3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und ein abschließender Marathon über 42,195 Kilometer und das alles unter sieben beziehungsweise acht Stunden. Vier Athleten wollen im Frühjahr 2022 unter Idealbedingungen und mit Pacemakern neue Bestmarken aufstellen. Alistair Brownlee und Kristian Blummenfelt sollen die bisherige Langdistanz-Bestmarke von Jan Frodeno über 7:35:39 Stunden, aufgestellt bei der Challenge Roth 2016, pulverisieren und erstmals unter der Sieben-Stunden-Marke bleiben.
Lucy Charles-Barclay und Nicola Spirig wollen die bisherige Bestmarke von 8:18:13 Stunden angreifen, die von Chrissie Wellington ebenfalls in Roth aufgestellt wurde, allerdings bereits fünf Jahre vor Frodenos Rekordrennen. Charles-Barclay und Spirig wollen als erste Frauen eine Langdistanz unter acht Stunden finishen. Welche Erfolge und Meilensteine die Athleten bereits in ihrer Vita als Triathlonprofis erreicht haben: Alistair Brownlee, Kristian Blummenfelt, Lucy Charles-Barclay und Nicola Spirig im Kurzporträt. Alles über das Projekt „Sub7 & Sub8“ auf einer Sonderseite von tri-mag.de
Alistair Brownlee, der zweifache Olympiasieger
Es sind die zweifelsohne größten Erfolge seiner bisherigen Karriere: Sowohl 2012 bei den Olympischen Spielen in seiner Heimat als auch vier Jahre später in Rio de Janeiro hat sich Alistair Brownlee die Goldmedaille geholt. Bereits mit diesen Siegen hat sich der heute 32-Jährige in seinem Land unsterblich gemacht.
Zusammen mit seinem Bruder Jonathan ist Alistair Brownlee eines der Triathlon-Aushängeschilder in Großbritannien. Die beiden sind die Vorbilder einer ganzen Nation und Generation von Dreikämpfern. Vor den beiden Goldmedaillen auf olympischen Terrain sicherte sich Alistair Brownlee bereits 2009 und 2011 gleich zweimal den ebenfalls begehrten Titel des Weltmeisters auf der ITU-Kurzdistanz. Fehlt dem Briten eigentlich nur noch ein Titel in der Sammlung: der Sieg bei der Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii.
Auf das Abenteuer Langdistanz wagte er sich erstmals im Sommer 2019 und sicherte sich dabei auch direkt den Sieg beim Premierenrennen in Irland. Vier Monate später folgte somit gleich sein Debütrennen auf Hawaii, das er auf Platz 21 beendete. Seine dritte und bislang letzte Langdistanz absolvierte Brownlee bereits sechs Wochen nach Hawaii beim Ironman Western Australia, den er mit einem neuen Streckenrekord – und somit auch seiner bisherigen Bestmarke über die 226-Kilometer-Distanz – nach 7:45:21 Stunden für sich entscheiden konnte.
Kristian Blummenfelt, der Mitteldistanz-Rekordhalter
Eine besondere Bestmarke hat Kristian Blummenfelt bereits in seiner Vita verzeichnet: Nach 3:29:04 Stunden überquerte der 26-jährige Norweger Anfang Dezember 2018 beim Ironman 70.3 Bahrain als Erster die Ziellinie und sicherte sich somit die Weltbestzeit auf der Mitteldistanz. Hinter ihm machten Gustav Iden und Casper Stornes das norwegische Podium im Wüstenstaat perfekt. Blummenfelt lief den Halbmarathon des Wettkampfs in 1:06:57 Stunden.
Nun will er im Frühjahr 2022 eine neue Rekordzeit über die doppelte Strecke aufstellen. Ein auf den ersten Blick ganz schön gewagtes Vorhaben, da Blummenfelt zumindest bislang noch keinerlei Erfahrungen auf der Langdistanz gesammelt hat. Dies wird er sicherlich bis zum Rekordversuch geändert haben. Größter Erfolg Blummenfelts, der zusammen mit seinen Landsmännern Iden und Stornes bereits seit mehreren Jahren immer wieder für Ausrufezeichen sorgt, ist neben seiner Ironman-70.3-Weltbestzeit zudem der dritte Platz im Gesamtranking der Kurzdistanz-Weltmeisterschaft im Jahr 2017.
Lucy Charles-Barclay, dreifache Hawaii-Zweite
Lucy Charles-Barclay gehört bereits seit mehreren Jahren zum engsten Favoritinnenkreis auf den WM-Sieg beim Rennen des Jahres im Oktober auf Hawaii. Bislang ist der Britin der Sprung auf den obersten Podestplatz stets verwehrt geblieben – zumindest als Profi. Bei ihren drei Starts in Kailua-Kona kam Charles-Barlay 2017, 2018 und auch 2019 jeweils als Zweite ins Ziel. Doch für den Schritt nach ganz oben bleiben der erst 27-Jährigen sicherlich noch einige Jahre und Versuche.
Als Agegrouperin ist ihr dieses Vorhaben bereits gelungen. 2015 gewann Lucy Charles-Barclay, damals noch unter dem Namen Lucy Charles, in Kona ihre Altersklasse F18–24. Erst ein Jahr zuvor hatte sie beim Ironman UK ihr Triathlondebüt gefeiert, direkt auf der Langdistanz.
Gefürchtet ist die Britin vor allem für ihre enorme Schwimmstärke. Die hat sie ihrer jahrelangen Schwimmvergangenheit zu verdanken. In ihren jungen Teenagerjahren war sie bereits auf nationaler Ebene erfolgreich. Für die lang ersehnte Teilnahme bei den Olympischen Spielen im heimischen London 2012 auf der 10-Kilometer-Freiwasserdistanz sollte es letztendlich nicht reichen. Der olympische Traum zerplatzt. Doch mit der Kombination aus Schwimmen, Radfahren und Laufen findet die damals junge Erwachsene wenig später eine andere Sportart, in der sie erfolgreich auf Rekord- und Medaillenjagd gehen kann.
Nicola Spirig, die Schweizer Olympiasiegerin
Bereits viermal hat es Nicola Spirig für ihr Heimatland Schweiz zu den Olympischen Spielen geschafft. Seit 2004 in Athen stand die heute 38-Jährige ohne Unterbrechung bei den Spielen an der Startlinie eines olympischen Wettkampfs. Den zweifelsohne größten Erfolg feierte sie im Jahr 2012 bei ihren dritten Olympischen Spielen. In London sicherte sich Spirig im Gänsehautfinale mit Schlussspurt die Goldmedaille, haarscharf vor der Schwedin Lisa Nordén, die erst nach dem Fotofinish ihren Traum vom Olympiagold verwerfen musste.
2016 gibt es wieder ein packendes Laufduell um den Sieg. Dieses Mal muss sich jedoch Spirig geschlagen geben und gewinnt hinter der US-Amerikanerin Gwen Jorgensen in Rio de Janeiro die Silbermedaille. Und auch 2021 Jahr will Spirig erneut bei Olympischen Spielen um eine Topplatzierung kämpfen.
Mit dem Sub8-Vorhaben wartet im kommenden Jahr noch ein weiteres – vielleicht ebenfalls geschichtsträchtiges – Vorhaben von Spirig. Die seit mehr als 15 Jahren von Coach Brett Sutton betreute Athletin gewann bereits sechsmal die ETU-Europameisterschaft und wagte bislang nur einmal den Sprung auf die Langdistanz, das jedoch äußerst erfolgreich. Bei ihrem Langdistanz-Debüt 2014 im mexikanischen Cozumel gewinnt sie das Rennen nach 9:14:07 Stunden.
Ich fürchte, das ist etwas verwegen…
Ja, aber die Marketingnummer funktioniert… sieht man ja schon daran, wieviel alleine tri-mag.de gerade darüber berichtet.
Mehr als ne sehr wage Anklündigung ist es ja bisher nicht. Aber gut, ist natürlich auch nix los ansonsten.