Andreas Dreitz aus Krankenhaus entlassen
Auf der langen Abfahrt zurück nach Nizza war Andreas Dreitz nach 60 Radkilometern im Profirennen schwer gestürzt. Auf einer Steilpassage bog der Kurs nach links in eine Seitenstraße ab, Dreitz hatte die Kontrolle über sein Rad verloren und war ohne Einwirkung von Dritten zu Boden gegangen. Helfer waren sofort zur Stelle, um sich um den Deutschen zu kümmern. Inzwischen gibt es Entwarnung: Andreas Dreitz hat das Krankenhaus wieder verlassen. Er hat keine Knochenbrüche, nur einige Hautverletzungen, die versorgt und genäht werden mussten. Noch heute kann er das Flugzeug Richtung Heimat nehmen.
Hermann Scheiring holt Titel in M60
Er hat es wieder getan: Wie schon auf Hawaii 2018 wurde Hermann Scheiring Weltmeister in der Altersklasse M60-64. Der Dozent für Erziehungswissenschaft an der PH Ludwigsburg gewann mit einer Schwimmzeit von 31:44 Minuten, einem Radsplit von 2:53:36 Stunden und einem Halbmarathon von 1:34:30 Stunden den Titel vor dem Franzosen Denis Pierrat, der auf der Laufstrecke lange geführt hatte, und dem Griechen Christos Garefis.
Zwei Ex-Radprofis werden Weltmeister
In die Weltmeisterliste der Agegrouper konnten sich auch zwei ehemalige Radprofis eintragen. In der Altersklasse M45-49 siegt der Kasache Alexandre Vinokourov, der 2012 in London Olympiasieger im Straßenrennen geworden war und danach seinen Rücktritt erklärt hatte. 2006 hatte Vinokourov die Vuelta gewonnen. Laurent Jalabert, der 1995 bei der Vuelta siegen konnte und je zweimal das Punkte- und Bergtrikot bei der Tour der France gewann, war schon zweimal beim Ironman Hawaii am Start. In Nizza siegte er in der Altersklasse M50-54. Beide Athleten waren zu Radsportzeiten in Dopinggerüchte verwickelt. Im direkten Duell von Nizza hatte Vinokourov die Nase vorn: Er fuhr den 90 Kilometer langen Radkurs in 2:24:21 Stunden, Jalabert in 2:31:07 Stunden.
Erste Triathlon-Olympiasiegerin gewinnt W50
Bei der Olympiapremiere des Triathlons im Jahr 2000 schaffte sie die Sensation: Nicht die hoch favorisierte Australierin Michellie Jones, sondern die Schweizerin Brigitte McMahon holte sich die erste Goldmedaille der Spiele von Sydney. Ein Sieg mit fadem Beigeschmack, denn die Schweizerin wurde fünf Jahre später wegen EPO-Dopings für zwei Jahre gesperrt, woraufhin sie ihren Rücktritt vom Leistungssport erklärte. Nun tritt sie in den Altersklassen an: McMahon siegte in der W50-54 mit einer Zeit von 5:21:25 Stunden.
Simon Müller rennt auf Platz 17
Mit einer Zeit von 4:29:28 Stunden erreichte triathlon-Redakteur Simon Müller (Tri Sport Lübeck) in seiner Altersklasse M18-24 den 17. Platz. Im Gesamtfeld der 3.262 Starter landete er auf Rang 99. Beachtlich war vor allem wieder seine Laufzeit: Der Halbmarathon von 1:12:58 Minuten ist der schnellste seiner Altersklasse und der 17. im Gesamtfeld – Profis inklusive!
Die nächsten Ironman-70.3-Weltmeisterschaften
Die Ironman-70.3-WM in Frankreich war die 13. ingesamt, Nizza erst der achte Austragungsort, da die Titelkämpfe in den ersten fünf Jahren immer am gleichen Ort in Clearwater, Florida (USA), und dann dreimal in Henderson, Nevada (USA) ausgetragen wurden. Erst einmal (2015 in Zell am See) fanden die Meisterschaften in Europa statt. 2020 ist Taupo in Neuseeland Austragungsort, die Rennen starten dort im November und damit erst nach dem Ironman Hawaii. 2021 ist wieder Nordamerika mit dem Rennen in St. George, Utah (USA) Gastgeber. 2022 wird die WM dann wahrscheinlich wieder in Europa ausgetragen, Topfavorit ist Klagenfurt in Österreich.
Die Geschichte der Ironman 70.3 World Championship
JAHR | ORT | SIEGERIN | SIEGER |
---|---|---|---|
2006 | Clearwater (USA) | Samantha McGlone (CAN) | Craig Alexander (AUS) |
2007 | Clearwater (USA) | Mirinda Carfrae (AUS) | Andy Potts (USA) |
2008 | Clearwater (USA) | Joanna Zeiger (USA) | Terenzo Bozzone (NZL) |
2009 | Clearwater (USA) | Julie Dibens (GBR) | Michael Raelert (GER) |
2010 | Clearwater (USA) | Jodie Swallow (GBR) | Michael Raelert (GER) |
2011 | Henderson (USA) | Melissa Rollison (AUS) | Craig Alexander (AUS) |
2012 | Henderson (USA) | Leanda Cave (GBR) | Sebastian Kienle (GER) |
2013 | Henderson (USA) | Melissa Hauschildt (AUS) | Sebastian Kienle (GER) |
2014 | Mont Tremblant (CAN) | Daniela Ryf (SUI) | Javier Gomez (ESP) |
2015 | Zell am See (AUT) | Daniela Ryf (SUI) | Jan Frodeno (GER) |
2016 | Mooloolaba (AUS) | Holly Laurence (GBR) | Tim Reed (AUS) |
2017 | Chattanooga (USA) | Daniela Ryf (SUI) | Javier Gomez (ESP) |
2018 | Port Elizabeth (RSA) | Daniela Ryf (SUI) | Jan Frodeno (GER) |
2019 | Nizza (FRA) | Daniela Ryf (SUI) | Gustav Iden (NOR) |
2020 | Taupo (NZL) | ||
2021 | St. George (USA) |