Lanzarote ruft – und nur die härtesten folgen. Zwischen Vulkangestein, Hitze und Wind wartet ein Rennen, das Triathleten formt und Träume platzen lässt.

Der Ironman Lanzarote ist ein Langdistanzrennen der härteren Sorte. Die Bedingungen haben es in sich, die Athletinnen und Athleten sind Hitze und ständigem Wind ausgesetzt und müssen auf dem Rad mehr als 2.500 Höhenmeter bezwingen. Dennoch ist das Rennen auf der kanarischen Vulkaninsel beliebt, sowohl bei Profis als auch bei Altersklassenathleten.
Charles-Barclay führt das Feld an – Brunnée mit Rad-Lauf-Stärke
Lucy Charles-Barclay ist die prominenteste Athletin an der Startlinie. Die mehrfache Vize-Weltmeisterin und Ironman-Weltmeisterin von 2023 gilt als Topfavoritin – vom Schwimmstart an dürfte sie das Rennen dominieren. Die Britin, die auf Lanzarote ihren ersten Profi-Sieg über die Langdistanz 2017 feierte, entschied sich für das Rennen, weil sie sich mit der Insel und dem Rennen verbunden fühlt. Die größte Konkurrentin dürfte Maja Stage Nielsen sein, die im vergangenen Jahr zweite beim Ironman Hamburg wurde und schweren Radkursen ihre Stärke ausspielen kann.
Aus deutscher Sicht liegt der Fokus auf Merle Brunnée, die nach ihrem WM-Titel bei der Duathlon-Mitteldistanz in Alsdorf mit einem beeindruckenden Bike-Run-Split ihre Form unter Beweis gestellt hat. Das anspruchsvolle Profil auf Lanzarote kommt ihrer Stärke in den Disziplinen Rad und Lauf entgegen – es könnte ihr die Hawaii-Qualifikation bringen. Das Profifeld umfasst insgesamt 15 Starterinnen und hat drei Quali-Slots für die Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii.
Laidlow, Wurf & Mignon – Die Jagd auf das WM-Ticket
Bei den Männern ist die Liste der prominenten Namen länger – aber auch von Fragezeichen geprägt. Sam Laidlow, Ironman-Weltmeister 2023, steht auf der Startliste, doch ob er das Rennen tatsächlich als Validierung für seine WM-Teilnahme nutzt, bleibt unklar. Nach gesundheitlichen Problemen und seinem angekündigten Start bei der Challenge Roth wird die Luft für ein anderes Qualifikationsrennen dünn. Sollte er antreten, dann sicherlich ohne große Ambitionen.
Mit Qualifikationsdruck reist Cameron Wurf an. Der australische Radfahr-Experte zeigte beim Ironman Texas zuletzt eine starke Leistung, blieb mit Platz acht aber ohne Slot. Der dritte große Name: Clement Mignon. Nach einem siebten Platz bei seinem Saisoneinstieg in Valencia versucht der Franzose das Blatt zu wenden und zumindest die Qualifikation für Nizza einzutüten, ehe er eventuell den Versuch für die Ironman-70.3-Weltmeisterschaft erneut startet.
Der Norweger Jon Breivold, Rekordhalter des Norseman und bekannt für seine Stärke auf extremen Kursen, passt perfekt in das Lanzarote-Profil. Auch er peilt einen der drei Qualifikationsplätze an. Mit Lukas Stahl und Christoph Mattner sind zudem zwei deutsche Athleten vertreten. Insgesamt sind 39 Profi-Männer gemeldet.
Lanzarote bleibt die ultimative Herausforderung
Mit drei Qualifikationsplätzen bietet der Ironman Lanzarote für die Profis einen hohen Anreiz, an die Startlinie zu kommen. Dennoch bleibt der Ironman auf Lanzarote einer der härtesten Wettkämpfe im Rennkalender. Das Streckenprofil lässt kein Verstecken zu und der Wind sowie die Hitze geben ihr Übriges. Das Rennen gehört nicht zur Ironman Pro Series, weshalb es keine Liveübertragung gibt. Um 7:00 Uhr erfolgt der Start der Männer, fünf Minuten später der Frauen. Die Rennaction sind im Ironman Tracker zu verfolgen.