Mit dem Triathlon hat Renee Kiley ihr Leben umgekrempelt und startete acht Jahre lang als Profiathletin. Nun hängt die Australierin ihre Laufschuhe an den Nagel.
„Vor einem Monat machte ich ein Schwellentraining im Schwimmen und als ich fertig war, drehte ich mich zu meinem Freund Arild um und sagte: ‚Ich will das einfach nicht mehr machen'“, schreibt Renee Kiley in einem Instagram-Beitrag. „Die Lust ist nicht mehr da. Egal, wie sehr ich das ganze Jahr über versucht habe, so zu tun, als ob sie es noch wäre. Es ist also Zeit für ein neues Abenteuer.“
„Damit hätte ich nie gerechnet“
Vor ihrer Karriere im Triathlon arbeitete die Australierin als Geschäftsfrau und leitete mehrere Unternehmen gleichzeitig. Arbeitswochen mit Umfängen von 60 bis 70 Stunden waren damals an der Tagesordnung. Kiley rauchte nach eigenen Angaben jeden Tag eine Schachtel Zigaretten und wog zwischenzeitlich mehr als 100 Kilogramm. „Da ich 15 Jahre lang keinen Sport getrieben hatte, war eine gewaltige Umstellung erforderlich“, sagt sie.
2013 schaute sie beim Noosa-Triathlon zu. Ein Jahr später stand sie selbst an der Startlinie. Im Laufe des Jahres 2014 gab Kiley das Rauchen auf, nahm 44 Kilogramm ab. In Noosa wurde sie 25. von 250 Teilnehmerinnen in ihrer Altersgruppe. Zu ihren größten Erfolgen der Karriere zählt der zweite Platz beim Ironman Hamburg 2021.
„Als ich vor zehn Jahren im Alter von 31 Jahren meine letzte Zigarette ausmachte und mein erstes Fahrrad kaufte, hätte ich mir nie träumen lassen, so etwas zu erreichen. Triathlon hat mein Leben gerettet und mich schließlich zur Liebe meines Lebens geführt. Ich habe noch nie eine so besondere Liebe erlebt wie diese. Und ich fange an zu verstehen, dass ich mir kein besseres Karriereende wünschen könnte als dieses“, erzählt die 41-Jährige.