Freitag, 19. April 2024

Ironman 70.3 Dubai wird zum Rennen der Radfahrer

Natürlich: Radfahren können alle Triathleten. Was aber der Ironman 70.3 Dubai zum Saisonstart am Freitagmorgen bereithält, kann ohne Umschweife als Profistarterfeld der Radexperten bezeichnet werden. Auch wenn einige große Namen fehlen: Die Mitteldistanz in der größten Stadt der Vereinigten Arabischen Emirate wird zum Rennen der Radfahrer, bei dem vor allem die Skandinavier zum großen Favoritenkreis zählen und auch die starken deutschen Athleten ein spannendes Rennen versprechen.

Skandinavier gehören zu den großen Favoriten

Mit den Dänen Daniel Lund Baekkegard und Thor Bendix Madsen sowie dem Schweden Rasmus Svenningsson dürften gleich drei Skandinavier ein Wörtchen um den Sieg mitreden. Beaekkegard steht zwar noch nicht auf der offiziellen Startliste, hat aber seine Teilnahme am Rennen über Instagram angekündigt. Im vergangenen Jahr hatte der 25-Jährige beim Ironman 70.3 in Tallinn (Estland) in 3:30:08 Stunden Sebastian Kienle und Andreas Dreitz hinter sich gelassen. Mit seiner sportlichen Ausgeglichenheit hält Baekkegard auch bei einer eventuellen späten Entscheidung auf der Laufstrecke ein gutes Blatt in seinen Händen.

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Bendix Madsen liefert starken Bikesplit im Wüstenstaat ab

Sein Landsmann Thor Bendix Madsen hat bereits im vergangenen Jahr in Dubai mit Rang neun gezeigt, dass mit ihm bei diesem Rennen zu rechnen ist – und mit 1:55:08 Stunden einen herausragenden Bikesplit abgeliefert. 2021 dürfte er noch stärker sein. Er hat sich mit Magnus Ditlev, der bei der Challenge Miami startet, gezielt auf den Wettkampf in der Wüste vorbereitet und zählt zu den stärksten Radfahrern im Feld. Aber auch in der dritten Disziplin hat er sich über den Winter stark verbessert. Wenn er nach dem Schwimmen nicht zu weit zurückliegt, ist er ein Kandidat für einen vordern Platz auf dem Podium.

Stundenlang jenseits der 300 Watt

Der Schwede Rasmus Svenningsson war für längere Zeit im Trainingslager auf Fuerteventura und hat dort an seiner Form gearbeitet. Auch er gehört zur Riege der extrem starken Radfahrer, kann stundenlang jenseits der 300 Watt treten und hat im vergangenen Jahr eine Langdistanz in Eigenregie unter der magischen Marke von acht Stunden ins Ziel gebracht. Der Amateurweltmeister von 2018 in der Altersklasse 20 bis 25 hat mit seinem Coach Daniel Tilbury-Davis aber auch beim Laufen Fortschritte gemacht und gehört zu den Siegkandidaten.

Sein Landsmann Jesper Svensson gehört zum erweiterten Favoritenkreis – der starke Schwimmer dürfte nach der ersten Disziplin weit vorn zu finden sein. Bei ihm wird es vermutlich auch darauf ankommen, wie taktisch das Rennen verläuft.

Gespannt sein darf man darüber hinaus auf Pieter Heemeryck. Im vergangenen Jahr landete der Belgier hinter Bart Aernouts auf Rang zwei. Eigentlich will er mit seinem neuen Coach Frederik Van Lierde den Fokus auf die Langdistanz legen, als mehrfacher Sieger über die Mitteldistanz zählt der Belgier aber zu den Favoriten in Dubai.

Skipper in der Form seines Lebens

Joe Skipper möchte seinen offensiven Worten, dass er in diesem Jahr beim Ironman Texas Jan Frodenos Weltbestzeit knacken will, zur Ouvertüre in Dubai bereits erste Taten folgen lassen kann. Er befindet sich „in der Form seines Lebens“ sagte er unlängst und gehört zum erweiterten Favoritenkreis, genau wie Andrea Salvisberg, der zum Jahresabschluss 2020 bei der Challenge Daytona kein gutes Rennen abgeliefert hat, in Dubai nach dem Schwimmen aber mit Svensson vorn liegen dürfte. Wenn er auf dem Rad eine gute Ausgangsposition für die letzte Disziplin erreicht, könnte er noch einmal auftrumpfen: Salvisberg ist 2020 Schweizer Meister im Halbmarathon geworden – in 1:04:44 Stunden.

Clavel, Böcherer und Zepuntke schielen auf das Podium

Aus deutscher Sicht gehören Andreas Böcherer und Maurice Clavel zu den Kandidaten, die auf das Podium beim Ironman 70.3 Dubai kommen können. Auch Ruben Zepuntke dürfte ein Auge auf eine vordere Platzierung geworfen haben, zählt zu den stärksten Radfahrern im Feld. Interessant wird die Performance von Jan Stratmann sein. Der 25-Jährige kommt von der Kurzdistanz und dürfte nach dem Schwimmen mit dem vorderen Feld aus dem Wasser steigen. Im Training deutete er zuletzt bei spezifischen Einheiten an, dass er auch auf dem Rad und auf der Laufstrecke gut in Form ist.

Nils Flieshardt / spomedis Comeback nach langer Pause: Daniela Ryf geht nach ihrem 13. Platz auf Hawaii nach 17 Monaten Unterbrechung wieder in ein Triathlonrennen.

Ryf weiß vor Mitteldistanz nicht, wo sie steht

Bei den Frauen warten alle gespannt auf den Auftritt von Daniela Ryf. Seit 17 Monaten hat die Schweizerin kein Rennen mehr bestritten, verabschiedete sich mit einem 13. Platz beim Ironman Hawaii 2019 in die unfreiwillige lange Zwangspause. Dass ihr der Kurs in Dubai liegt, zeigen bereits ihre Siege 2017 und 2018. „In den vergangenen Monaten konnte ich sehr viel und sehr intensiv trainieren. Wie es aber um meine Form steht, kann ich noch nicht beurteilen. Umso mehr nützt es mir, dass ich nach dem Rennen erste Anhaltspunkte haben werde“, sagte die vierfache Ironman- und fünffache Ironman 70.3-Weltmeisterin vor dem Saisonstart.

Simmonds geht als Titelverteidigerin ins Rennen

Eine Athletin, die Ryf Konkurrenz um den Sieg im Wüstenstaat machen dürfte, ist Landsfrau Imogen Simmonds. Die 28-Jährige ist Titelverteidigerin in Dubai, triumphierte mit einer neuen Bestzeit in 3:58:37 Stunden und unterbot Ryfs Siegzeiten von 2017 und 2018.

Weitere Kandidatinnen für das Podium beim Ironman 70.3 Dubai sind die Schwedin Sara Svensk, die bereits mehrere Mitteldistanzen für sich entschieden hat, und die deutsche Anne Reischmann, die sich für die 70.3-Weltmeisterschaft qualifizieren will.

Start beim Wüstenrennen ist um 4 Uhr morgens

Um 7 Uhr Ortszeit (4 Uhr deutscher Zeit) werden die Männer mit Blick auf den Burj Al Arab auf die 1,9 Kilometer lange Schwimmstrecke im Persischen Golf gehen. Um 7:03 Ortszeit folgen die Frauen. Nach dem ersten Wechsel geht es dann auf dem Radkurs in die Vollen. Die insgesamt flache Stecke führt die Athleten bis zum Wendepunkt aus der Stadt hinaus in die Wüste und gilt als eine der schnellsten Radstrecken im Triathlon. Der abschließende Halbmarathon führt entlang der Strandpromenade bis zum Ziel am Burj Al Arab.

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Bengt Lüdke
Bengt Lüdke
Bengt-Jendrik Lüdke ist Redakteur bei triathlon. Der Sportwissenschaftler volontierte nach seinem Studium bei einem der größten Verlage in Norddeutschland und arbeitete dort vor seinem Wechsel zu spomedis elf Jahre im Sportressort. In seiner Freizeit trifft man ihn in Laufschuhen an der Alster, auf dem Rad an der Elbe – oder sogar manchmal im Schwimmbecken.

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