Janas Woche hat angefangen wie immer: mit einem Entlastungstag inklusive 5.000 ruhigen Metern im Pool sowie einer entspannten Radausfahrt mit einer Freundin. Dienstag ging es dann wieder richtig los und Jana war zum Schwimmen und Laufen im Vereinstraining. Am nächsten Tag wurde es definitiv nicht langweilig. Nach dem morgendlichen Schwimmen ging es für Jana direkt zum Krafttraining, auf dem Rad standen noch Intervalle in Mitteldistanzintensität auf dem Plan sowie ein gesteigerter Koppellauf. Das Programm: je 20 Minuten in 4:50, 4:40, 4:30 Minuten pro Kilometer plus Auslaufen. Am Donnerstag hatte Jana ihren geliebten Krafttag, der sich jede Woche wiederholt. Zu absolvieren sind Berganläufe sowie ein Krafttraining im Studio, das Jana in der vergangenen Woche auf dem Stairmaster beendet hat. Die Beine wurden somit auf die folgenden Osterfeiertage vorbereitet.
Kaffeefahrten, Kaffee trinken und Zeit mit der Familie
Diese haben ganz entspannt mit einer Kaffeefahrt durch den Odenwald begonnen, die Jana gemeinsam mit ihrem Freund gemacht hat. Am Freitagabend ging es schließlich zu Janas Familie nach Worms, wo sie die Feiertage verbracht hat. Dort stand am Samstagmorgen eine Laufeinheit auf dem Plan. „Das war total schön, weil meine Mama auf dem Rad dabei war und wir meine alten Laufstrecken gelaufen sind“, erzählt Jana. Inhalt der Einheit waren 7 x 4 Minuten in kontrolliert schnellem Tempo. Nach dem gemeinsamen Frühstück mit der Familie war Jana schwimmen – 3.500 von 4.500 Metern mit Neo. „Das war gut, weil das Wasser in Worms echt kalt ist und das erste Rennen ja höchstwahrscheinlich auch mit Neo sein wird“, sagt Jana. Nach einer gut zweistündigen Radausfahrt mit Trittfrequenz-Intervallen ging ein ausgefüllter Samstag zu Ende. Am Sonntag stand ein weiterer längerer Lauf an, nun mit Janas Freund als Begleitung. Auf dem Plan standen 2 x 15 Minuten Tempodauerlauf, die Geschwindigkeit lag dabei etwa im Bereich der Mitteldistanz-Pace. Die nächste Einheit des Tages, Intervalle auf dem Zeitfahrrad, lief schließlich gar nicht gut. „Ich habe die Intervalle einfach nicht geschafft und auch schon nach dem ersten von vier Intervallen aufgehört. Ich war zu platt und die Woche war doch anstrengend. Ich habe dann entschieden, dass es an dem Tag einfach nicht sinnvoll ist“, berichtet Jana. Normalerweise hadere sie sehr mit solchen Situationen. „Das Schöne war jetzt, dass an Ostern meine ganze Familie zusammen war. Das ist einfach viel, viel wichtiger als eine Einheit, die mal nicht geklappt hat, und das ist dann auch schnell vergessen“, sagt sie. Also ging es schnell nach Hause an den Kaffeetisch.
Entspannte Einstellung zum Training
Generell kann sich Jana auf die Unterstützung ihrer Familie verlassen, was sich insbesondere an Feiertagen bemerkbar macht. „Jeder hat Verständnis, wenn ich trainieren muss. Natürlich wäre es schön, mehr Zeit zu haben, um beispielsweise Ausflüge zu machen. Im Winter mache ich das auch, jetzt musste das einfach im Hinblick auf die Saison so sein“, erzählt die 23-Jährige. Dennoch habe sie versucht, die Einheiten so familienfreundlich wie möglich einzubauen. Das heißt konkret: Die erste Einheit wurde so früh wie möglich abgehakt, um das gemeinsame Frühstück nicht zu verpassen, die zweite schließlich gegen Mittag, um zum Kaffeetrinken zurück zu sein. Abends wurde schließlich noch zusammen gekocht. „Das war so dann alles ziemlich entspannt. Man merkt aber doch, dass an Dingen wie Stretching einfach gespart wird, weil mir die Zeit mit der Familie einfach wichtiger ist“, sagt Jana. „Da bin ich sonst aber sehr fleißig, von daher sind diese zwei Tage sicher nicht schlimm.“ Insgesamt habe sie über Ostern viel trainiert, etwas mehr als sonst. Ein klassisches „Feiertags-Thema“ ist oftmals die Ernährung. „Ich habe nicht schlechter gegessen als sonst, vielleicht mehr Schokolade. Ich esse sonst aber auch viel Kuchen und den gab es jetzt am Wochenende jeden Tag. Gerade wenn ich viel trainiere, geht es mir darum, gut verpflegt zu sein und da mache ich mir auch keinen Stress, wenn das ein paar Schokoladeneier mehr sind“, erzählt Jana. Nun sind es noch drei Wochen bis zum ersten Rennen der Saison. Stay tuned.
Die Trainingswoche im Überblick
Datum | 11. bis 18. April 2022 |
Trainingsort | Darmstadt und Worms |
Swim | 21 Kilometer |
Bike | 352 Kilometer (12 Stunden) |
Run | 85 Kilometer (7 Stunden) |
Gym | 1:50 Stunden |
Overall | 27:30 Stunden |
Lieblingseinheit | Laufeinheit am Samstag: 7 x 4 Minuten mit mütterlicher Radbegleitung |
Hasseinheit | Radintervalle am Sonntag, abgebrochen. Wenn das die Hasseinheit ist, weiß man, dass es eine gute Woche war |
Kuchen der Woche | Hefezopf, Mohn-Kirsch-Streusel, Marmorkuchen … |
Schon interessant. Auf Tri-mag bloggt auch T. Schröder regelmäßig über seinen Kona-Fahrplan und er fährt quasi eine Null-Süßigkeiten-Linie und bei Jana kann es gefühlt gar nicht genug Kuchen/Süßigkeiten geben…
Generell würde mich neben dem Trainingsalltag von Jana auch mal ihre Ziele interessieren. Wo soll es denn wann in der Saison oder generell hingehen (neben Frankfurt oder Roth)? Immer trainieren ohne auch nur einen (Zwischen)Wettkampf ist doch langweilig und dann kommt der große Wettkampf und man startet ohne jegliche Routine?! Das klingt aber immer alles so entspannt, als würde noch lange kein Wettkampf kommen. Andereseits scheinen jetzt auch nicht die Wahnsinnsintensitäten gesetzt zu werden. Vom Trainingsumfang könnte/müsste es im Agegroup-Bereich durchaus für Kona reichen. Aber bei den Profis wirkt das alles auf mich etwas zu entspannt/ruhig?
Ich denke, dass eine „Null-Süßigkeiten-Strategie“ keinen Sinn macht. Bei solch hohen Umfängen braucht der Körper einfach Energie. Kristian Blummenfelt und Justav Iden sind nicht nur Weltmeister bzw. Olympiasieger im Triathlon, sondern auch beim Essen :-). Ich denke zudem, dass es noch ein paar Wettkämpfe vor der Langdistanz sein werden. Zum Thema „lockeres Training“ würde ich behaupten, dass das sicherlich nicht so ist. Sind 7x4min laufen locker? – Ich glaube nicht. Und Umfang von ca. 25h ist zudem ordentlich. Ich denke, dass sie einen sehr guten Trainer an ihrer Seite hat, der weiß, was er macht.
Hey Harald,
Vielen Dank für deinen Kommentar!
Zu den Süßigkeiten: ich persönlich bin kein Fan von Verboten, jedoch auch weit entfernt von „es können nicht genug sein“. Gerade vor und während dem Training ist Zucker ein super Treibstoff und für mich steht die optimale Versorgung im Vordergrund, gerne auch mit einem Stück Kuchen vor dem Training.
Zu den Wettkämpfen: mein erstes Rennen wird am 07.05 beim 70.3 Mallorca sein. Darauf folgt eine verkürzte olympische Distanz und eine weitere Mitteldistanz bevor es in Frankfurt an die Startlinie geht.
Intensität/ Umfang: Ich habe mit Utz Brenner einen sehr erfahrenen Coach an meiner Seite, der sich um diese Belange kümmert. Ich bin mir sicher er wird mich sehr gut vorbereitet an die Startlinie bringen.
Generell fällt mir persönlich auf, dass in den sozialen Netzwerken oft suggeriert wird man muss besonders hart und dazu noch besonders viel trainieren. Alle versuchen sich gegenseitig zu übertrumpfen. Meiner Meinung nach ist das Wichtigste langfristig konstant zu trainieren und dann gesund, verletzungsfrei an der Startlinie zu stehen. Ich möchte nicht mit „Gewalt“ jetzt die beste Leistung bringen, sondern diesen Sport noch viele Jahre gesund und auf hohem Niveau ausüben 🙂
Liebe Grüße,
Jana