Nach der T100-Saison und dem großen Finale von Dubai ist auch Schluss für Alistair Brownlee: Der zweifache Olympiasieger hat seinen Rücktritt vom Profisport erklärt. Wir blicken zurück auf seine Karriere.
Ein Großer tritt ab von der Triathlonbühne. Alistair Brownlee (36) hat wenige Tage nach dem Grand Final der T100 Triathlon World Tour in Dubai seinen Abschied vom Profisport erklärt. 20 Jahre Spitzensport sind genug. Unser erstes Jubelfoto von Brownlee datiert vom 2. September 2006 – der Brite wird in Lausanne (Schweiz) Junioren-Weltmeister.
Mit Kälte kann der Brite offenbar – und so lässt der nächste Titel in der nächsten Altersklasse nicht lange auf sich warten. Am 8. Juni 2008 wird er in Vancouver U23-Weltmeister. Auf Platz 2: Der Deutsche Gregor Buchholz.
Auch bei den Olympischen Spielen von Peking ist Alistair Brownlee dabei, wird beim Frodeno-Sieg Zwölfter. Ein Jahr später gewinnt er das Finale der neuen World Triathlon Series an der Gold Coast vor dem Spanier Javier Gomez und Jan Frodeno – und wird auf Anhieb Elite-Weltmeister vor Gomez und gleich drei Deutschen: Maik Petzold, Jan Frodeno und Steffen Justus.
Einem der besten Kurzstrecker aller Zeiten soll jedoch nur ein weiterer WM-Titel gelingen – 2011 dominiert er die Szene nach Belieben. Er wird Europameister, Weltmeister im Mixed Relay und siegt bei den WTS-Rennen in Madrid, Kitzbühel und dem Grand Final in London.
Apropos London: Ein Jahr später richteten sich die Augen der Triathlonwelt und des britischen Sportempires auf Alistair und Jonathan Brownlee. Und die Brüder hielten dem unglaublichen Druck stand: Alistair Brownlee wurde Olympiasieger vor Javier Gomez und Bruder Jonathan.
Rund um die Olympischen Spiele legt Alistair Brownlee eine unglaubliche Serie hin, gewinnt elf Profirennen in Folge. Einen Ausrutscher erlebt er 2013 – nachdem er ebenso wie Bruder Jonathan drei Rennen der WM-Serie gewonnen hat, wird er in London nur 52. und rutscht in der Gesamtwertung auf Platz 4 ab – hinter Gomez, Jonathan Brownlee und Mario Mola.
Doch insgesamt geht die Siegesserie weiter – 22-mal siegt Alistair Brownlee bei einem Rennen der World Triathlon Championship Series, vier davon im Grand Final. So oft wie kein anderer.
2016 gelingt den Brownlee-Brüdern die Sensation: Beide wiederholen ihren Olympia-Triumph, dieses Mal sogar hintereinander: Gold in Rio für Alistair, Silber für Jonathan.
Apropos Brüder: Beim Grand Final der WM-Serie 2016 in Cozumel strauchelt Jonathan in der Hitze – Alistair unterstützt seinen jüngeren Bruder beim Zieleinlauf. Beide werden Zweiter und Dritter hinter dem Südafrikaner Henri Schoeman. Die WM-Wertung geht dennoch mit hauchdünnem Vorsprung an den Spanier Mola.
Doch auch die längeren Distanzen beginnen Alistair Brownlee zu interessieren – unvergessen die Ironman-70.3-WM 2018 in Südafrika, wo Brownlee hinter Frodeno und vor Gomez Vizeweltmeister wird.
Seine Ironman-Premiere feiert der gereifte Alistair Brownlee am 23. Juni 2019 mit dem Sieg beim Ironman Ireland, wo er sich für die WM auf Hawaii qualifiziert. Dort erlebt er bei seinem einzigen Kona-Start keinen guten Tag, wird 21. Es folgen noch zwei Siege 2019 beim Ironman Western Australien und 2022 beim Ironman Sweden, wo er in 7:38:48 Stunden einen Streckenrekord aufstellt.
Zum Ende seiner Karriere konzentriert sich Alistair Brownlee auf die Rennen der PTO und der T100 Triathlon World Tour. Am 16. November 2024 beweist der Brite im Hitzerennen von Dubai, dass er auch unter Extrembedingungen performen kann – und wird Dritter. Vier Tage später tritt er vom Profisport zurück – als einer der größten Kurzdistanzler aller Zeiten.