Schneller Kurs, schnelle Athleten, neue Weltbestzeit? Wenn am Sonntag (7 Uhr Ortszeit/13 Uhr MEZ) der Startschuss zum Ironman Cozumel fällt, geht es für viele Profi-Triathleten um die ersten Hawaii-Slots für das nächste Jahr. Sowohl bei den Männern, als auch bei den Frauen stehen hochkarätige Athleten aus Skandinavien an der Startlinie – und das ganz ohne norwegische Beteiligung. Konkurrenz gibt es allerdings reichlich, auch aus Deutschland.
Alle gegen Ditlev?
Aus der Startliste der Männer sticht ein Name besonders hervor: Magnus Ditlev (DEN). Der Sieger der diesjährigen Challenge Roth und jüngst Drittplatzierte der Ironman-70.3-Weltmeisterschaft möchte sich auf Cozumel frühstmöglich einen Hawaii-Slot sichern. In Mexiko wird der junge Däne vor allem von der schnellen Schwimmstrecke profitieren, um sich mit seiner stets soliden Performance in der ersten Disziplin schon früh an der Spitze des Feldes – oder knapp dahinter – zu positionieren. Auf dem Rad wird es wohl kaum einen Kontrahenten geben, der dem Überbiker folgen kann. Was Ditlev anschließend im Marathon zeigen wird, ist nach zwei Weltmeisterschaften innerhalb kürzester Zeit wohl Formsache. Eine Verbesserung von Kristian Blummenfelts Streckenrekord und Weltbestzeit aus dem letzten Jahr dürfte bei optimalen Bedingungen und guten Beinen möglich sein.
Konkurrenz bekommt der 25-Jährige unter anderem aus Deutschland. Felix Hentschel will bei der ersten Langdistanz nach seinem dritten Platz bei der Challenge Roth 2021 und dem Aufstellen des damaligen Laufstreckenrekords erstmals die Hawaii-Quali lösen. Auch ihm kommt die Punkt-zu-Punkt-Schwimmstrecke entgegen. Wenn der Bamberger im Wasser nicht allzu viel Zeit verliert und sich während des Radfahrens in einer möglichen Verfolgergruppe behaupten kann, ist ihm durchaus ein Podiumsplatz zuzutrauen. Hat er die Achillessehnenverletzung aus dem Frühjahr ohne große Laufform-Verluste überstanden, dürfte es für ihn im Marathon schnell nach vorne gehen.
Weitere Anwärter für eine Podiumsplatzierung sind Pieter Heemeryck (BEL), Rudy von Berg (USA), Andre Lopes (BRA), Tyler Butterfield (BMU) und Jan van Berkel (SUI). Als einziger Deutscher neben Hentschel könnte auch Dominik Sowieja für eine Überraschung sorgen und mindestens eine Platzierung in den Top-10 ergattern.
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Schwedisch-Deutsches Duell
Ebenfalls aus Skandinavien angereist ist Lisa Nordén. Der Schwedin geht es nach ihrem fünften Platz auf Big Island wohl um Restformvernichtung, Cozumel kennt die 37-Jährige bereits vom WTS-Rennen 2016. Mit Svenja Thoes und Anne Reischmann sind ebenfalls zwei weitere Favoritinnen auf der Insel an der mexikanischen Ostküste angekommen. Thoes, die im Jahr 2018 ihren Premieren-Sieg beim Ironman Cozumel feierte, absolviert ihre vierte Langdistanz in diesem Jahr. Für den Ironman Hawaii ist sie bereits qualifiziert. Reischmann gibt währenddessen ihr Debüt über die 226 Kilometer. Nach ihrem starken zehnten Platz bei der Ironman-70.3-WM kommt die Ravensburgerin mit ordentlich Rückenwind auf die Insel. Was sie nach der kurzen Erholungszeit über die volle Strecke leisten kann, steht noch in den Sternen, eine Platzierung unter den ersten Fünf ist aber in jedem Fall realistisch.
Weitere Anwärterinnen auf eine Platzierung in den Top-5 sind die Spanierin Gurutze Frades Larralde, Inhaberin des Laufstreckenrekords, sowie Joanna Ryter (SUI) und Kylie Simpson (AUS).
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Schnelle Strecke
Besonders die 3,8 Kilometer lange, durch Rückenströmung begünstigte Punkt-zu-Punkt-Schwimmstrecke macht den Ironman Cozumel zu einer der schnellsten Langdistanzen. Die Radstrecke führt über drei Runden à 60 Kilometer um die Insel und ist mit 241 Höhenmetern eher flach. Gelaufen wird auf einer Wendepunktstrecke durch die Stadt und an der Küste.
Eine Live-Übertragung des Rennens wird es nicht geben. Das Geschehen kann jedoch über den Ironman-Tracker per App verfolgt werden.