der Brite Will Draper geschoben, der 51 Sekunden zurücklag. Fünfter auf der Laufstrecke war Florian Angert mit einem Rückstand von 2:48 Minuten. An der Spitze spulte Schaufler sein Pensum ab und zeigte kein Anzeichen von Erschöpfung. Im Kampf um Platz zwei zog Will Draper an Stoll vorbei. Mehr war aber nicht drin. Den der Führende passierte die Halbzeitmarke nach 3:08:36 Stunden, ging mit einem Polster von 3:17 Minuten auf den Briten auf die letzten Kilometer – und vergrößerte den Abstand noch sukzessive. Stoll lag zu diesem Zeitpunkt bereits 1:30 Minuten hinter Draper und spürte den Atem von Martin Demuth im Nacken, der lediglich zehn Sekunden zurücklag.
Spannendes Duell um Rang drei
Nach einem beeindruckenden Rennen lief Jannik Schaufler schließlich nach 3:44:30 Stunden als Erster über die Ziellinie. Will Draper sicherte sich Rang zwei (3:48:31 Stunden). Dahinter kam noch einmal Bewegung ins Feld. Stoll und Demuth fielen Platz um Platz zurück, während sich der Slowake Ondrej Kubo nach vorn arbeitete und Rang drei ins Ziel brachte (3:50:48 Stunden). Mit einem Rückstand von 6:46 Minuten auf den Sieger lief der Österreicher Rafael Lukatsch als Vierter ein. Rang fünf ging zehn Sekunden später an Christophe De Keyser, Platz sechs sicherte sich der Brite Simon Davis (3:52:16 Stunden). Jannik Stoll, der das Rennen lange Zeit mitbestimmt hatte, brachte letztlich Platz sieben ins Ziel (3:53:15 Stunden) und landete einen Rang vor Martin Demuth (3:53:26 Stunden). Dahinter folgte Florian Angert (3:53:32 Stunden). Der Österreicher Michael Weiss komplettierte die Top Ten (3:55:12 Stunden).
Chloe Sparrow übernimmt sofort die Führung
Bei den Frauen hatte Chloe Sparrow beim Schwimmen den Ton angegeben. Einzige, die ihr folgen konnte, war die Französin Maëla Moison. Nach 22:55 Minuten brachte Sparrow die erste Disziplin hinter sich. Die 23 Sekunden Rückstand egalisierte Moison noch in der Wechselzone. Hinter den beiden klaffte bereits eine große Lücke. Als Dritte kam die Österreicherin Tanja Stroschneider mit einer Hypothek von 1:29 Minuten nach dem Schwimmen in die erste Wechselzone.
Großer Vorsprung von T2
Auf dem Rad distanzierte Sparrow ihre Konkurrentinnen deutlich, lag nach 21 Kilometern bereits 1:18 Minuten vor Moison und mehr als drei Minuten vor Stroschneider. Die Britin drückte weiter auf das Pedal und brachte einen deutlichen Vorsprung in die zweite Wechselzone. Auf Rang zwei hatte sich in der Zwischenzeit Emely Ravn aus Dänemark geschoben.
Probleme auf der Laufstrecke
Den Halbmarathon begann Sparrow mit Problemen. Immer wieder versuchte sie, ihre Beine zu lockern und blieb zeitweise stehen, konnte anschließend aber weiterlaufen und kontrollierte das Rennen zunächst von der Spitze aus. Doch je näher das Ziel rückte, umso spannender wurde es. Die Britin musste am Ende alles geben, um sich den Sieg in 4:25:51 Stunden zu sichern, denn hinter hier verringerte die Österreicherin Anna Pabinger den Abstand sukzessive und lag schließlich nur noch 30 Sekunden hinter Sparrow. Rang drei ging an die Österreicherin Gabriele Obmann, die 3:15 Minuten hinter der Spitze lag. Tanja Stroschneider kam nach 4:36:39 Stunden auf Position sieben ins Ziel.
