Drei Kinder, zwei Jobs und die ärztliche Empfehlung, auf Sport zu verzichten: Yvonne Brinkmann fand vor fünf Jahren nicht die besten Voraussetzungen für den Einstieg in den Triathlon. Aber die 41-Jährige ist ein Mentalitätsmonster.

Sie ist „on fire“, wie sie sagt. Aber auch „total aufgeregt“. Yvonne Brinkmann steht kurz vor dem Start zu ihrer ersten Langdistanz. Am 2. Juni beim Ironman Hamburg ist es so weit. Das vorrangige Ziel der 41-Jährigen ist klar definiert: ankommen! Und Spaß haben. Vielleicht auch im oberen Zehntel ihrer Altersklasse landen, so ehrgeizig ist sie dann doch. „Ich bin gut vorbereitet. Glaube ich.“ Im November hat Yvonne angefangen, intensiv für die Langdistanz zu trainieren, und ist seitdem dafür neun bis 14 Stunden wöchentlich im Einsatz. Erstaunlich, denn sie meistert neben ihrem 25-Stunden-Hauptjob als Assistentin der Geschäftsführung bei einer Firma für Wintergärten, Haustüren und Markisen und ihrer freiberuflichen Tätigkeit als Personal Trainerin beziehungsweise Lauftrainerin eine Familie mit drei Kindern im Alter von 14, zwölf und sechs Jahren. Ein straffes Programm, das die Schleswig-Holsteinerin absolviert. Wobei sie stets eine geradezu ansteckende Begeisterung für ihren Sport an den Tag legt.
Schwerer Bandscheibenvorfall
Dabei sah es vor sechs Jahren so aus, als würde es für Yvonne Brinkmann gar keinen Sport mehr geben, schon gar nicht so etwas wie Triathlon. Die 1,84 Meter große Frau musste sich nach einem schweren Bandscheibenvorfall einer Operation unterziehen. Ärzte und Physiotherapeuten rieten ihr vom Lauf- und Krafttraining sowie vom Rennradfahren ab. Und als einige Freunde und Bekannte das zum Anlass nahmen, ihr zu sagen, dass zu viel Sport ohnehin nicht gut in ihr Leben mit drei Kindern und zwei Jobs passen würde, rief das eine Trotzreaktion bei Yvonne hervor: „Jetzt erst recht, sagte ich mir. Ich wollte das nicht akzeptieren. Das war dann mein Einstieg in den Triathlon, mit dem ich an meine Grenzen gehen und sie verschieben kann.“