Das letzte Rennen von Jan Stratmann, der Ironman 70.3 Mallorca Anfang Mai, endete für ihn mit einem DNF kurz nach der zweiten Wechselzone. Der Grund dafür war unmittelbar nach dem Wettkampf unklar. „Rückblickend weiß ich gar nicht mehr, wieso ich mich dem Rennen überhaupt gestellt habe“, sagt Stratmann gegenüber tri-mag.de. Er habe sich zu diesem Zeitpunkt bereits nicht gut gefühlt und dieser Situation entkommen wollen. Hinzugekommen seien Magenprobleme, die auch einige Zeit nach dem Wettkampf noch angehalten hätten.
„Diese Saison ist die erste, in der ich nur Profisportler bin und nicht mehr parallel studiere. Am Anfang des Jahres ist vieles schiefgegangen. Mein Körper wollte nicht, das hat mich mental belastet“, erzählt der 27-Jährige. Er beschreibt diese Situation als Nachwirkung der vorangegangenen Saison. „Man kann sich eben nur bis zu einem bestimmten Punkt belasten, und ich hatte das Gefühl, einen Cut machen zu müssen.“ Als Konsequenz beendete er die Zusammenarbeit mit seiner Trainerin Laura-Sophie Usinger, wie er Ende Mai bekannt gab. „Ich hatte eine coole Zeit mit Laura-Sophie, fast drei Jahre lang. Das Trainingskonzept war für mich persönlich aber sehr am Limit und ich wollte mich neu orientieren“, so Stratmann. Seine ehemalige Trainerin blickt ebenfalls positiv auf die insgesamt erfolgreiche Zusammenarbeit zurück. „Es kann immer mal etwas schief gehen und wir haben sicherlich beide nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen. Die Kommunikation verlief sehr professionell und wertschätzend und wir waren uns einig, dass es besser ist, getrennte Wege zu gehen“, sagt Usinger.
„Direkt auf einer Wellenlänge“
Daraufhin habe er mit vielen Trainern gesprochen, unter anderem mit Dan Lorang. Dieser habe dabei eine beratende Funktion eingenommen und Stratmann geraten, sich viel Zeit für die Entscheidung zu nehmen. Gesagt, getan. „Nach einem Gespräch mit Björn war dann schnell klar, dass das gut passen würde. Wir waren sofort auf einer Wellenlänge und haben die Zusammenarbeit gestartet“, sagt Jan Stratmann. Seitdem sei das Training umfangsorientierter geworden als gewohnt, insbesondere auf dem Rad. Beim Laufen sei man derweil vorsichtiger und es sei nicht nur das physiologische Training, was sich verändert habe. „Wir haben viele Baustellen drum herum behoben, beispielsweise mit einem Sportpsychologen oder in der Physiotherapie, da bin ich jetzt noch professioneller aufgestellt“, erzählt Stratmann. „Es geht mit großen Schritten in die richtige Richtung und ich bin überzeugt, dass ich in diesem Jahr noch einige coole Rennen machen kann.“
Als erste Standortbestimmung steht der Ironman 70.3 Dresden am 31. Juli in Stratmanns Rennkalender. „Ich gehe ohne Druck an den Start und bin sehr gespannt. Ich kann aber sagen, dass ich in einer ziemlich guten Form bin und mich insgesamt wieder gut und gesund fühle.“