Kurz nachdem Doppel-Olympiasieger und Ironman-70.3-Vizeweltmeister Alistair Brownlee bei seinem ersten Hawaii-Start vor wenigen Wochen mit Platz 21 weit hinter seinen Erwartungen blieb, kündigte er an, schon nächstes Jahr wiederkommen zu wollen, um es besser zu machen – allerdings ohne dabei auf die Olympischen Spiele Ende Juli zu verzichten. Nachdem er das Tokio-Kona-Doppel oder möglicherweise sogar das Tokio-Kona-Taupo-Triple als sein Ziel ausgab, stand fest, dass Brownlee wohl eine sehr frühe Kona-Quali benötigt, wenn er in Tokio konkurrenzfähig sein möchte. Diese Vermutungen bestätigte der 31-Jährige und kündigte seinen Start beim Ironman Western Australia an kommenden Sonntag (Start um 6:25 Uhr Ortszeit), 1. Dezember, an.
Auf den flachen und schnellen Strecken in Australien bekommt es Brownlee allerdings mit namhafter Konkurrenz zu tun: Mitteldistanz-Spezialist Sam Appleton (AUS), der bisher zahlreiche Ironman-70.3-Siege und Top-10-WM-Platzierungen vorzuweisen hat und vor wenigen Wochen seine starke Form noch mit Platz eins beim Ironman 70.3 Waco untermauerte, gibt in Busselton sein Langdistanz-Debüt und sollte trotz seines Daseins als Ironman-Rookie nicht zu unterschätzen sein. Hinzu kommen Antony Costes (FRA), der Sieger des Ironman Barcelona 2017, und Tim Van Berkel (AUS), der dieses Jahr schon Zweiter beim Ironman Cairns und 16. auf Hawaii wurde. Auch der Vorjahresdritte Matt Burton (AUS ) und Denis Chevrot aus Frankreich dürften gute Chance auf eine Top-Platzierung haben. Als einziger deutscher Profistarter ist Till Schramm für die Langdistanz gemeldet. Auch Routinier Cameron Brown aus Neuseeland, 14-maliger Ironman-Sieger und mittlerweile schon 47 Jahre alt, geht in Busselton an den Start.
Vier Slots für Hawaii 2020
Für die Athleten gibt es eine doppelte Hawaii-Chance, denn sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen werden zwei Slots für die Ironman-WM 2020 verteilt. Ob sich die Pläne von Alistair Brownlee grundsätzlich ändern, wenn es in Australien nicht mit dem Kona-Slot klappen sollte und welche Prioritäten er in diesem Fall setzen würde, verriet der Brite bisher nicht. Wohl aus dem einfachen Grund, dass Scheitern zunächst gar keine Option ist. Plan B scheint zu sein, dass Plan A funktioniert.
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Piampiano, Cheetham und Adam als Favoritinnen
Im stark besetzten Frauenrennen können gleich mehrere Athleten ein gehöriges Wörtchen um den Gesamtsieg mitreden: Sowohl Sarah Piampiano (USA), Susie Cheetham aus Großbritannien und Teresa Adam aus Neuseeland sind der Sieg in Australien zuzutrauen. Alle drei gewannen dieses Jahr bereits einen Ironman: Piampiano in Brasilien, Cheetham in Hamburg und Adam in Cairns. Hinzu kommen Kimberly Morrison (GBR), Drittplatzierte beim Ironman Tallinn 2019, Dimity-Lee Duke (AUS) und Annah Watkinson (RSA), für die der Sprung aufs Podium ebenfalls in Reichweite liegt. Auf der Startliste lassen sich unter anderem noch Mareen Hufe und Michelle Vesterby (DNK) finden. Hufe startete am vergangenen Wochenende allerdings beim Ironman Arizona und wurde Sechste, während sich Vesterby mit Platz drei beim Ironman Cozumel für Hawaii 2020 qualifizierte. Beide gehen deshalb beim Ironman Western Australia nicht an den Start.
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