Starke Aufholjagd von Florian Angert. Der 29-Jährige kam beim Ironman Mallorca 55 Sekunden hinter dem Franzosen Leon Chevalier (7:57:03 Stunden) auf Rang zwei ins Ziel. Damit sicherten sich beide die frühe Qualifikation für die Ironman-Weltmeisterschaft im Oktober 2022 auf Hawaii. Nach einem starken Schwimmen hatte der Deutsche das Feld in die erste Wechselzone geführt, auf dem Rad aber Positionen eingebüßt und war als Vierter auf die Laufstrecke gegangen, wo er noch zwei Konkurrenten kassierte. Dritter wurde Cameron Wurf aus Australien in 8:04:03 Stunden. Bei den Frauen triumphierte die Britin Ruth Astle, die das Zielbanner nach 8:59:15 Stunden in die Höhe riss. Auf Rang zwei kam die Französin Justine Matthieux (9:00:39 Stunden), die sich ebenfalls wie Astle das Kona-Ticket sicherte. Dritte wurde die Deutsche Kristin Liepold (9:02:53 Stunden) – knapp vor Lisa Nordén aus Schweden (9:02:57 Stunden).
Angert büßt Führung auf der Radstrecke ein
Florian Angert hatte die 3,8 Kilometer Schwimmen in der Bucht von Alcúdia nach 46:03 Minuten beendet und als erster Athlet die Wechselzone betreten. Direkt dahinter folgte mit Valentin Wernz ein zweiter Deutscher nach 46:39 Minuten. Leon Chevalier hatte zu dem Zeitpunkt einen Rückstand von 2:41 Minuten auf den Führenden und kam als 14. zwei Plätze hinter Cameron Wurf aus dem Wasser, machte aber bereits in der Wechselzone Plätze gut. Auf dem Rad sortierte sich das Feld neu. Wurf, Chevalier und Kristian Hogenhaug gaben das Tempo vor, Angert folgte dahinter auf Rang vier, nach rund 100 Kilometern hatte sich Boris Stein, der als 29. das Schwimmen beendet hatte (50:39 Minuten), auf Rang fünf vorgekämpft. In dieser Reihenfolge ging es auch in die zweite Wechselzone.
Chevalier rettet Vorsprung ins Ziel
Nach einem schnellen Wechsel ging Chevalier (Radzeit: 4:16:59 Stunden) als Erster auf die Laufstrecke und baute seinen Vorsprung auf Wurf (Radzeit: 4:16:41 Stunden) und Hogenhaug (4:18:49 Stunden auf dem Rad unterwegs) sukzessive aus. Während Chevalier vorweg lief und das Feld kontrollierte, schloss Angert, der einen Radsplit von 4:23:23 Stunden hingelegt hatte, auf Kristian Hogenhaug und Cameron Wurf auf, zog an beiden vorbei und setzte in der Schlussphase auch Chevalier noch einmal unter Druck. Der Franzose konnte Angert mit einer Marathonzeit von 2:46:55 Stunden in Schach halten und lief nach 7:57:03 Stunden als Erster über die Ziellinie. Der Deutsche folgte nach 7:57:59 Stunden mit einer Laufzeit von 2:43:47 Stunden. Hinter dem Vierten Kristian Hogenhaug (8:06:01 Stunden) lief Boris Stein auf Rang fünf durch den Zielbogen (8:09:40 Stunden).
Ironman Mallorca | Profi-Männer
16. Oktober 2021 | Alcúdia, Mallorca (Spanien)Platz | Name | Land | Gesamt | 3,8 km Swim | 180 km Bike | 42,195 km Run |
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1 | Leon Chevalier | FRA | 7:57:03 | 48:45 | 4:16:59 | 2:46:55 |
2 | Florian Angert | GER | 7:57:59 | 46:03 | 4:23:23 | 2:43:47 |
3 | Cameron Wurf | AUS | 8:04:03 | 48:43 | 4:16:41 | 2:53:43 |
4 | Kristian Hogenhaug | DEN | 8:06:01 | 46:48 | 4:18:49 | 2:55:31 |
5 | Boris Stein | GER | 8:09:40 | 50:39 | 4:20:44 | 2:53:16 |
6 | Dylan Magnien | FRA | 8:10:17 | 48:39 | 4:34:30 | 2:42:11 |
7 | Bart Aernouts | BEL | 8:12:03 | 52:29 | 4:31:44 | 2:43:07 |
8 | Samuel Huerzeler | SUI | 8:13:25 | 48:49 | 4:30:57 | 2:48:17 |
9 | Mikel Ugarte Ramos | ESP | 8:13:39 | 48:43 | 4:35:18 | 2:44:35 |
10 | Michael Weiss | AUS | 8:16:18 | 52:45 | 4:26:29 | 2:51:43 |
16 | Valentin Wernz | GER | 8:29:54 | 46:39 | 4:37:24 | 3:00:31 |
19 | Thomas Bosch | GER | 8:39:17 | 58:13 | 4:36:37 | 2:57:58 |
20 | Maximilian Rohde | GER | 8:40:02 | 52:53 | 4:33:53 | 3:07:40 |
23 | Stefan Schumacher | GER | 8:45:32 | 55:32 | 4:36:38 | 3:06:56 |
25 | Florian Seifert | GER | 8:49:05 | 48:50 | 4:38:08 | 3:16:08 |
26 | Julian Fritzenschaft | GER | 8:52:58 | 51:05 | 4:43:48 | 3:12:49 |
29 | Dominik Rueß | GER | 8:59:28 | 52:48 | 4:53:57 | 3:05:58 |
31 | Christopher Dels | GER | 9:04:31 | 54:27 | 4:48:38 | 3:16:00 |
40 | Elias Schipperges | GER | 9:36:57 | 52:56 | 4:59:34 | 3:37:46 |
41 | Horst Reichel | GER | 9:44:39 | 48:57 | 5:04:13 | 3:45:38 |
42 | Michael Ruenz | GER | 9:49:41 | 54:33 | 5:29:12 | 3:17:54 |
Bei den Frauen hatte zunächst die Britin Fenella Langridge in Führung gelegen und war als Erste zum Wechsel auf das Rad gekommen (49:24 Minuten). Dahinter folgten Lisa Nordén (49:29 Minuten) und Anna-Lena Best-Pohl (51:58 Minuten). Auf dem Rad setzte sich die Schwedin schließlich in Führung, während Best-Pohl Plätze verlor und sich nach der zweiten Disziplin von Rang zehn wieder durch das Feld kämpfen musste. Kontinuierlich nach vorn fuhr derweil Ruth Astle, die aber als Zweite nicht auf Nordén (4:52:48 Stunden Radzeit) aufschließen konnte und nach 4:51:44 Stunden auf dem Rad mit knapp vier Minuten Rückstand auf die Schwedin auf die Laufstrecke wechselte. Kristin Liepold lag nach dem zweiten Wechsel noch auf Rang sieben, 14:53 Minuten hinter der Führenden.
Beim abschließenden Marathon verteidigte Nordén ihren Vorsprung zunächst konstant, wurde aber nach knapp 26 Kilometern von Astle überholt, ehe auch Justine Mathieux an ihr vorbeilief. Kristin Liepold pflügte unterdessen förmlich durch das Feld, hatte sich nach 20 Kilometern bereits auf Rang vier vorgeschoben und kassierte kurz vor dem Ziel sogar noch Lisa Nordén, um sich einen Podiumsplatz hinter Astle (Laufzeit: 3:07:25 Stunden) und Mathieux (Marathon: 3:03:13 Stunden) mit einer Laufzeit von 3:00:05 zu sichern. Anna-Lena Best-Pohl schaffte es mit deutlichem Abstand noch auf Rang fünf.
Kopie von Ironman Mallorca | Profi-Frauen
16. Oktober 2021 | Alcúdia, Mallorca (Spanien)Platz | Name | Land | Gesamt | 3,8 km Swim | 180 km Bike | 42,195 km Run |
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1 | Ruth Astle | GBR | 8:59:15 | 55:01 | 4:51:44 | 3:07:25 |
2 | Justine Matthieux | FRA | 9:00:39 | 54:57 | 4:56:56 | 3:03:13 |
3 | Kristin Liepold | GER | 9:02:53 | 1:02:18 | 4:54:37 | 3:00:05 |
4 | Lisa Nordén | SWE | 9:02:57 | 49:29 | 4:52:48 | 3:15:02 |
5 | Anna-Lena Best-Pohl | GER | 9:15:25 | 51:58 | 5:08:23 | 3:09:31 |
6 | Elena Illeditsch | GER | 9:16:18 | 1:00:02 | 4:59:17 | 3:11:05 |
7 | Fenella Langridge | GBR | 9:16:27 | 49:24 | 5:01:51 | 3:20:06 |
8 | Verena Walter | GER | 9:24:58 | 57:38 | 5:02:58 | 3:17:25 |
9 | Katrien Verstuyft | BEL | 9:47:42 | 54:54 | 5:11:39 | 3:34:42 |
10 | Magrit Elfers | GER | 9:50:23 | 59:42 | 4:55:53 | 3:47:47 |
Die Zeitangaben im Abschnitt „Chevalier rettet Vorsprung ins Ziel“ fügen sich leider nahtlos in die Reihe zahlreicher Fehlangaben in Rennberichterstattungen ein. Der Satz „Nach einem schnellen Wechsel ging Chevalier (Radzeit: 5:08:13 Stunden) als Erster auf die Laufstrecke und baute seinen Vorsprung auf Wurf (Radzeit: 5:08:11 Stunden) und Hogenhaug (5:08:17 auf dem Rad unterwegs) sukzessive aus.“ kann ja meinetwegen der dpa mal passieren, ist aber meiner Meinung nach Deutschlands größten Triathlon-Medium irgendwie unwürdig. Und ich würde vermuten, dass das einem Simon oder Frank so auch nie passiert wäre, wenn die nochmal drübergelesen hätten. Denn keiner der drei genannten Herren fährt in Spanien eine 5er-Radzeit. Bitte aus Qualitätsgründen mal über ein 4-Augen-Prinzip oder so nachdenken, danke!
Schade, dass Angert die Strecke ausgegangen ist. Der Franzose war zum Schluss fix und fertig gewesen. Wernz hat ein tolles Debüt gegeben und ist gefühlt genauso hochgegangen wie Stornes vor einigen Monaten in Frankfurt. Mit dem Rad mitgerollt, dann gut angelaufen und dann auf der 2. Marathonhälfte hochgegangen. Nur nicht ganz so extrem wie damals Stornes. Wenn weiterhin bei Ironman-Rennen nur noch 1 oder 2 Spots vergeben werden und sich nicht durch „unassigend Slots“ auch noch nr. 3 und nr. 4 für die Weltmeisterschaft qualifizieren können, wird es eine harte Nummer für so manchen Profi, sich wie gewohnt zu qualifizieren.