
Nach 25 Jahren Triathlon hielt Nicola Spirig am vergangenen Sonntag das letzte Mal ein Zielbanner in die Luft. In Locarno im Schweizer Kanton Tessin siegte sie auf der olympischen Distanz, ihrer angestammten Strecke, in 2:01:26 Stunden. Für die 40-jährige Profi-Athletin ging damit eine ganz große Karriere zu Ende.
Olympiasiegerin und Sub8-Finisherin
2001 bei der Juniorinnen-Weltmeisterschaft ging der Stern am Triathlon-Himmel auf. Mit einem Sieg als Juniorin begann eine Karriere, die ihresgleichen sucht. Zwei olympische Medaillen bei fünf Teilnahmen sind die Höhepunkte ihrer langen Karriere. Der Sieg bei den Olympischen Spielen 2012 in London gegen Lisa Norden im Endspurt zählt wahrscheinlich zu den bekanntesten Fotofinish-Bildern, die es im Triathlonsport gibt. Emotional höher schätzt die Schweizerin ihre Silbermedaille vier Jahre später ein, 2016 in Rio. Nachdem Spirig damals nur wenige Monate vorher einen Handgelenksbruch erlitt und mit einem zeitlich engen Genesungsprozess bis zu den Olympischen Spielen zu kämpfen hatte, sicherte sie sich vor den Augen ihrer Kinder und ihrem Ehemann Reto als Zweitplatzierte noch einmal eine Medaille.
Während ihres letzten Jahres als Profi war Nicola Spirig auch Teil des Sub8-Projekts, bei dem sie gegen Katrina Matthews einen wahren Kampf beim Unterbieten der Acht-Stunden-Marke lieferte. Bei ihrer zweiten Langdistanz nach 2014 in Cozumel, wo sie ihren ersten und einzigen Ironman absolvierte und gewann, reichte es beim Sub8-Projekt, unter vermeintlichen Idealbedingungen, zweitschnellste Frau der Welt zu werden mit einer Zielzeit von 7:34:19 Stunden.
Nachwuchsförderung mit der eigenen Stiftung
Zukünftig widmet sich Nicola Spirig ihrer Partnerschaft mit der Pho3nix Stiftung. In der Zusammenarbeit baut die Schweizerin ihre eigene Stiftungsaktivität aus, um Kindern und Jugendlichen den Zugang zum Triathlon zu erleichtern. Im Rahmen des „Pho3nix Kids Triathlon“ sollten die Jugendlichen erste Erfahrung sammeln, Herausforderungen begegnen und diese erfolgreich meistern.
Beim Greifenseelauf am 17. September wird die Züricherin dann endgültig ihre aktive Laufbahn beenden.