Für Jan Frodeno ist die Challenge Roth beendet. Der 40-Jährige gab das Rennen an der Spitze liegend wenige Kilometer nach dem Wechsel in die Laufschuhe auf. Augenscheinlich bereitete ihm seine bereits angeschlagene Achillessehne erneut Probleme. Der dreimalige Hawaii-Champion stieg an einer Stelle aus, an der sein persönlicher Physiotherapeut und sein Manager auf ihn warteten. Sein Physiotherapeut behandelte ihn noch an der Strecke, ein Weiterlaufen war aber offenbar nicht mehr möglich. Mit einem Handshake schickte er seinen einzig verbliebenen Rivalen auf die restlichen rund 40 Kilometer des Marathons. Hier gibt es den Rennbericht.
„Ich wollte den Schmerzpegel nicht überreizen“, sagte Frodeno mit Tränen in den Augen gegenüber Bayern 3. Das habe er seinen Trainer Dan Lorang vorher versprochen. „Es war so schön, diese Stimmung zu erleben. Es klingt abgedroschen, aber es war toll, endlich wieder Teil dieser Triathlonfamilie zu sein.“ Später ergänzte er: „Es war eine Kopfentscheidung. Die Schmerzen sind jetzt nicht so schlimm. Vor zwei Wochen habe ich noch einen Bock geschossen, da bin ich bei schlechtem Wetter mit Carbonschuhen gelaufen. Aber so bin ich. Wenn ich an den Start gehe, will ich alles geben. Vielleicht bin ich in der Vorbereitung zu großes Risiko gegangen. Immerhin haben Zweidrittel des Rennens gezeigt, dass meine Form nicht schlecht ist.“
Für Frodeno hatte das Rennen gut begonnen. Zusammen mit Maurice Clavel hatte er das Schwimmen als Schnellster beendet. Auf dem Rad fuhr er zunächst in einer Fünfergruppe an der Spitze, ehe er sich zusammen mit Ditlev absetzen konnte. Nachdem Frodeno seine Teilnahme an der Ironman-WM im Mai in St. George wegen der Achillessehnenprobleme absagen musste, hatte er mit einem zweiten Sieg beim Klassiker in Roth geliebäugelt. 2016 hatte er hier in 7:35:39 Stunden die damalige Weltbestzeit aufgestellt.