Knapp 3.000 Athletinnen und Athleten aus mehr als 70 Nationen werden am Sonntag bei der Challenge Roth erwartet. Dazu kommen rund 7.500 Helferinnen und Helfern, die für einen reibungslosen Ablauf des Rennens sorgen sollen. „Wir können in diesem Jahr wieder voll aufspielen“, sagte Renndirektor Felix Walchshöfer im Rahmen der Pressekonferenz. Neben dem Solarer Berg habe man ein neues Stimmungsnest, speziell für gehörlose Menschen, auf der Strecke integrieren können.
Doch nicht nur die Agegrouper freuen sich auf einen unvergesslichen Wettkampf und können einen Haken in ihrer Bucketlist setzen. Auch das Profifeld dürfte bei Triathlonfans bereits im Vorfeld für Aufregung sorgen.
„Das ist das beste Feld, das Roth jemals hatte. Es wird unwahrscheinlich spannend“, fasste Walchshöfer zusammen. Zu einer Prognose wollte er sich nicht hinreißen lassen.
Vorjahressiegerin als Gejagte
Im Rennen der Frauen steht mit Anne Haug, Laura Siddall und Fenella Langridge das komplette Podium des vergangenen Jahres erneut an der Startlinie. Anne Haug ist dabei klar in der Rolle der Gejagten, will sich jedoch nicht zu ihrer Rolle der Top-Favoritin bekennen. „Ich hoffe, dass ich am Sonntag alles abrufen und zeigen kann, was ich trainiert habe“, sagte sie. „Ich will ein gutes Rennen zeigen, dafür muss am Sonntag aber alles zusammenkommen. Eine Langdistanz besteht immer aus vielen Puzzleteilen.“ Laura Siddall, die im vergangenen Jahr Zweite wurde, geht in diesem Jahr nicht von einem derart deutlichen Ergebnis aus. „Es ist ein richtig starkes Feld und wird ein knappes Rennen. Mal sehen, was wir aus uns herausholen können“, so die Britin. Siddalls Landsfrau Fenella Langridge, Drittplatzierte im Jahr 2021, dürfte am Sonntag ebenfalls wieder um eine vordere Platzierung mitkämpfen und freut sich auf das Rennen. „Letztes Jahr war schon fantastisch. Ich freue mich riesig, endlich auf die Strecke zu gehen“, sagte sie bei der Pressekonferenz. Auf die Frage nach ihrer Nervosität sagte sie mit einem Augenzwinkern: „Ich bin nicht nervös, es ist doch nur Schwimmen, Radfahren und Laufen – wie ein Trainingstag.“ Die Dänin Maja Stage Nielsen gehört ebenfalls zum Kreis der Favoritinnen und geht zum ersten Mal in Roth an den Start. „Ich habe nur Gutes gehört. Ich erwarte ein schnelles Rennen, hoffe, dabei mitspielen zu können, und versuche, aufs Podium zu kommen“, so die Pläne der 33-Jährigen.
Besonders aus deutscher Sicht gab es zuletzt noch Nachmeldungen, die im Renngeschehen durchaus eine Rolle spielen können. Carolin Lehrieder, die zuletzt beim Ironman Frankfurt aufgrund eines Defekts aussteigen musste, hat ihren Start kurzfristig angekündigt und wird ihre Form nun verwerten wollen. Auch Svenja Thoes scheint noch ausreichend Energiereserven übrig zu haben. Sie gewann erst am vergangenen Wochenende den Ironman France in Nizza und wird nun in Roth erneut an der Startlinie stehen.
Duell zwischen Jan Frodeno und Patrick Lange
Obwohl das Startfeld der Profimänner sehr viele große Namen zu bieten hat, schaut die Triathlonwelt insbesondere auf das Aufeinandertreffen von Jan Frodeno und Patrick Lange. Unter den aktuellen Umständen dürfte dieses Duell spannender denn je werden, denn bei beiden Athleten liefen die vergangenen Monate alles andere als rund. Während Patrick Lange nach einer Schultereckgelenksprengung schnell wieder ins Training einsteigen konnte und auf einen guten Heilungsverlauf zurückblickt, bezeichnet sich Jan Frodeno mit einer Teilruptur der Achillessehne als „seit Januar verletzt“ und hat nur wenige Laufkilometer in den Beinen. Beide halten sich daher mit großen Ansagen zurück. „In Anbetracht der Verletzung muss man die Erwartungen etwas gedämpft halten. Ich bin fit und motiviert, trotz allem ist es aber noch eine Blackbox und ich werde mein Bestes geben“, sagte Lange bei der Pressekonferenz. Die Konkurrenzsituation trage bei ihm zur Motivation bei. „Wir haben hier ein richtig geiles Starterfeld und nichts anderes hat dieses Rennen verdient. Das wird ein heißer Tanz am Sonntag. Man will gegen die besten der Welt antreten und die Motivation ist, im Rennen dann die Oberhand zu gewinnen“, so der 35-Jährige. Jan Frodeno findet klare Worte zu seinem derzeitigen Zustand: „Die letzten Monate waren beschissen und ich bin froh, hier wieder einen positiven Impuls zu setzen.“ Seine Herangehensweise an das Rennen sieht etwas anders aus, als man es von ihm kennt. „Ich habe nie Angst, im Rennen zu scheitern, muss das Ganze aber auch realistisch einordnen. Den sportlichen Perfektionisten muss ich gerade außen vor lassen. Das fällt mir schwer, aber leichter, als zu Hause zu bleiben“, so der dreifache Ironman-Weltmeister. Dennoch habe er sehr gut trainiert und wolle ausnahmslos immer sein Bestes geben. Auch er fühlt sich von der Konkurrenzsituation angetrieben. „Dass Patrick am Start ist, pusht mich unglaublich. Der Junge kann was und ich will zeigen, dass ich es besser kann.“
Aus internationaler Sicht gibt es weitere Kandidaten, die dem Rennen ihren Stempel aufdrücken können. Magnus Ditlev ist einer der stärksten Radfahrer im Feld, bringt jedoch insgesamt weniger Erfahrung mit als beispielsweise Jan Frodeno und Patrick Lange. „Das ist erst meine Langdistanz und ich sehe noch viel Potenzial bei mir. Es ist aber auf jeden Fall möglich, Jan und Patrick zu schlagen, sonst würde ich nicht hier sitzen“, so der Däne. Der US-Amerikaner Sam Long reist mit einem zweiten Platz bei der Challenge Walchsee am vergangenen Wochenende an und kennt den Klassiker im Frankenland bisher nur aus Erzählungen. Für ihn wird es darauf ankommen, den Rückstand nach dem Schwimmen nicht zu groß werden zu lassen. „Das Rennen ist legendär. Es war immer ein Traum, hierherzukommen. Ich erwarte ein großartiges Rennen, werde aber erst einmal in der Verfolgerrolle sein“, sagte der 26-Jährige.
Der Startschuss fällt für die Profimänner am Sonntag um 6:30 Uhr am Main-Donau-Kanal. Drei Minuten später werden die Profifrauen ins Rennen geschickt. Für sie besteht bei einer aktuellen Wassertemperatur von 23,6 Grad Celsius Neoprenverbot, Agegrouper dürfen aller Voraussicht nach mit Wetsuit schwimmen. Der BR überträgt das Rennen live ab 6:15 Uhr im TV sowie per Stream.
Besser Frankfurt Streichen und Roth den EM lauf geben , die Radstrecke ist ein Witz die Führung geht durch manche ortschaften 2mal herum so das wir von 6 Uhr bis 16uhr abgeschnitten ist von der Sussen Welt es gibt auch Leute Berufsgruppen die Sonntags Arbeiten müssen. Und das Starterfeld war wirklich lächerlich 6 Damen Pro und 25Pro Herren, alles andere ist Geldmacherei wer nach 1h30 min die 3,8km nicht schwimmen kann der Sollte auch nicht mehr aufsrad können.
Herr Till, Ihr Kommentar ist eine bodenlose Frechheit („wer nach 1h30 min die 3,8km nicht schwimmen kann der Sollte auch nicht mehr aufsrad können“).
Rein sprachlich sehr schwierig, eine Herausforderung, hier den Sinn zu erkennen…