Morgan Pearson (USA) und Leonie Periault (FRA) haben das erste Rennen der Kurzdistanz-WM-Serie (WTCS) in Yokohama für sich entschieden. Über die olympische Distanz kamen der ehemalige Profiläufer aus den USA nach 1:42:05 Stunden und die französische Top-Athletin mit einer Endzeit von 1:52:28 Stunden ins Ziel. Pearson setzte sich im direkten Laufduell über die abschließenden zehn Kilometer gegen die beiden Australier Matt Hauser (1:42:12 h) und Luke Willian (1:42:20 h) durch, die das Podium komplettierten. Im Frauenrennen landeten Ironman-70.3-Weltmeisterin Taylor Knibb (USA / 1:53:04 h) und Emma Lombardi (FRA / 1:53:08 h) auf den Plätzen zwei und drei. Laura Lindemann (1:54:00 h) schaffte es als einzige deutsche Athletin in die Top 10 und beendete das Rennen auf Position neun.
Pearson stürmt mit Fabel-Laufzeit zum ersten WTCS-Sieg, Olympiasieger Blummenfelt nur Zehnter
In Abwesenheit der beiden herausragenden Läufer Alex Yee (GBR) und Hayden Wilde (NZL) war bereits vor dem ersten WTCS-Rennen der Saison klar, dass bei einer direkten Laufentscheidung andere Athleten ins Rampenlicht rücken würden. Nach dem Schwimmen kam es auf der Radstrecke schnell zu einer großen Gruppenbildung, die sich trotz zwischenzeitlicher Tempoverschärfungen nicht mehr vor der zweiten Wechselzone auflösen sollte. Lediglich ein Radsturz machte einigen Mitfavoriten einen Strich durch die Rechnung: Kurzdistanz-Weltmeister Dorian Conix (FRA), Vasco Vilaça (POR) und Tyler Mislawchuk (CAN) waren unter anderem in den Sturz verwickelt. Auch der Kurzdistanz-Weltmeister von 2022, Léo Bergère (FRA), war an der Situation beteiligt, kam jedoch schnell wieder in den Tritt und kämpfte sich zurück an die Führungsgruppe heran.
Beim abschließenden Lauf zeigte Morgan Pearson seine ganze Klasse in der Paradedisziplin: Mit einer außergewöhnlichen Laufzeit von 29:11 Minuten über die zehn Kilometer stürmte der 30-Jährige dem ersten WTCS-Sieg seiner Karriere entgegen. Damit unterstrich der US-Amerikaner seine Medaillenchancen für Paris und zeigte, dass er es in der dritten Disziplin durchaus mit Yee und Wilde aufnehmen kann. Léo Bergère und Charles Paquet (CAN) schafften hinter dem australischen Duo den Sprung in die Top 5. Die vier Plätze dahinter wurden von Marten Van Riel (BEL), Kenji Nener (JAP), Miguel Hidalgo (BRA) und Vincent Luis (FRA) belegt. Der norwegische Olympiasieger Kristian Blummenfelt kam beim ersten großen Rennen der Saison nicht über den zehnten Platz hinaus und musste die direkte Konkurrenz bereits auf der ersten Hälfte der Laufstrecke ziehen lassen. Die deutschen Athleten erwischten einen durchwachsenen Tag: Jonas Schomburg erreichte das Ziel als bester Deutscher auf Platz 19, Lasse Priester und Valentin Wernz beendeten den WTCS-Auftakt auf den Plätzen 29 und 34. Simon Henseleit kam beim Sturz auf der Radstrecke ebenfalls zu Fall und musste das Rennen vorzeitig abbrechen.
Die vollständigen Ergebnisse mit allen Splits sind hier einzusehen.
Spitzengruppe mit Top-Favoritinnen setzt sich deutlich ab
Im Rennen der Frauen führte die Niederländerin Maya Kingma das Feld nach 18:17 Minuten über die 1.500 Meter aus dem Wasser. Schnell bildete sich auf dem Rad eine Spitzengruppe mit 17 Athletinnen, welche sich im Verlauf der 40 Kilometer etwas verkleinerte. Der Vorsprung auf die Verfolgerinnen wuchs dabei stetig. 14 Athletinnen kamen gemeinsam in die zweite Wechselzone, unter ihnen die Top-Favoritinnen Kate Waugh (USA), Emma Lombardi (FRA), Taylor Knibb, Taylor Spivey (beide USA), Leonie Periault (FRA), Flora Duffy (BER) und Laura Lindemann. Eine Sechsergruppe wechselte mit etwas mehr als einer Minute Rückstand in die Laufschuhe, darunter auch Nina Eim und Top-Läuferin Jeanne Lehair (LUX). Die dritte Radgruppe erreichte T2 mit einem Rückstand von 2:15 Minuten. In dieser großen Gruppe befanden sich unter anderem Lisa Tertsch, Gwen Jorgensen (USA), Rachel Klamer (NED), Vicky Holland (GBR), Marlene Gomez-Göggel und Annika Koch.
Gelungenes Duffy-Comeback, Lisa Tertsch mit schnellster Laufzeit
Das direkte Laufduell um den Sieg entschied Periault auf den verbleibenden vier Runden deutlich für sich und sorgte damit für eine kleine Überraschung. Mit einer starken Laufzeit von 33:02 Minuten absolvierte sie die abschließenden zehn Kilometer 29 und 43 Sekunden schneller als Knibb und Lombardi. Die beiden US-Amerikanerinnen Taylor Spivey und Kirsten Kasper rundeten die Top 5 ab. Olympiasiegerin Flora Duffy zeigte sich nach langer Verletzungspause bei ihrem Comeback in guter Verfassung und beendete das Rennen auf Platz sieben. Damit blieb sie 22 Sekunden vor Laura Lindemann, die 34:33 Minuten für die zehn Laufkilometer benötigte und auf Position neun einlief. Nina Eim verpasste die Top 10 nur knapp und kam vier Sekunden hinter Kate Waugh auf Rang elf ins Ziel.
Lisa Tertsch unterstrich einmal mehr ihre Weltklasse in der dritten Disziplin: Die 25-Jährige legte mit einer Laufzeit von 32:49 Minuten den schnellsten Split des Tages hin, kam aufgrund des großen Rückstands in der zweiten Wechselzone jedoch nicht über Position 14 hinaus. Nur fünf Sekunden hinter Tertsch kam die Olympiasiegerin von 2016, Gwen Jorgensen, ins Ziel. Die US-Amerikanerin überraschte mit der zweitschnellsten Laufzeit des Tages (32:56 min). Marlene Gomez-Göggel und Annika Koch beendeten das Rennen auf den Plätzen 26 und 36.
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