Vom U23-Weltmeister bis zum Titelgewinn mit der Mixed Relay, Franz Löschke hat so manche Trophäe im Schrank. Im Gespräch mit tri-mag.de erklärt der Brandenburger seine Ziele für den Ironman Frankfurt und erinnert sich an die schönsten Momente seiner nun endenden Karriere.
Mit fast zwei Metern Körpergröße ist Franz Löschke jemand, den man in einer Gruppe nicht unbedingt suchen muss. Er sticht heraus. Als junger Athlet erreichte der gebürtige Finsterwalder früh große Erfolge. 2009 feierte er mit dem U23-Weltmeistertitel an der australischen Ostküste seinen ersten großen internationalen Triumph. Zimmerpartner damals: kein Geringerer als Jan Frodeno. Vier Jahre später waren beide gemeinsam mit Anne Haug und Anja Knapp erfolgreich. Auf dem Rathausmarkt in Hamburg errangen sie den Weltmeistertitel in der Mixed Relay. Mit dem Wechsel auf die Mittel- und Langdistanz ab 2016 konnte der heute 36-Jährige schnell im vorderen Feld mitkämpfen. Bei seinem zweiten Rennen über die 113 Kilometer belegte er beim Ironman 70.3 Miami den dritten Platz. Neun weitere Podestplätze sollten in den folgenden Jahren über die Mittel- und Langdistanz folgen.
Seine letzte Podiumsplatzierung errang Löschke 2022 mit dem Sieg beim Ironman 70.3 Dresden. Einen seiner größten Erfolge feierte der Brandenburger über die Langdistanz 2019. Beim Ironman Frankfurt sicherte er sich nicht nur die Hawaii-Qualifikation, sondern auch den dritten Platz hinter Jan Frodeno und Sebastian Kienle. Eine kleine Rechnung mit Hawaii hat Franz Löschke jedoch noch offen. Bei seinem einzigen Start auf der Insel musste er krankheitsbedingt vorzeitig aussteigen. Zum Ende seiner Karriere, das er vor dem Ironman Frankfurt am kommenden Wochenende verkündet hat, wäre eine erneute Qualifikation und die Teilnahme an der Weltmeisterschaft ein runder Abschluss.
Franz, nach 25 Jahren Triathlon hängst du deine Utensilien an den Haken. Was hat dich dazu bewegt, nun diesen Schritt zu gehen?
Es war eine rationale Entscheidung. Als Sportler ist es mein Anspruch, um Siege zu kämpfen und nicht nur Teilnehmer zu sein. In den vergangenen zwei Jahren konnte ich krankheitsbedingt und organisatorisch über das Jahr hinweg nicht so viel trainieren, dass es für Podiumsplatzierungen reicht. Das nötige Pensum an Training habe ich nur in Trainingslagern absolvieren können, wenn die Familie nicht dabei war. Das ist zu wenig bei zwei bis drei Trainingslagern im Jahr. Und meine Familie gehört zu meinem Leben dazu.
Hast du diesen Entschluss schon länger mit dir herumgetragen oder war es eine Entscheidung, die kurzfristig gefällt wurde, weil es für dich nach dem richtigen Zeitpunkt wirkte?
Ich bin ein sehr analytischer Mensch und habe in den vergangenen zwei Monaten die letzten zwei Jahre reflektiert und darüber nachgedacht, ob es möglich ist, die fehlende Trainingszeit im Jahr 2025 zu kompensieren. Die Realität sieht ehrlich betrachtet eher nicht danach aus. Daher habe ich mit meiner Frau und meinem Team diese Entscheidung getroffen.
Mit dem Ironman Frankfurt hast du ein Rennen herausgesucht, bei dem du als Profi einen deiner größten Erfolge feiern konntest. Wie schätzt du eine mögliche Hawaii-Quali in diesem Jahr ein?