Anne Reischmann hat sich gegen einen festen T100-Vertrag entschieden und richtet ihren Blick stattdessen auf längere Wettkämpfe. Los geht es schon bald in Südafrika.
„Schlussendlich muss ich auf das hören, was mich morgens voller Vorfreude ins Schwimmbad fahren lässt, worauf ich richtig Bock habe“, sagt Anne Reischmann im Hinblick auf ihre Saisonplanung. Die 32-Jährige hat sich gegen einen festen T100-Vertrag entschieden, leicht sei ihr das nicht gefallen. „Die Rennen haben mir im vergangenen Jahr echt viel Spaß gemacht. Trotzdem habe ich gemerkt, dass die klassische Langdistanz am meisten Begeisterung in mir hervorruft und ich dafür brenne.“ Sie wolle nicht versuchen, auf zwei Hochzeiten zu tanzen, sondern sich voll und ganz auf eine Saisonstrategie einlassen.
„Gewinnen hat Spaß gemacht“
Auch das Stärkenprofil Reischmanns habe die Entscheidung beeinflusst. Sie kann stets eine starke Rad-Lauf-Kombination in Rennen einbringen, und es waren ihr immer wieder Aufholjagden gelungen. Für die personelle Besetzung der T100-Tour könne das aber zu wenig sein. „Ich habe gerade die letzten drei Wochen große Fortschritte im Schwimmen gemacht und es macht total viel Spaß. Ich glaube auch, dass da was geht, aber dass ich die Lücke in so kurzer Zeit zum T100-Schwimmniveau schließen kann – ich bin zwar Optimistin, aber ich glaube, dieser Schritt ist noch zu groß“, sagt Reischmann.
Insgesamt sind aktuell drei Langdistanzen fix in Anne Reischmanns Rennkalender eingeplant. Los geht es bereits am 30. März mit dem Ironman Südafrika. Die vergangenen Wochen hat sie dort bereits im Trainingslager verbracht. Als Testrennen bezeichnet Reischmann den Wettkampf nicht. Sie will alles aus sich herausholen, erwartet jedoch, dass sich die Leistung im Saisonverlauf noch verbessert. „Das Gewinnen in Cozumel hat schon Spaß gemacht und in Roth hätte ich auch gern auf dem Podium gestanden“, sagt Reischmann. „Ich hoffe, dass ich in Südafrika um das Podium kämpfen kann.“
Ein Ziel steht über allem
Bis zur nächsten Langdistanz bleibt danach nicht allzu viel Zeit: Rund zwei Monate später, am 1. Juni, will Reischmann beim Ironman Hamburg an der Startlinie stehen. Dort ermitteln die Profifrauen ihre Europameisterin. Es sei eher Zufall, sagt sie, dass beide Rennen zur Ironman Pro Series gehören.
Der Fokus liegt für Anne Reischmann auf der Ironman-WM in Kailua-Kona am 11. Oktober. „Dieses Rennen will ich durch nichts gefährden.“ Entsprechend hält sie sich offen, ob noch Mitteldistanzen hinzukommen, die sie für die Serienwertung einbringen müsste. „Wenn alles aufgeht und ich am Ende fünf Rennen aus der Serie absolviert habe, ist das cool. Das mache ich aber nicht um jeden Preis.“