Am kommenden Sonntag werden im schweizerischen Thun die ersten zwei Profi-Slots für die Ironman-WM 2026 vergeben. Diese Chance wollen sich auch einige deutsche Athleten nicht entgehen lassen.

Wer die Qualifikation für die Ironman-Weltmeisterschaft früh in trockenen Tüchern hat, kann die Saisonplanung 2026 mit maximaler Flexibilität und ohne Zeitstress angehen. Perfekt dafür wäre der Ironman Switzerland in Thun, denn er markiert am kommenden Sonntag den Beginn des Qualifikationszeitraums für Agegrouper und männliche Profis. Die Profifrauen bekommen am 21. September in Wales ihre erste Chance.
Die Entscheidung für den Ironman Switzerland ist taktisch klug. Nur drei Wochen vor der diesjährigen Ironman-WM ist das Feld nicht so stark und dicht besetzt wie bei Rennen mitten in der Saison. Gleichzeitig gibt es bei der Zielsetzung für das anzustrebende Ergebnis kaum Spielraum. Keiner der Starter ist bereits für die WM 2026 qualifiziert, somit muss mindestens Platz zwei herausspringen, um sich das Ticket zu sichern.
Die ersten deutschen WM-Qualifikanten?
Für Leonard Arnold hat es für dieses Jahr nicht mit der WM-Qualifikation geklappt. In Thun will er nun früh für 2026 angreifen und dürfte das Rennen in guter Erinnerung haben: 2023 wurde er Zweiter. Auch für Frederic Funk gilt: lieber jetzt als später. In diesem Jahr gab er bei der Challenge Roth sein Debüt auf der Langdistanz und wurde starker Fünfter. Der Kurs in Thun dürfte dem starken Radfahrer entgegenkommen und die Chancen auf einen Slot stehen gut, sofern er an seine Leistung in Roth anknüpfen kann.
Als starker Radfahrer ist auch Ruben Zepuntke bekannt. Er dürfte, unter anderem gemeinsam mit Funk, die zweite Disziplin maßgeblich mitbestimmen. Zepuntke ist hier noch etwas stärker einzuschätzen, sodass er in Führung liegend auf den abschließenden Marathon gehen könnte. Bringt er diesen stabil durch, ist das WM-Ticket für den 32-Jährigen möglich.
Aus internationaler Sicht fällt definitiv Cameron Wurf in die Kategorie „Radrakete“. Für den Radprofi ist der Kurs wie gemacht. Im Gegensatz zu Arnold, Funk und Zepuntke startet der Australier allerdings in drei Wochen bei der WM in Nizza und wird daher womöglich in Thun nicht all-in gehen. Wobei es dem ausgewiesenen Vielstarter allemal zuzutrauen wäre.
Der Renntag beginnt mit 3,8 Kilometern im voraussichtlich kühlen Thuner See. Ein simpler Kurs mit wenigen Richtungswechseln bietet beste Voraussetzungen für ein schnelles Schwimmen. Das sieht auf dem Rad anders aus. Hier kommen auf zwei Runden und insgesamt 179 Kilometern gut 2.000 Höhenmeter zusammen – steile Anstiege und anspruchsvolle Abfahrten inklusive. Der abschließende Marathon dürfte dagegen zu den flachsten des Rennkalenders gehören. Lediglich 34 Höhenmeter sind zu überwinden, die Strecke verläuft in drei Runden weitgehend entlang des Sees.
Der Ironman Switzerland ist nicht Teil der Ironman Pro Series, demnach gibt es keinen Livestream. Das Renngeschehen kann über die Ironman-App verfolgt werden.