Freitag, 29. März 2024
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Oliver Schiek bei triathlon talk: Die wichtigsten Fragen nach dem Ironman Hamburg

Am Sonntagmorgen um 8:40 Uhr nahm das Triathlon-Sommerfest beim Ironman Hamburg ein abruptes Ende. Bei einer Kollision kam ein Motorradfahrer ums Leben, ein Athlet und ein Fotograf wurden schwer verletzt. Viel Kritik wurde laut an der Vorbereitung des Rennens und am Verhalten der Verantwortlichen.

Frank Wechsel spricht mit Oliver Schiek, dem Regionaldirektor für die DACH-Region von Ironman, über die wichtigsten Themen.

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48 Kommentare

  1. Liebe Leute, ist das euer Ernst? Wir haben hier heftigste Diskussionen über Sicherheit und Krisenkommunikation im Triathlon und ihr plaudert hier locker über die ersten 5 Minuten über allgemeine Organisationsstrukturen mit Büros in Klagenfurt und sonstwo und über eine eigene Ironmanquali? Ich muss mich zwingen weiter zuzuhören! Und dann geht es voller Stolz um Hotelzimmer für den Verletzten und die Streckengeschichte. Wie lange dauert es bis zu einem Wort des Bedauerns und der Trauer. Ich muss mich zwingen weiter zuzuhören. Dann geht es um das schwere Leben als Veransalter bei der Streckensuche. Ich schaffe es nicht, weiter zuzuhören, ich sehe alle meine Sorgen bestätigt. Ihr seid bei IM auch nur Menschen, ihr macht Fehler. Wenn Empathie nicht zu euren Grundeigenschaften gehört, OK – aber bitte macht in dieser Position mal einen Grundkurs in Krisenkommunikation. Bitte schnell!!! Minute 17 des Interviews. Ich schalte ab. Chance vertan…

    • Lieber Mark,
      ist das dein Ernst? Es muss ab Minute 1 super investigativ sein? Keine Zeit/Geduld für einen normalen Gesprächseinstieg? Schade, wärst du dabei geblieben, hättest Du bemerkt, dass alle Aspekte des traurigen Geschehens eingehend besprochen wurden. Aus meiner Sicht hat Frank genau die richtigen Fragen gestellt. Die Besserwisserei vieler Kommentare hier geht mir inzwischen manchmal auf den Keks!

      • Lieber Andreas. Ja, ich habe sehr emotional auf den ersten Teil des Interviews reagiert. Vielleicht zu emotional. Ich was sehr enttäuscht, nach dem für mich sehr langen Schweigen auf dieses Interview zu stoßen. Ich habe mich selbst im Anschluss an meine erste Reaktion zurückgenommen, mir den Rest angehört. Vielleicht hast Du meinen zweiten Kommentar hier an dieser Stelle nicht gesehen. Ich bin immer noch sehr unzufrieden mit diesem Interview, verstehe jetzt aber vieles besser und würde es damit auch gut sein lassen. Das Interview mit CEO Messick kommt aus meiner Sicht besser auf den Punkt: https://triathlonmagazine.ca/news/ironman-ceo-to-keep-the-broadcast-going-was-a-mistake/
        Kurz zu mir: ich bin selber Veranstalter. Mich treibt die Kommunikationspolitik von IM – zuletzt bei der Absage von Dresden – schon lange um, weil sie aus meiner Sicht dem Sport schadet. Ich habe am Montag (5.6.) auf der Website meiner Veranstaltung einen offenen Brief an IM mit einem Gesprächsangebot gepostet (https://www.hoelle-von-q.de/offener-brief-an-ironman/), auf den ich von Dritten viele, sehr gute und detailierte Reaktionen bekommen habe, zumeist auf Facebook. ZB in der Triathleten in Deutschland Gruppe. Gleichzeitig weiß ich auch, dass es ein perfektes Sicherheits- und Kommunikationskonzept für alle Fälle nicht geben kann. Ich werde die Aufarbeitung des Wochenendes daher weiter kritisch begleiten.

      • Hallo Andreas. Meine erste Antwort auf Deine berechtigte Frage an mich ist leider nicht freigeschaltet worden. Evtl. lag das an zwei Links die ich eingebaut habe. Daher verweise ich darauf, dass ich eine Stunde nach meiner ersten, vielleicht zu emotionalen Antwort auf den Podcast mit Oliver Schiek nochmals – hoffentlich etwas sachlicher – kommentiert habe. Siehe hier auf dieser Seite. Mir ist das Thema als Veranstalter eines Triathlon sehr wichtig, bin daher für einen weiteren Austausch gern bereit!

    • Also wenn ich das so höre, finde ich war es ein toller Podcast, er hat das gut gemacht. Viel witziger finde ich das für Felix von der Challenge Roth behauptet hat, dass er sich dazu nicht äußern kann, da sie ihn sonst feuern werden. Sorry, aber der Felix ist auch nur ein Schwätzer, er kann sich halt nur fantastisch verkaufen.

  2. Lieber Frank, ganz herzlichen Dank für dieses investigative Interview! Die beruhigend sonore Stimme Deines Freundes Oli hat mir das gute Gefühl gegeben, dass Ironman alles richtig gemacht hat. Und das Du Dir jeglichen Einspruch oder Kritik erspart hast, macht den heutigen Abend sehr friedlich für mich. Du hast uns wieder mal vor Ohren geführt, wie unabhängiger Journalismus funktioniert, Du bist einfach der Beste ! Hochachtungsvoll, Dein Rino

  3. Auch wenn es nach diesem schrecklichen und tragischen Unfall sicher wichtigeres zu bereden gilt, so hat mich als Zuschauer daheim vor allem die Sache mit dem Livestream sehr verwundert zurückgelassen und dazu hätte ich mir ein genaueres Eingehen auf diesen gewünscht.
    Erschreckend war meiner Meinung nach nicht, das Weiterlaufen lassen des Livestreams. Erschreckender war für mich schlicht im Verlauf der Übertragung das Verschweigen der Tatsache, dass ein schwerer Unfall passiert ist und das Handhaben der Situation. Dazu kam das Löschen der Kommentare.
    Da sieht man mal wie wichtig unabhängige Berichterstattung ist.

  4. Was ist denn hier schon wieder in der Kommentarspalte los? Ich dachte, hier finden sich vernünftige Menschen, die gern das Triathlon Magazin lesen und sich sachlich über Themen austauschen.
    Der Podcast gestern war doch wohl klar, offen, ehrlich, kritisch und auch von Selbstreflektion geprägt.

    Man hat den Eindruck manche suchen nur nach einem Grund wieder loshetzen zu können.
    Bitte liebes Tri-Mag Team, macht weiter eure symphatische Arbeit und lasst euch von solchen Kommentaren nicht so auf die Palme bringen wie ich mich.

    • Hallo André. Den Podcast gestern habe ich zu einem guten Teil gehört. Er war wie du sagst klar, offen, ehrlich, kritisch und auch von Selbstreflektion geprägt. Auch war er noch sehr unter dem emotionalen Eindruck der Ereignisse und daher anders als andere Podcast manchmal schwer zu verstehen.
      Der aktuelle Podcast hat mich (und offensichtlich auch andere) zunächst fürchterlich aufgeregt. Ich habe immer wieder versucht dran zu bleiben, es ging zunächst nicht. In einem zweiten Anlauf, ca. ab Minute 25 wurde es dann besser, dass habe ich dann auch in meinem zweiten Kommentar ergänzt.

      Das Triathlon Magazin macht gute Arbeit. Ich hatte auch schon die Freude, mit einigen vom Team zusammenzuarbeiten. Meine Kritik sollte IM gelten und ich entschuldige mich, wenn das TriMag es auch unverdient abbekommen haben sollte. Meine Erwartung an ein solch wichtiges Interview, die erste Stellungnahme des Hauptverantwortlichen nach drei Tagen Schweigen, ist nun einmal nicht, zunächst 20 Minuten locker präsentierte Hintergründe zu hören. Da gehe ich als Verantwortlicher rein mit einer Aussage wie: „Bei unserer Veranstaltung ist ein schrecklicher Unfall passiert. Wir bedauern das und drücken den Betroffenen unser Mitgefühl aus.“ Natürlich nicht als runtergelesene Floskel.

      • Hallo Mark.
        Ich denke, es ist sehr wichtig, dass diese Strukturen erst einmal erklärt werden. Denn diese aller erste offizielle Antwort vom obersten IM Mitarbeit aus D ist nicht nur für alle tri-mag Leser (Personen, die u.U. Strukturen und Organisation eines IM möglicherweise kennen) ein erstes Statement, sondern auch für diejenigen, die diese Strukturen und Abläufe nicht unbedingt kennen.
        Ich z.B. fand diese Erklärung sehr aufschlussreich, wodurch mir die ein oder anderen Gründe für gewisse Vorfälle am Sonntag klar werden.

        Bzgl des missratenem Live-Streams, hat er auch seinen Anteil dazu dargelegt. Offenbar eine Angelegenheit bei der er nicht unbedingt die Finger im Spiel hatte, da seine Verantwortung und seine Präsenz bei der behördlichen Lagebesprechung erforderlixh gewesen ist, um Wichtigere Entscheidungen zu treffen, als sich um diesen blöden live stream zu kümmern.
        Ich denke, da müssen noch andere Leute interviewed werden, die hier das Sagen hatte.
        Ich fand dieses Interview ziemlich aufschlussreich, es wurden Fehler eingeräumt und es wurde eine veränderte Vorgehensweise für die Zukunft angekündigt. Und um ehrlich zu sein, dass dieser Mopedfahrer dieses Manöver so durchgeführt hat, ist für jeden Aussenstehenden unerklärlich. Das war eine individuelle Entscheidung dieser Person die zu dem Unfall geführt hat. Nicht die der Veranstalters.

        • Das stimmt Steven – die Erklärung der Strukturen ist sehr wichtig und hat auch mir viel gebracht. Auch die Ausführungen zur Genehmigung der Strecke sind wichtig. Mit etwas Abstand betrachtet: vermutlich hätte ein anderer Einstieg schon viel gebracht. Wie ich oben schon geschrieben habe: Ein – natürlich möglichst aufrechtes – Wort des Bedauerns am Anfang wäre für mich elementar gewesen. Wer das erwartet hat (so wie ich) musste buchstäblich quälend lange warten. Aber auch danach kam die Empathie für mich zu kurz. Oliver Schiek scheint ein kühl analysierender Kopf zu sein. Das ist für den verantwortlichen Leiter einer solchen Großveranstaltung auch sicherlich eine entscheidende Stärke. Für eine gute Kommunikation nach einem Unfall oder nach der Entäuschung Hunderter Teilnehmer nach der Absage eines Dresden IM ist noch mehr nötig. Ich reite darauf rum, weil es deutliche Auswirkungen hat auf den ganzen Triathlonsport. Deswegen brauchen wir jetzt eine möglichst nachhaltige Diskussion. Und Veränderungen.

  5. Ich antworte auf meinen eigenen Kommentar: Habe tief durchgeatmet und einen neuen Anlauf genommen. Emotional fühle ich mich auch jetzt noch überhaupt nicht abgeholt. Wenn man die aus meiner Sicht äusserst ungeschickten ersten 20+ Minuten des Interviews weglässt, erfährt man jedoch viel sachlich wichtiges über die Abläufe vor Ort. Hier spricht dann ein kühl analysierender Kopf. Es wird Gerüchten entgegengetreten. Und es werden Konsequenzen angekündigt. Man darf gespannt sein, ob und wie sie umgesetzt werden. Ob die Fehlersuche tief genug geht, bleibt abzuwarten. Hinsichtlich der Kommunikation bleibe ich dabei: da ist noch sehr sehr viel zu tun. Als Veranstalter eines kleinen Triathlons werde ich den Prozess verfolgen, um möglichst viel daraus zu lernen. Denn darum bin ich bei dem Thema so emotional: wegen der Sorge, dass ich selber mal mit einem solchen Unfall umzugehen habe…

    Ein Abbruch war vermutlich wirklich keine Option, das habe ich auch schon vor dem Interview so gesehen. Eine wesentliche Frage bleibt aber für mich: warum spricht Oliver Schiek davon, dass nach dem Unfall die Gefährdungslage nicht mehr vorhanden war? Sind nach dem Unfall alle Motorräder von der Strecke genommen worden? Hätten die anderen Motorräder nicht weitere Unfälle auslösen können? Das Schicksal hat kein Gedächtnis

  6. Randbemerkung: Wenn ich in den Medien lese (heute in der Welt z.B.), wie Frodeno u. Kienle bezüglich ihrer direkten Reaktionen während bzw. nach dem Rennen „zurückrudern“, so kommt bei mir das Gefühl und Eindruck von „zurückgepfiffen“ (vom Management/von IM (weil auf der Payroll??) auf. Man frage sich mal warum wohl!

    Und irgendwie „ähnlich“ klingen Teile des Interviews. Denn „wess Brot ich ess, des Lied ich sing“ beschreibt für mich nicht zum ersten Mal die Tonlage von Berichten bezgl. IM (Siehe Hawaii Entscheidung, Dresden Desaster etc.). Wirtschaftlich verständlich, für unabhängigen Journalismus aber muss ich wohl woanders hinschauen. Auch OK.

  7. Schön, dass sich Ironman so gut um den Verletzten kümmert. Als mir in Frankfurt aber ein Anwohner mit dem Rad vors Zeitfahrrad gefahren ist und ich mit fast 50kmh gestürzt bin, war das nicht so wichtig, stand ja nicht in der Presse. Ich habe bis heute kein einziges Wort von diesem Drecksladen gehört und bin auf dem Schaden sitzen geblieben

    • So läuft das Spiel. Deswegen unterschreibst du auch einen Haftungsausschluss. Da hättest du dir vom Anwohner das Geld holen müssen. Hatte auch schon ein Unfall. Hat den Veranstalter auch nicht interessiert. Nein, es war nicht Ironman. Deswegen versichern Versicherungen keine teuren Fahrräder bei Wettkämpfen.

  8. Unglücklicher Interviewstart…
    Mehr Briefing für Medienleute ist sicher nicht der Weg wie man so eine Tragödie in Zukunft verhindert. Warum ist es nötig das 6, 7 Motorräder auf der Strecke sind? 1 bis 3 Motorräder reichen doch völlig aus für eine Übertragung? Es sah so aus, als stürzen sich 6, 7 Medienmotorräder auf die Spitze. Das ist absolut unnötig und sogar kontraproduktiv wegen der Wettbewerbsverzerrung (Windschatten). Hört sich so an, als will man nach der „Klärung“ hier womöglich wieder anknüpfen und mehr Motorräder zulassen. Was steckt da hinter? Was ist der Sinn? Mehr Vermarktung der Marke Ironman? Mehr Einnahmen ? Ich verstehe es nicht. Würde mich freuen wenn hierzu noch mal Stellung bezogen wird und es vielleicht auch noch mal überdacht wird.

  9. Das Gespräch ging hps. um das Verhalten ab Unfall. Zentrale Frage ist doch aber: Wie kam es dazu? Tausende von Radfahrern, noch dazu in einer Doppelschleife in die relativ enge Deichstrasse zu schicken und dann noch 50 Motorräder drauf zu packen…das sollte und darf weder einem Veranstalter wie Ironman noch einer Genehmigungsbehörde wie Hamburg passieren. Der Unfall war logische Konsequenz einer Missplanung. Dafür gilt es sich zu entschuldigen, das gilt es in Zukunft zu verhindern. Genau das erwarte ich von einem Oli Schiek und das erwarte ich von einem Andrew Messick. Den ganzen Blabla wie toll seine Marke ist, kann sich Messick sparen. Lieber handeln statt labern.

    • Also 2019 habe ich mich als Teilnehmer sehr sicher auf der Strecke gefühlt (insbesondere am Deich)

      Ich sehe da wenig Fehler bei Planung, aber wenn sich Motorradfahrer rücksichtslos verhalten müssen daraus Konsequenzen folgen.

      Als jemand der das Pendeln mit dem Rad gewohnt ist, hätte ich mir das in Position der Profis nicht gefallen lassen. Die hätten einfach mit 1m Abstand zum Rand fahren und die Motorräder zum Teufel schicken sollen.

      Wir haben in der Sportordnung zum Thema Radfahren stehen, dass sich an die StVO zu halten ist. Das beeinhaltet auch einen Mindestabstand, sowie zügiges und nicht gefährdendes Überholen.

      Das wurde von allen Motorrädern dort über einen längeren Zeitraum nicht eingehalten und hat schon vor dem Unfall für gefährliche Situationen gesorgt.

      Jetzt wo ich die möglichen Folgen gesehen habe, werde mir das als Teilnehmer bei keinem Wettbewerb (auch von Kampfrichtern) nicht mehr gefallen lassen. Im Gegensatz zum normalen Straßenverkehr gibts dann ja in der Regel auch genug Zeugen dafür und die Ordnungswidrigkeitenanzeige dürfte durchgehen.

      • @Pete: „..die Motorräder zum Teufel schicken sollen…“..Hmm..schwierig, wenn man (also ich nun Dank dem Podcast von Frank) weiß, dass Profis (wie ja wohl auch Jan) eigene Manager etc. auf Motorrädern ins Rennen bringen (reinverhandeln). Der Kommerz macht „unseren“ Sport genau so kaputt wie viele andere auch (siehe Golf, Merge PGA mit Saudi Company, von Fussball ganz zu schweigen…). Aber das ist wohl der Lauf der Dinge und die Entwicklung auf der Welt.

  10. Das Gespräch reiht sich ein in die bisherige Krisenkommunikation von IM. Ging es bei Corona-bedingten Rennabsagen noch um Fragen der Rückerstattung von Startgebühren, um Kulanz und die Befolgung von Verbraucherschutzgesetzen, so geht es jetzt um die Gefährung von Leben.

    Fehler passieren, schreckliche Unfälle auch. Wichtig sind aber die Haltung, aus der heraus man handelt, die Art und Weise des Umgangs mit dem, was passiert ist und um die Konsequenzen, die man zieht. Hier sind Haltung und Umgang einmal mehr der Situation nicht angemessen.

    Zur Klarstellung: niemand verlangt detaillierte Maßnahmen am Tag 4 nach dem Unfall. Aber eine Haltung, die Vertrauen und Zuversicht erzeugt, dass der Veranstalter alles zur künftigen Vermeidung solcher Unfälle unternimmt.

    Ein Interview kurz nach einer solchen Katastrophe ist keine Werbeplattform. Es fehlt an Demut, Ernsthaftigkeit, den sichtbaren Willen zur Aufklärung ohne Voraussetzungen und Vorbedingungen. Eigentlich das kleine Einmaleins der Krisenkommunikation. Unverständlich, wie wenig das befolgt wird.

    Ist dem Unternehmen bewußt, wie sehr es gerade seine Rest-Reputation auf Spiel setzt? Oder ist es schlicht egal, nach dem Motto „Die Leute kommen sowieso“? Vertrauen -und hier besonders: Vertrauen in die Sicherheit- ist schwer verdient und schnell verspielt, und ist es einmal weg, kommt es so schnell nicht wieder. Gleiches gilt für ein Markenimage.

    • Peter: Gute Punkte…aber ich denke, so „dumm“ wie das von außen aussieht ist IM wohl nicht. Das sind alles gestandene Business Leute….leider halt mit einem typischen Business Ansatz: „Die Leute kommen sowieso bzw. the Show must go on“, was ja funktioniert, schaut man sich die Buchungen in D, sowie die zunehmenden Rennen im asiatischem Raum an. Das Gechäftsmodell funktioniert ja. Ähnlich wie bei der Formel 1: D „motzt“ wegen Nachhaltigkeit etc., andere Länder und Regionen reißen sich um ein Rennen. Und bei den Profis ist die Abhängigkeit trotz PTO immer noch sehr groß, daher kommt aus dieser Ecke auch kaum Kritik bzw. es wird zurückgerudert, wie man ja auch – leider! – bei Jan und Sebastian 1 Tag nach deren ersten kritischen Äußerungen sehen/lesen/hören konnte. Wahrscheinlich bzw. eventuell – ich weiß, „Unterstellung“ – wurde man an das Kleingedruckte in Verträgen erinnert. Sonst kann ich mir den Sinneswandel in der Komunikation der beiden nicht erklären. Aber so ist das Business halt. IM schützt die Marke mit allen Mitteln, so wie viele andere Konzerne auch.

      Solange wir alle weiterhin dort starten, ändert sich nichts. Und selbst wenn wir mit den „Füßen“ abstimmen würden, dann wird der Zuwachs in anderen Ländern unseren – sehr unwahrscheinlichen – Ausfall mehr als kompensieren. Wette: Auch 2024 wird Frankfurt, Hamburg etc. wieder ausgebucht sein….egal was IM noch alles so „veranstaltet“. That’s life….und IM wird munter so weitermachen wie bisher.

      • Ja, an der globalen Situation und etwaigen „Knebelverträgen“ für Pros mag man wenig ändern können, die eigene Entscheidung hat man aber selbst in der Hand. Allerdings bin ich nicht davon überzeugt, dass IM durch sein Verhalten die Marke langfristig „schützt“. Das ist aber deren Sache. Weshalb uns das überhaupt interessieren sollte: wie sich das Unternehmen verhält, hat Auswirkungen auf den gesamten Triathlonsport in Deutschland. Wir (und auch TriMag) sollten daher ein Interesse daran haben, die Unterscheidung zwischen IM als Unternehmen und Triathlon als Sport zu verdeutlichen. Vielleicht stärker und nachdrücklicher als bisher.

    • Das Image diese Marke ist fantastisch, du siehst es nur aus der deutschen Brille. Geh mal übersee einen Triathlon machen, ganz was anderes wie hier. Da Triathlon auch ne ganz andere Bedeutung als hier.
      Ironman weiß ganz genau was sie tun, das sind Profis. Ich kenne kein Turnier, was weltweit so viele Rennen hat mit dem selben Namen auf allen Kontinenten in allen großen Städten.

    • …plus -ganz grundsätzlich- die Struktur von Fachmagazinen, die sich ein distanziertes Verhältnis zu ihrem Thema und Gegenstand nur bedingt erlauben können, um zu funktionieren.

      Publizistische Zielgruppe, Marktsegment und Geschäftsmodell erzwingen aber geradezu eine Symbiose, nicht kritische Distanz. Daher sollte man auch nicht zuviel erwarten. Medien mit anderem Geschäftsmodell und breiterer/allgemeinerer Zielgruppe haben eine andere Aussageintention und daher auch andere Möglichkeiten und redaktionelle Freiheiten. Sie müssen keine positiven Emotionen vermitteln, wie es zum Geschäftsmodell von Fachmagazinen gehört, da sie zugleich Werbeplattformen sind. Dass im TriMag oft die kritische Distanz der eigenen Berichterstattung betont wird, löst die Aussageintention und inhaltlichen Zwänge -man könnte auch sagen: den Grundwiderspruch von Werbung und Kritik- von Fachmagazinen nicht auf. Dieser ist am traurigen Beispiel IM HH wieder einmal sichtbar geworden.

      • Der langen Rede kurzer Sinn:
        Trotz dieser offensichtlichen Zwänge gibt es Spielräume. TriMag könnte und sollte sich trauen, deutlicher Kritik zu üben, wo diese angebracht ist – so wie hier beim Umgang von IM mit den Ereignissen. Letztlich würde das auch einzahlen auf das Konto „Glaubwürdigkeit als Sprachrohr der Szene“, läge also im eigenen Interesse, ohne dass man sich dadurch sofort in ein Investigativmagazin verwandeln würde.

  11. Wie leider eigentlich immer berichtet das Tri-Mag wieder einmal nicht kritisch was die Marke IM angeht.
    Dies wird zwar stets propagiert allerdings dann nicht umgesetzt.
    In der gesamten Berichterstattung zu den sehr traurigen Geschehen fehlt mir zusätzlich auch eine glaubhafte Selbstkritik.
    Erstens: Nicht jeder Unfall ist bei einer solchen Veranstaltung ist vermeidbar aber dieser wäre es gewesen. Mein aufrichtiges Beileid gilt den Hinterbliebenen. Und den verletzten und ggf traumatisierten Menschen wünsche ich gute Genesung.
    Zweitens: Die Kommunikation von IM zeigt deren Interessen und Haltung den Athleten gegenüber sehr gut auf.

    Natürlich hat IM wirtschaftliche Interessen und auch schwierige Entscheidungen zu treffen. Mein erster Impuls: „das Rennen muss abgebrochen werden“ habe ich inzwischen revidiert und ich bin froh solche Entscheidungen nicht treffen zu müssen( mit all den Konsequenzen) und ich behaupte nicht ich weiß das besser und habe es vorher gewusst aber der jetzige Umgang macht die Katastrophe, in meinen Augen, nur noch größer.

  12. Ich wiederhole meinen an anderer Stelle bereits gemachten Kommentar:

    Das tri-mag ist ja nun nicht gerade für kritischen Journalismus bekannt, sondern betreibt mehr oder weniger Hofberichterstattung bzw. PR für die großen Marken (Veranstalter, Ausrüstung) und Athleten. Es passt daher bestens zu IM. Wahrscheinlich gibt es aus wirtschaftlichen Gründen auch keine andere Wahl. Ich rechne deshalb nicht damit, dass wir hier zu dem Unfall irgendetwas erfahren werden, was über die offiziellen lauwarmen Statements von IM oder der Stadt Hamburg hinausgeht.

    Insofern hat mich das tri-mag weder im Podcast noch im Interview enttäuscht. Allerdings ist die ganze Sache nicht nur ein Armutszeugnis für IM, sondern für uns alle. Diese hanebüchene Rechtfertigung, dass das Rennen aus Sicherheitsgründen fortgesetzt werden musste ist an Scheinheiligkeit nicht zu übertreffen. Im Grunde geht es darum, dass man nicht 2000 Leuten wegen 1 Toten und 2 Verletzten den Spaß verderben wollte, und das dass letztlich garniert von verschwurbelten Ausreden auch Konsens unter den Beteiligten einschließlich der meisten Teilnehmer (Agegrouper + Profis) ist. Nach dem Motto sehr traurig aber nicht mein Problem. IM ist damit nicht mehr und nicht weniger als ein Spiegel der Szene.

    • Sie haben ganz recht: Es wäre Irrsinn, tausenden Leuten Monate von deren Lebens zu vernichten, nur weil ein Motorradfahrer einen selbstverschuldeten Unfall baut. Leider kann die schweigende Mehrheit diese Meinung aber nicht äußern, da ein paar Moralapostel dann lauthals draufhauen.

      • Für Sie ist die Frage also schon geklärt, ob es ein momentanes Einzelversagen war oder ein Fehler im Veranstaltungskonzept? Dann ist damit auch schon geklärt, ob ein weiteres der immer noch vielen Motorräder auf der Strecke einen weiteren Unfall hätte verursachen können? Um diese Fragen zu stellen muss man meiner Meinung nach kein Moralapostel sein. Ich will mich im Wettbewerb, für den ich lange Zeit trainiert und ggf. viel Geld bezahlt habe auch möglichst sicher fühlen. Ich glaube und hoffe nicht, dass es eine schweigende Mehrheit gibt, die so denkt wie Sie in diesem Beitrag.

  13. Ich wiederhole meinen an anderer Stelle bereits gemachten Kommentar:

    Das tri-mag ist ja nun nicht gerade für kritischen Journalismus bekannt, sondern betreibt mehr oder weniger Hofberichterstattung bzw. PR für die großen Marken (Veranstalter, Ausrüstung) und Athleten. Es passt daher bestens zu IM. Wahrscheinlich gibt es aus wirtschaftlichen Gründen auch keine andere Wahl.

    Insofern hat mich das tri-mag weder im Podcast noch im Interview enttäuscht. Allerdings ist die ganze Sache nicht nur ein Armutszeugnis für IM, sondern für uns alle. Diese hanebüchene Rechtfertigung, dass das Rennen aus Sicherheitsgründen fortgesetzt werden musste ist an Scheinheiligkeit nicht zu übertreffen. Im Grunde geht es darum, dass man nicht 2000 Leuten wegen 1 Toten und 2 Verletzten den Spaß verderben wollte, und das dass letztlich garniert von verschwurbelten Ausreden auch Konsens unter den Beteiligten einschließlich der meisten Teilnehmer (Agegrouper + Profis) ist. Nach dem Motto sehr traurig aber nicht mein Problem. IM ist damit nicht mehr und nicht weniger als ein Spiegel der Szene.

  14. Ich habe es auch nicht ausgehalten, mir das gesamte Interview anzuhören, denn wortreicher kann man den entscheidenden Fragen nicht ausweichen. Ich weiss daher nicht, ob die enrscheidende Frage gestellt und dann beantwortet wurde: Briefing ist o.k., aber Kontrolle ist besser: Gab es einen Vehicle Control Marshall? Wenn nein, dann ist klar, warum das Ganze passiert ist, wenn ja, dann kann man dem VCM nur ein höchstes Mass an Inkompetenz bescheinigen, denn genau das Fahren der Motorräder zu teilweise zu zweit nebeneinander im Gegenverkehr zuverhindern, wäre seine Aufgabe gewesen und auch Begleitmotorräder hinter den Spitzenpulk aus Sicherheitsgründen temporär zu schicken.

    Dieter Bremer
    Technischer Delegierter des Internationalen Studentensportverbandes und verantwortlich für 12 Studenten-WMs von 1992 bis 2014

  15. Auch wenn Triathlon noch weit weg von den Dimensionen des Fussball-Business ist: Hier ist ein guter Artikel von heute über die – zum Teil ja bekannte – Entwicklung in dieser Sportart, die die ersten 25 Jahre meines sportlichen „Daseins“ prägten. „11 Freunde müsst ihr sein“ etc. war einmal…..heute ist das knallhartes Business. Und im Triathlon glaube ich – wenn auch noch auf anderem Niveau – ähnliche Tendenzen zu erkennen. „Money makes the world (bike) go round“:):
    https://www.n-tv.de/sport/fussball/Das-dunkle-Omen-des-Lionel-Messi-article24177281.html

    In den Amateurligen – ähnlich wie bei kleineren und lokalen Triathlonevents – kann man noch den „alten Spirit“ des jeweiligen Sports erfahren. Wie z.B. beim tollen Event Allgäu Triathlon! Challenge Roth ist wahrscheinlich was große Events (Langdistanz) betrifft ebenfalls eine rühmliche Ausnahme. Es liegt also an jedem von uns wie und wo er/sie startet und was er/sie unterstützt.

    Für mich hat z.B. der Mythos Hawaii durch das Agieren von IM ganz ganz viel an Faszination verloren (Hätte aber sehr wahrscheinlich eh keine Chance für eine Quali gehabt, weil zu langsam:)).

    Also ist es am Ende wie im wahren Leben auch (Stichwort Nachhaltigkeit etc.): Wir als Konsument entscheiden über unsere Nachfrage und Kaufverhalten entscheidend mit über den Markt! Altes chinesiches Sprichwort: „Bevor du die Welt verändern willst, gehe 3 x durch dein eigenes Haus“.

  16. Ich meine, man tut Frank Unrecht. Hohe Fachkompetenz verbunden mit auch immer wieder kritischen Voten zeichnen ihn aus und er ist, so finde ich, ein Glücksfall für die Triathlonberichterstattung. Sein Podcast war sehr informativ und ohne Spekulationen. Er hat jetzt die richtigen Fragen gestellt, aber wohl nicht immer die Antwort erhalten. Bei Oliver Schiek sehe ich das schon kritischer, aber zu unterstellen, dass ihm dies nicht auch unter die Haut ging, geht zu weit. Hauptkritik die ich als ehemaliges OK-Mitglied einer grossen Tri-Veranstaltung in der Schweiz auch teile, ist dieser Streckenabschnitt mit der Zulassung so vieler Motorräder. Und das muss IM im Griff haben, da gibt es keine Ausreden und in diesem Punkt eine ganz schlechte Stellungnahme und natürlich muss das Ereignis auf Frankfurt Einfluss haben und sei es, genau diesen Punkt nochmals ganz genau anzuschauen.

  17. Insgesamt ist da eine gute und wichtige Diskussion in Gang gekommen. Aus meiner Sicht sind es drei Hauptfragen, auf die wir Antworten finden müssen.
    a) wie können wir die Sicherheit in einer sich verändernden Triathlonlandschaft optimieren?
    b) welche Kommunikation ist in Krisenfällen angemessen?
    c) wann kann, soll und darf oder sogar muss ein Rennen abgebrochen werden – und von wem?
    Hoffentlich wird die Diskussion dazu nachhaltig weitergeführt – unserem Sport zuliebe!

    • Ein wichtiger Punkt fehlt in der Aufzählung: die Windschatten-Thematik. Das Rennen mit den Motorrädern neben den Pros hatte sportlich keinen Wert. Wenn es den Unfall nicht gegeben hätte, wäre dieser Punkt wohl sehr verstärkt thematisiert worden. Und wenn angeblich auch diverse Begleitfahrräder auf der Laufstrecke gewesen sein sollen, dann ist auch das zu thematisieren.

      • Guter Punkt. Je mehr ich darüber nachdenke…
        Bisher habe ich die Windschatten-Thematik in eine andere Ebene gepackt. Denn da geht es um Fairniss und die von uns selbst bestimmten sportlichen Grundregeln beim Triathlon (und zum Teil auch um Sicherheit, aber aus meiner Sicht als Nebenaspekt). Für mich haben bisher die Punkte Sicherheit und Kommuniktion größeres Sprengpotential. Aber auch dein Punkt Windschatten spaltet die Triathlonszene gewaltig und bedarf einer Klärung und Nachjustierung!

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Frank Wechsel
Frank Wechsel
Frank Wechsel ist Herausgeber der Zeitschriften SWIM und triathlon. Schon während seines Medizinstudiums gründete er im Oktober 2000 zusammen mit Silke Insel den spomedis-Verlag. Frank Wechsel ist zehnfacher Langdistanz-Finisher im Triathlon – 1996 absolvierte er erfolgreich den Ironman auf Hawaii.

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