In der Videoreihe „Going Long“ haben die triathlon-Redakteure Anna Bruder und Lars Wichert ihre Langdistanzvorbereitung dokumentiert und sich darüber ausgetauscht. Mit völlig unterschiedlichen Voraussetzungen gab es ein gemeinsames Ziel. Nun lassen Anna und Lars ihre Saison noch einmal Revue passieren und geben einen Ausblick, wohin die Reise noch gehen soll.
Manchmal kann eine Saison so beginnen, dass man kaum glauben mag, was gerade passiert. Das war für mich dieses Jahr der Fall. Nach Monaten mit Verletzungen und einer gefühlt endlosen Laufpause schien es fast surreal, beim Ironman 70.3 Valencia Ende April direkt mit einem Sieg zu starten. Beim vorangegangenen Lauftraining war ich immer noch sehr vorsichtig und wahrscheinlich auch sensibler als sonst. Wo ich normalerweise keinen Gedanken an ein Ziehen im Schienbein verloren hätte, war jetzt immer gleich wieder der Kopf mit dem Gedanken einer längeren Laufpause da. Gerade der Wiedereinstieg ins Lauftraining war ein Balanceakt zwischen „zu viel wollen“ und „zu wenig machen“. Dennoch nahm ich den Startplatz für das Premierenrennen in Valencia spontan an und so blieben mir von der Entscheidung bis zum Rennen knapp drei Wochen. Die Entscheidung sollte die richtige gewesen sein. Eine Location, die alles hat, was man sich für einen Triathlon wünscht. Von einer netten Schwimmstrecke im Hafenbecken, einer Wechselzone in einer alten Markthalle über eine Radstrecke mit Autobahn sowie Anstiegen im Hinterland und schlussendlich einem Halbmarathon im ausgetrockneten Flussbett entlang moderner Bauten. Valencia war ein perfekter Saisoneinstieg, mit dem ich nicht gerechnet hatte und der mich primär bezüglich meiner Laufform überraschte.